Sei mir gegrüsst mein schmeichelndes Clavier! Was keine Sprache richtig denkt, die Krankheit tief in mir was nie mein Mund bekennt dies klag ich dir! Dich o Clavier erfand ein Menschenfreund, ein Mann der traurig war, wie ich. Er hat, wie ich, geweint! Voll Kummer schuf er dich für sich und auch für mich. Und Heil sei ihm, Vertauter meiner Brust Heil sei dem Mann, der dich erfand! Hat ihn, der Schmerz und Lust an deine Saiten band, kein Stein genannt
Zwölf Lieder auf ihrer Reise in Musik gesetzt
Song Cycle by Maria Theresia von Paradis (1759 - 1824)
Translated to:
French (Français) — Douze chants mis en musique sur son voyage (Guy Laffaille)
1. An das Klavier
Text Authorship:
- by Johann Timotheus Hermes (1738 - 1821), no title, appears in Sophiens Reise von Memel nach Sachsen
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2. Sophia an Siegwart
Endlich winkt der Freund der Müden Mir Erlösung zu. Freundlich zeigt er in der Nähe Mir des Grabes Ruh. Hofnungslosersic Liebe Thränen Wurden tödtlich mir. Diese Thränen -- ach Geliebter, Weint' ich, weint' ich dir! Ach dich liebte meine Seele, Und du liebtest nicht. Weinend sah die Ungeliebte Mond- und Sonnenlicht. Meiner Jugend Freuden alle Flohen plötzlich mich; Veilchen welkten, Rosen schwanden, Wo ich traurig schlich. Heilung sollte das Gelübte Meinem Herzen seyn, Aber auch die Gottgeweihte Fühlte ihre Pein. Sterbend wünsch' ich noch den Theuren, Den ich lieben muß; Auf den kalten Lippen schwebet Noch der Liebe Kuß. Sanfter wird Sophia ruhen, Wenn du sie beweinst, Jede mitleidvolle Zähre Dankt sie dir dereinst.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Sophie an Siegwart"
- possibly by Johann Timotheus Hermes (1738 - 1821), "Sophie an Siegwart"
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3. Aus Siegwart
Wohl, und immer wohl dem Mann, Der sein Liebchen sehen kann, Der, mit wonniglichen Küssen, Darf in seinen Arm es schliessen! Wohl, und immer wohl dem Mann, Der sein Liebchen sehen kann! Aber weh dem armen Mann, Der nichts Liebes sehen kann! Der, wie ich, in Minnebanden, Trauern muß in fremden Landen! Weh, und immer weh dem Mann, Der nichts Liebes sehen kann!
Text Authorship:
- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "Wohl und Weh. Minnelied", written 1772
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4. Das Gärtnerliedchen aus dem Siegwart
Es war einmal ein Gärtner, Der sang ein traurig Lied. Er that in seinem Garten Der Blumen fleißig warten, Und all sein Fleiß gerieth. Und all sein Fleiß gerieth. Er sang in trübem Muthe Viel liebe Tage lang. Von Thränen, die ihm flossen, Ward manche Pflanz begossen. Also der Gärtner sang! Also der Gärtner sang! "Das Leben ist mir traurig, Und gibt mir keine Freud! Hier schmacht' ich wie die Nelken, Die in der Sonne welken, In bangem Herzeleid," In bangem Herzeleid. "Ey du, mein Gärtnermädchen, Soll ich dich nimmer sehn? Du musst in dunkeln Mauren Den schönen May vertrauren? musst ohne mich vergehn, Ach, ohne mich vergehn?" "Es freut mich keine Blume, Weil du die schönste bist. Ach, dürft ich deiner warten, Ich liesse meinen Garten, Sogleich zu dieser Frist, Sogleich zu dieser Frist!" "Seh' ich die Blumen sterben, Wünsch ich den Tod auch mir. Sie sterben ohne Regen, So sterb' ich deinetwegen. Ach wär' ich doch bey dir! Ach wär' ich doch bey dir!" "Du liebes Gärtnermädchen: Mein Leben welket ab. Darf ich nicht bald dich küssen, Und in den Arm dich schliessen, So grab' ich mir ein Grab. So grab' ich mir ein Grab."
Text Authorship:
- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), no title, written 1775, appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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5. Die Tanne
Subtitle: An Doris
Sieh, Doris, wie vom Mond bestrahlt Die Tanne glänzt so schön! Vor jedem Baum hab' ich im Wald Die Tanne mir ersehn. Wie ruhig steht sie da im Thal, Gepflanzt von Gottes Hand! Es bleicht kein Reif, kein Sonnenstrahl Ihr ewig grün Gewand. Auf ihren Ästen baut kein Wurm, Kein falscher Weih sein Nest, Und neigt sich gleich ihr Haupt im Sturm, So steht ihr Fuss doch fest. So steht sie, bis aus schwüler Luft Ein Blitz sie niederstreckt, Und dennoch haucht sie süssen Duft Bis kühles Moos sie deckt. Deckt, Doris, mich einst kühles Moos, So reiss im Mondesschein Aus unsrer Kinder Arm dich los Und wall' in diesen Hain. An meine Tanne hingelegt, Sing dann in heiterm Ton Dein Lied, das mich so oft bewegt, Das vom Hilarion Und dringen Seufzer in das Lied, So blick' den Himmel an, Von welchem der herunter sieht, Der uns vereinen kann. Und wenn, wie von des Zephyrs Wehn, Der Tanne Wipfel bebt; So ist's mein Geist, der ungesehn Ob deinem Scheitel schwebt. Und werf' ich zu des Baumes Fuss Ein Zweiglein dir herab, So weih' es ein mit einem Kuß, Und steck' es auf mein Grab.
Text Authorship:
- by Gottlieb Konrad Pfeffel (1736 - 1809), "Die Tanne", subtitle: "An Doris"
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6. Erinnerung ans Schicksal
Meiner lieben trauten Linde, Die mir freundlich Schatten gab, Rissen gestern rauhe Winde Tausend ihrer Blätter ab, Blass und zitternd fielen alle Nah bey meinem Fenster hin, Gleich als suchten sie im Falle Schutz bey ihrer Nachbarin. Gute Blatter! euer Grünen War Vergnügen für mein Herz; Nun könnt ihr zum Bilde dienen Meines Lebens Wohl und Schmerz, Denn in meinen Sommertagen Blühten Freuden um mich her, Unglück kehrte sie zu Klagen, Und sie welkten, sind nicht mehr. Von dem rauhen Nord getrieben Sterbt ihr weit von eurem Stamm, So wie ich von allen Lieben, Die mir Neid und Bosheit nahm. Aber Unschuld muß mich trösten, Und Gedult ist eine Pflicht Ausgeübet von den Besten, Denn der Böse kennt sie nicht. Mit des Frühlings schönen Morgen Blüht die Linde wieder neu, Wird dann auch von ihren Sorgen Meine Seele wieder frey? Segne Gott! in Keim und Blühte, Meiner Kinder Geist und Glück; Denn in dieser Vatergüte Bringst du auch mein Wohl zurück.
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by (Marie) Sophie (Gutermann) von La Roche (1731 - 1807), "An eine Linde"
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Souvenir du destin", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
7. Der Auferstehungsmorgen
Wenn ich einst von jenem Schlummer, Welcher Tod heißt, aufersteh, Und von dieses Lebens Kummer Frey, den schönern Morgen seh: O dann wach' ich anders auf, Schon am Ziel ist dann mein Lauf! Träume sind des Pilgers Sorgen, Großer Tag! an deinem Morgen. Hilf, daß keiner meiner Tage, Geber der Unsterblichkeit, Jenem Richtenden einst sage, Er sey ganz von mir entweiht! Auch noch heute wacht ich auf! Dank dir, Herr, zu dir hinauf Führ mich jeder meiner Tage, Jede Freude, jede Plage. Daß ich gern sie vor mir sehe Wenn ihr lezter nur erscheint. Wenn zum dunklen Thal' ich gehe, Und mein Freund nun um mich weint: Lindre dann die Todespein, Und laß mich den Stärksten seyn, Mich, der ihn gen Himmel weise, Und dich, Herr des Todes, preise!
Text Authorship:
- by Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 - 1803), "Morgenlied"
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Note: Rust's score has a typo in stanza 2, line 4, word 5 ("dir" instead of "mir")
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler8. Morgenlied eines armen Mannes
Weckst du mich zum neuen Jammer, Tag? den meine Sehnsucht rief, Als in meiner kleinen Kammer Weib und Säugling ruhig schlief? Treft nur mich, ihr neuen Sorgen! Schonet doch des Weibes Herz, Weck sie spät, quaalvoller Morgen, Ach! ihr letzter Blick war Schmerz. Ruh nur sanft; die Qual des Lebens, Säugling! trift dich nie zu spät; Du wirst fühlen, wie vergebens Meine Wehmuth für dich fleht. Bald fällt deine nackten Glieder Jedes Wetter grausam an, Bald quält dich der Hunger wieder, Den mein Weib nicht stillen kann. Schlummre, Freundin meiner Jugend, Fühl die Noth nicht, die mich schreckt, Sie ist da, weil Fleiss und Tugend Mich nicht mehr, wie vormals, deckt; Ich kann Kind und Weib nicht retten, Gott der Gnaden, das kannst du, Mach sie glücklich; und zieh Ketten, Die Mich drücken, fester zu. Ich will still auf rauhen Wegen Des gewohnten Jammers gehn, Und auch heut um Brod und Segen Für mein Kind und Weib dich flehn. Sie erwachen -- o dein Scherzen Säugling, wie durchdringt es mich, Diese allertiefsten Schmerzen Warlich, Herr, sie jammern dich.
Text Authorship:
- by Johann Timotheus Hermes (1738 - 1821), "Morgenlied eines Armen"
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9. Vaterlandslied
Ich bin ein deutscher Jüngling Mein Haar ist kraus, breit meine Brust; Mein Vater war Ein edler Mann, ich bin es auch. Wenn mein Aug' Unrecht siehet, Sträubt sich mein krauses Haar empor, Und meine Hand Schwellt auf und zuckt und greift ans Schwerdt. Ich bin ein deutscher Jüngling! Beym süßen Namen "Vaterland" Schlägt mir das Herz, Und mein Gesicht wird feuerroth. -- Ich weiß ein deutsches Mädchen; Ihr Aug ist blau, und sanft ihr Blick, Und gut ihr Herz, Und blau, o Hertha, blau ihr Aug! Wer nicht stammt vom Thuiskon, Der blicke nach dem Mädchen nicht! Er blicke nicht, Wenn er nicht vom Thuiskon stammt! Denn ihres blauen Auges Soll sich ein edler Jüngling freun! Sie soll geliebt, Soll eines edlen Jünglings seyn! Ich bin ein deutscher Jüngling, Und schaue kalt und kühn umher, Ob einer sey, Der nach dem Mädchen blicken will.
Text Authorship:
- by Matthias Claudius (1740 - 1815), title 1: "Vaterlandslied", title 2: "Lied"
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Also see the poem by Klopstock to which this is a response.
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]10. Da eben seinen Lauf vollbracht
Da eben seinen Lauf vollbracht, Der schönste Frühlingstag, Und nun die Ruhe stiller Nacht, Schon auf den Fluren lag; Da wandelte (den sanften Blick Umwölkt von Traurigkeit) Maria in ihr Tal zurück Zur trauten Einsamkeit. Ein Seufzer, der ihr Lindrung gab, Der sanften Brust entdrang, In deß die bleiche Wang' herab, Die stille Träne sank. Denn ach! betrogne Liebe brach Des armen Mädchens Herz; Aus ihren trüben Augen sprach Der hoffnungslose Schmerz. Sie seufzt, die Zähren ihr entfliehn, Wie elend; ach! ach! bin ich, Die Schneeblum und das Veilchen blühn Jetzt ohne Reiz für mich; Der Frühlingssonne holdes Licht, Das jeden Blick erfreut, Erfreut nur meine Augen nicht, Vermindert nicht mein Leid. Der kleine Bach in dessen Glanz Ich mich so gern erblickt, Wenn ich mit einem Blumenkranz Mein blondes Haar geschmückt, Zeigt jetzt mir nur, wie dies Gesicht, Von Lieb und Gram verblüht; O! Lucia, Lucia siehst du nicht, Wie bald der Reiz uns flieht? Doch du, der mich vergaß bey ihr, Nun meinen Anblick fliehst: O sag um welchen Reiz du mir So ganz dein Herz entziehst? O! liebte sie dich treuer Wohl zärtlicher als ich? Doch nein, mein letzter Seufzer Soll nicht klagen wider dich, Vielmehr soll er zum Himmel fliehn', Für dich, den ich geliebt, Daß er, der Treu dich schwören sehn, Den falschen Schwur vergiebt. Und nun, da bald vollendet ist, Des Lebens trüber Pfad, Nun hör', eh' sich mein Augen schließt, Was sterbend ich noch bat. Wenn dir dereinst der Tag erscheint, (Ich werd' ihn nicht mehr sehn) Der Lucien ganz mit dir vereint, Dann denk, an dies mein Flehn. Und wenn du mit dem Hochzeitzug Den Kirchhof gehst herab; So trete nicht dein froher Zug, Auf mein begrüntes Grab.
Text Authorship:
- by Friedrike Magdalena Jerusalem (1756 - 1836)
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11. Wenn ich der Kaiser wäre
Wenn ich der Kaiser wäre, Nichts nützte mir die Ehre; Für dich, du Zauberinn, Stieg ich von meinem Throne Und legte meine Krone Zu deinen Füssen hin. Lebt ich in jenen Zeiten, Wo ritterlich zu streiten Des Mannes Ehre war; Dich führt ich im Panniere, Bey jeglichem Turniere Stellt' ich zum Streit mich dar. Dürft' ich, wie Wolf sic, den Weisen Den grossen Satz beweisen, Dies sey die beste Welt; Dich wollt ich ihnen zeigen, Und alle würden schweigen Und räumen mir das Feld. Könnt' ich den Preiss sic im Singen, Wie Orpheus, mir erringen, Ich sänge nur von Dir. Kein Goldstaub, kein Gepränge, Kein Kaiserthum erränge Ein andres Lied von mir. Nun bin ich nicht der Kaiser, Kein Ritter und kein Weiser, Auch Orpheus bin ich nicht! Ich armer Junge habe Jetzt leider keine Gabe, Die deinem Werth entspricht. Doch alles was ich habe, Das bring' ich dir zur Gabe; Mein ganzes Ich ist dein; Gern bin ich nicht der Kaiser, Kein Ritter und kein Weiser, Willst du mein Mädchen seyn.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Si j'étais l'empereur", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
12. An meine entfernte Lieben
Ihr Lieben, die ich Schwermuthsvoll An meinen Busen sehne, Empfangt den kleinen Freundschaftzoll Sammt einer Freundschaftsthräne, Zwar ist das Opfer nur gering; Ein Liedchen nur voll Klagen, Doch wie ich fühlend euch besing Mag euch die Freundschaft sagen, Habt Dank, ihr Edlen allzumal, Geschwister meiner Seelen, Habt Dank, der Güt und Freundschaft all! Ich kann sie nicht all zählen, Auch kann ich sie verlohnen nie Nur schweigend sie verehren, Der alles lohnt, der lohne sie! Er wird mein Flehn erhören. Mein Schicksal zeigte mir ein Ziel Nach dem ich sollte streiten, Der Quaal und Sorgen hatt' es viel, Viel Ungemach und Leiden, Durch Dorn und Disteln musste ich Auf meinem Pfade dringen, Auch Fels und Klüfte schreckten mich Womit ich musste ringen. Doch blickt auf meinen Pfad auch oft Mit Heiterkeit die Sonne, Und goss ins Finstre unverhoft [sic] Mir Freude, Lust und Wonne. Auch manche Rose blühte auf Aus Dornen und durch Klüfte, Und goss auf meinen trüben Lauf Viel süsse Ambradüfte. Mein Ambra, Freunde, waret ihr, Ihr wart die süsse Rosen, Die tausend, tausend Freuden mir Ins trübe Herz gegossen, Als ich auf meinem Pilgersteig Kaum Ruhe durfte hoffen, Da fand ich, edle Herzen euch Und eure Arme offen. Ich hatt' mich nicht verdient gemacht Um euch und eure Güte, Und reiste wie durch öde Nacht Mit traurigem Gemüthe. Ich wusste nichts von euch und war Wie von der Welt verlassen: Da reichtet ihr den Arm mir dar Im Lieb mich zu umfassen. An euren Busen schlug mein Herz, In heitrer Ruh und frölich[sic] Vergass es Sorge, Leid und Schmerz, War Kummerfrey, war selig, Doch ruhte nicht mein Wechselloos Das mir die Freud misgönnte, Bis mich es aus der Liebe Schooss Und ihren Armen trennte. Nun seufz' ich manche trauerstund Um euch, ihr edle Lieben! Wein' oft mein trübes Auge wund Aus warmen Freundschaftstrieben, Ach Freunde liebt mich fernerhin, Vergesset nie Theresen! Mich, die ich ewig ewig bin Was ich euch sonst gewesen. Lebt wohl! lebt ewig alle wohl! Einst sehen wir uns wieder, Dann soll -- o Wonne! Ach dann soll Ein Strom voll Jubellieder Euch Freunden danken jeder Treu Die ihr an mir bewiesen, Mein Herz wird dann euch wechselfrey In steter Freud geniessen.
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- ENG English (Sharon Krebs) , "To my distant loved ones", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
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