by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?)
Translation by Anonymous / Unidentified Author
Under der linden
Language: Mittelhochdeutsch
Our translations: ENG
Under der linden an der heide dâ unser zweier bette was dâ [muget]1 ir vinden schône beide gebrochen bluomen unde gras vor dem walde in einem tal! Tandaradei schône sanc diu nahtegal. Ich kam gegangen zuo der [ouwe]2 dô was mîn friedel komen ê. Dâ wart ich empfangen hêre frouwe, daz ich bin sælic iemer mê! Kust er mich? Wol tûsentstunt! tandaradei seht wie rôt mir ist der munt! Dô [hete]3 er gemachet alsô rîche von bluomen eine [bettestat]4; des wirt noch gelachet inneclîche kumt iemen an daz selbe pfat. Bî den rôsen er wol mac - tandaradei merken wâ mirz houbet lac! Daz er bî mir [læge wesse ez]5 iemen nu enwelle got so schamte ich mich, [wes]6 er mit mir pflæge niemer niemen bevinde daz wan er [und]7 ich. Und ein kleinez vogellîn - tandaradei daz mac wol getriuwe sîn!
About the headline (FAQ)
View original text (without footnotes)1 Martin: "mugt"
2 Martin: "oude"
3 Martin: "het"
4 Martin: "bette stat"
5 Martin: "laee,/ wessez" (typo?)
6 Martin: "Es"
7 Martin: "unt"
Text Authorship:
- by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?), "Under der linden"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Under the linden tree", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-11-24
Line count: 36
Word count: 140
Unter der Linde auf der Heide Matches base text
Language: German (Deutsch)  after the Mittelhochdeutsch
Our translations: ENG
Unter der Linde auf der Heide, da unser Bette war, da könnt ihr finden alle beide gebrochen, Blumen und auch Gras. Vor dem Walde in einem Tal, tandaradei, schön sang die Nachtigall. Ich kam gegangen zu der Aue und mein Liebster war schon dort. Da ward ich empfangen, heil'ge Jungfrau, daß ich bin selig fort und fort. Ob er mich küßte? Stund' um Stund', tandaradei, seht, wie rot mir noch der Mund! Dann hat er gerichtet weich und prächtig von Blumen eine Lagerstatt. Herzlich wird noch mancher lachen, kommt er daher den selben Pfad. An den Rosen er dann mag, tandaradei, merken, wo das Haupt mir lag. Wenn es jemand wüßte, wie er war, ach behüte Gott, wie schämt' ich mich! Wie oft er mich küßte, niemals jemand erfahre es, nur er und ich. Und ein kleines Vögelein, tandaradei, das wird wohl verschwiegen sein.
Composition:
- Set to music by Hermann Reutter (1900 - 1985), "Unter der Linde auf der Heide", 1977 [ soprano and baritone with orchestra or piano ], from Der Liebe will ich singen -- Minnelieder aus der Zeit der Staufer für zwei Singstimmen (Sopran und Bariton) mit Orchester oder Klavier, no. 2
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, text arranged by Heinz Knorr from the version by Max Wehrli, in Deutsche Lyrik des Mittelalters, published by Manesse-Bibliothek der Weltliteratur, 1955
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?), "Under der linden"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , "Under the linden tree", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: John Glenn Paton [Guest Editor]
This text was added to the website: 2009-12-14
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