by August von Platen-Hallermünde (1796 - 1835)
Der Mädchen Friedenslieder
Language: German (Deutsch)
Die Erste: O preise den Frieden, o preis' ihn mit mir, der Kampf ist entschieden, mein Trauter ist hier, das Schwert an der Hüfte, das sauset nicht mehr, durch dampfende Lüfte, die blutige Wehr. Die Zweite: Meines Busens Jammer töten kann der laute Jubel nie. Dumpfe Trauermärsche flöten ihre lange Melodie. Düster'n Rosmarin zu tragen, flechte sich mein braunes Haar, denn er fiel im Kampf erschlagen, der mein Anverlobter war Die Erste: Nicht diese Gebärden, ein heiter Gesicht, was unter der Erden, erweckst du ja nicht. Viel' Jünglinge fordern der Jungfrau Hand; lass modern, o modern, was unter dem Sand! Die Zweite: Mögen fordern, mögen werben, sie erwerben mich ja nicht. Teilen möcht' ich sein Verderben, doch der Tod erhört mich nicht. Ach, er trennt der Ehen Segen, ach, er tritt ins blüh'nde Haus, aber wer ihm harrt entgegen, dauert ohne Rettung aus. Die Erste: So viele hinieden, von nah und von fern. Sie preisen den Frieden, sie loben den Herrn. Die Geigen ertönen zum Tanz und Verein; lass Klagen, lass Stöhnen, und stimme mit ein! Die Zweite: Und der Freude soll ich leben, und das Herz entseelt der Gram? Was dir gütig Gott gegeben, fühle, dass er mir es nahm. Wo die Stunden festlich fliehen, dort ist deine Stelle, geh! Glücklichen ist's nicht verliehen, zu begreifen fremdes Weh'.
Authorship:
- by August von Platen-Hallermünde (1796 - 1835) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Caroline Unger (1803 - 1877), as Caroline Sabatier-Ungher, "Der Mädchen Friedenslieder", published [c1864] [ voice and piano ], from Lieder, Mélodies et Stornelli, no. 6, Leipzig: C.G. Röder, also set in French (Français) [sung text checked 1 time]
Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in French (Français), a translation by François Sabatier (1818 - 1891) ; composed by Caroline Unger, as Caroline Sabatier-Ungher.
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2024-01-27
Line count: 54
Word count: 225