by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Einmal nahm ich zwischen meine Hände
Language: German (Deutsch)
Einmal nahm ich zwischen meine Hände dein Gesicht. Der Mond fiel darauf ein. Unbegreiflichster der Gegenstände unter überfließendem Gewein. Wie ein williges, das still besteht, beinah war es wie ein Ding zu halten. Und doch war kein Wesen in der kalten Nacht, das mir unendlicher entgeht. O da strömen wir zu diesen Stellen, drängen in die kleine Oberfläche alle Wellen unsres Herzens, Lust und Schwäche, und wem halten wir sie schließlich hin? Ach dem Fremden, der uns missverstanden, ach dem andern, den wir niemals fanden, denen Knechten, die uns banden, Frühlingswinden, die damit entschwanden, und der Stille, der Verliererin.
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Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Einmal nahm ich", written 1913 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Torbjörn Iwan Lundquist (1920 - 2000), "Einmal", 1984/1989 [ voice and piano or orchestra ], from Siebenmal Rilke, no. 3 [sung text not yet checked]
- by Joep Willem Frederik Straesser (1934 - 2004), "Einmal nahm ich", 1992, from Gedanken der Nacht, no. 3 [sung text not yet checked]
- by Oliver Trötschel (b. 1961), "Einmal nahm ich zwischen meine Hände" [ soprano, violin, saxophone and piano ], from Drei Gesänge nach Rainer Maria Rilke, no. 2 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-03-12
Line count: 18
Word count: 99