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by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Scene im Garten (Gretchen und Faust)
Language: German (Deutsch) 
Our translations:  ITA
Faust:  Du kanntest mich, o kleiner Engel, wieder,
       gleich als ich in den Garten kam?

Gretchen:  Saht ihr es nicht? Ich schlug die Augen nieder.

Faust:   Und du verzeihst die Freiheit, die ich nahm,
       was sich die Frechheit unterfangen,
       als du jüngst aus dem Dom gegangen?

Gretchen:   Ich war bestürzt, mir war das nie gescheh'n

Faust:  und du verzeihst?

Gretchen:                   es konnte Niemand von mir Übels sagen.
           Ach, dacht' ich doch, hat er in deinem Betragen
           was Freches, Unanständiges geseh'n?
           es schien ihn gleich nur anzuwandeln
           mit dieser Dirne grad' hin zu handeln.
           Gesteh' ich's doch, ich wusste nicht was sich
           zu eurem Vorteil hier zu regen gleich begonnte;

Faust:      Süss' Liebchen!

Gretchen:                   allein gewiss, ich war recht bös' auf mich,
           dass ich auf euch nicht böser konnte.

Faust:      Süss Liebchen!

Gretchen:                   Lasst einmal!

(Sie pflückt eine Sternblume und zupft di Blätter ab, eins nach dem andern)

Faust:                                      Was soll das?  Einen Strauss?

Gretchen:   Nein!  es soll nur ein Spiel.

Faust:                                      Wie!

Gretchen:                                       Geht, ihr lacht mir aus!

(Sie rupft und murmelt)

Faust:      Was murmelst du?

Gretchen:                   Er liebt mich _ liebt mich nicht _
           er liebt mich _ liebt mich nicht _ liebt mich
           liebt mich nicht _ liebt mich _ nicht _ 

(Die letzte Blatt ausrupfend, mit holder Freude) 

           er liebt mich!

Faust:      Ja, mein Kind! lass dieses Blumenwort
           dir Götterausspruch sein! Er liebt dich!
           Verstehst du, was das heisst: Er liebt dich, er liebt dich!

Gretchen:   Mich überläuft's!

Faust:                      O schaud're nicht! lass diesen Blick,
           lass diesen Händedruck dir sagen, was unaussprechlich ist:
           sich hinzugeben ganz und eine Wonne zu fühlen,
           die ewig, ewig, ewig sein muss!

Mephistopheles:     Es ist wohl Zeit zu scheiden!

Marthe:                                       Ja, es ist spät, mein Herr!

Faust:      Darf ich euch nicht geleiten?

Gretchen:                               Die Mutter würde mich _ lebt wohl!

Faust:      Muss ich denn geh'n?  Lebt wohl!

Marthe:                                     Ade!

Gretchen:   Auf baldiges Wiederseh'n!

Text Authorship:

  • by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Robert Schumann (1810 - 1856), "Scene im Garten (Gretchen und Faust)", 1844-53, published 1858 [solo voices, chorus and orchestra], from Szenen aus Goethes Faust, no. 1, Berlin, Friedländer [ sung text verified 1 time]

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Gérard Labrunie) , no title, appears in Le Faust de Goethe
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "In Giardino (Gretchen e Faust)", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission


Researcher for this page: John Shirley-Quirk

This text was added to the website: 2007-06-19
Line count: 47
Word count: 311

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