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Wohl weinen Gottes Engel, Wenn Liebende sich trennen, Wie werd' ich leben können, Geliebter ohne dich! Gestorben allen Freuden, Leb' ich fortan den Leiden, Und nimmer, Wilhelm, nimmer Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Wohin ich, Freund, mich wende, Wohin den Blick nur sende; Umstrahlt dein Bildniß mich. Mit trunkenem Entzücken Seh' ich es auf mich blicken. Nein nimmer, Wilhelm, nimmer Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Geröthet von Verlangen, Wie flammten deine Wangen, Von Inbrunst naß um mich! Im Wiederschein der Deinen Wie leuchteten die Meinen! Nein nimmer, Wilhelm, nimmer Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Vergessen, wie die Blöde In Blick' und Nick und Rede Die Liebe süß beschlich. Dein zartes Liebeflehen, Mein stammelndes Gestehen Sollt' ich vergessen? Nimmer Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Die Töne je verlernen, Worin bis zu den Sternen Du mich erhubest, mich. Ach unauslöschlich klingen Sie mir in Ohren, singen Sie mir im Herzen - Nimmer Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Vergessen deiner Briefe Voll zarter, treuer Liebe, Voll herben Grams um mich! Ich will sie sorgsam wahren, Für meinen Sarg sie sparen. [Geliebter]1, nimmer, nimmer, Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Vergessen jener Stunden, Wo ich von dir umwunden, Umflechtend [innigst]2 dich, An deine Brust mich lehnte, Ganz dein zu seyn mich sehnte! - Geliebter, nimmer, nimmer Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Vergessen je der Fragen, Die du in schönern Tagen Ohn' Ende fragtest: "Sprich, Luisa, bist du meine?" Ja, Trauter, ja, die Deine Bin ich auf ewig. - Nimmer Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Vergessen je der Schauer Von Seligkeit und Trauer, Die allgewaltig mich An deiner Brust durchzückten, Aus deinem Arm entrückten Zu höhern Sphären! - Nimmer Vergißt Luisa dich. Wie könnt' ich dein vergessen! Vergessen je der Qualen, Womit aus goldnen Schalen Die Liebe tränkte mich! Was ich um dich gelitten, [Was ich um dich]3 gestritten Sollt' ich vergessen? Nimmer Vergißt Luisa dich. Ich kann dich nicht vergessen, Auf jedem meiner Tritte, In meiner Lieben Mitte, Umschwebt dein Bildniß mich. Auf meiner Leinwand schimmerts, An meinem Vorhang flimmerts, [Geliebter]1, nimmer, nimmer Vergißt Luisa dich. Ich kann dich nicht vergessen. Mit jedem goldnen Morgen Erwacht mein zärtlich Sorgen, Mein Seufzen, ach, um dich! "Wo weilst du itzt, du Einer? Was denkst du itzt du Meiner? Denkst du auch an Luisen? Luisa denkt an dich!" Ich kann dich nicht vergessen. Des Nachts auf meinem Bette Gemahnt michs oft, als hätte Dein Arm umschlungen mich. Des [Penduls]4 Schwingung weckt mich, Das Horn des Wächters schreckt mich. Allein bin ich im [Dunkel]5, Und weine still um dich. Ich kann dich nicht vergessen. Nicht fremde Huldigungen, Nicht Sklavenanbetungen, O Freund, verdrängen dich. Luisa liebt nur Einen, Nur Einen kann sie meinen, Nur Einen nie vergessen, Vergessen nimmer dich. Luisa liebt nur Einen, Verschmäht des Stutzers Schmeicheln, Verhöhnt sein süsslich Heucheln, Gedenkt, o Wilhelm, dein; Denkt deines Geistes Adel, Dein Lieben sonder Tadel Dein Herz so treu, so bieder - Und brennt für dich allein. Für dich nur mag ich brennen, Für dich, für dich nur fühlen. Dieß Feuer in mir kühlen Mag Zeit, mag Ferne nicht. Von dir, von dir mich scheiden Mag Freude nicht, nicht Leiden, Mag nicht die Hand des Todes, Selbst dein Vergessen nicht. Selbst, wenn du falsch und treulos An fremde Brust dich schmiegtest, In fremdem Arm dich wiegtest, Vergessend Schwur und Pflicht In fremden Flammen brenntest, Luisen gar verkenntest, Luisen gar vergässest - Ich, ach! [vergäss']6 dich nicht! Verachtet und vergessen, Verloren und verlassen, Könnt' ich dich doch nicht hassen; Still grämen würd ich mich, Bis Tod sich mein erbarmte, Das Grab mich kühl umarmte - Doch auch im Grab', im Himmel, O Wilhelm, liebt' ich dich! [In mildem Engelglanze]7 Würd' ich dein Bett umschimmern, Und [zärtlich dich umwimmern]8: "Ich bin Luisa, ich! Luisa kann nicht hassen, Luisa dich nicht lassen, Luisa kommt, zu segnen, Und liebt auch droben dich."
Confirmed with L.T.Kosegarten's Poesieen, Neueste Auflage, Zweyter Band, Berlin 1803, pages 216-222; and with Kosegarten's Dichtungen. Siebenter Band. Lyrischer Gedichte Siebentes, achtes, neutes Buch. Greifswald, gedruckt beym Königl. Directeur J.H. Eckhardt. 1813, pages 169-176.
First published in a substantially different version (with one more stanza) in the "Göttinger Musenalmanach 1787" (see below).
1 later editions (since 1812): "Nein, Wilhelm"2 later editions (since 1812): "innig"
4 later editions (since 1812): "Pendels"
5 later editions (since 1812): "Dunkeln"
6 later editions (since 1812): "vergeß"
7 later editions (since 1812): "Im Graun der Mitternächte"
8 later editions (since 1812): "leis' ins Ohr dir wimmern"
Text Authorship:
- by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758 - 1818), "Luisens Antwort", written 1785, first published 1786 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Peter Schubert (1797 - 1828), "Luisens Antwort", D 319 (1815), published 1895 [sung text checked 1 time]
Another version of this text exists in the database.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La resposta de Lluïsa", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Louisa's antwoord", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , "Luisa’s answer", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "Luisa's reply", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La réponse de Louise", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 152
Word count: 654
Les anges de Dieu pleurent sans doute Quand des amants se séparent. Comment pourrai-je vivre Sans toi, mon bien-aimé ? Morte à toute joie, Je vivrai désormais dans le chagrin, Et jamais, Guillaume, jamais Louise ne t'oubliera. [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] Comment pourrais-je t'oublier, Oublier ces heures, Où, embrassée par toi, Te serrant ardemment, Je m'appuyais sur ta poitrine, Désirant être toute entière à toi ? Mon amour, jamais, jamais, Louise ne t'oubliera. [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] [... ... ... ... ... ... ... ...] Si j'étais dédaignée et oubliée, Perdue et abandonnée, Je ne pourrais pas encore te haïr ; Je me désolerais en silence, Jusqu'à ce que la mort me prenne en pitié. La tombe m'étreindrait dans sa fraîcheur... Mais même dans la tombe, au ciel, Je t'aimerais, Guillaume ! D'un éclat angélique et doux, J'éclairerais ton lit, Et je te murmurerais tendrement : « Je suis Louise ; Louise ne peut pas te haïr, Louise ne peut pas te quitter, Louise vient te bénir, Et t'aime encore de là-haut. »
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to French (Français) copyright © 2011 by Guy Laffaille, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
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Based on:
- a text in German (Deutsch) by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758 - 1818), "Luisens Antwort", written 1785, first published 1786
This text was added to the website: 2011-11-23
Line count: 152
Word count: 151