by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Wir wollen, wenn es wieder Mondnacht...
Language: German (Deutsch)
Wir wollen, wenn es wieder Mondnacht wird, die Traurigkeit zu großer Stadt vergessen und hingehn und uns an das Gitter pressen, das von dem versagten Garten trennt. Wer kennt ihn jetzt, der ihn am Tage traf: mit Kindern, lichten Kleidern, Sommerhüten, - wer kennt ihn so: allein mit seinen Blüten, die Teiche offen, liegend ohne Schlaf. Figuren, welche stumm im Dunkel stehn, scheinen sich leise aufzurichten, und steinerner und stiller sind die lichten Gestalten an dem Eingang der Alleen. Die Wege liegen gleich entwirrten Strähnen nebeneinander, ruhig, eines Zieles. Der Mond ist zu den Wiesen unterwegs; den Blumen fließt der Duft herab wie Tränen. Über den heimgefallenen Fontänen stehn noch die kühlen Spuren ihres Spieles in nächtiger Luft.
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Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wim Zwaag (b. 1960), "Wir wollen, wenn es wieder Mondnacht wird", 2007 [medium voice and piano], from 10 Songs on poems by Rainer Maria Rilke for Medium Voice and Piano, no. 10. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-04-13
Line count: 19
Word count: 118