Von allen den Vermächtnissen,
Bewahrt aus längstvergangnen Zeiten,
Lieb' ich das alte Menuett
Mit seinem anmutsvollen Schreiten!...

In jener Zeit der Fröhlichkeit,
Der zärtlich tändelnden Amouren,
War nichts so schwierig als im Tanz
Der Füsschen kunstvolle Figuren!...

Auch liebe ich das Ritornell
Und seine bunten Reigengänge,
Der Geige Trillern und dazu
Der lockenden Hoboen Klänge!...

Doch oft zerreisst das helle Lied
Ein Ton von Trauer unversehen,
Und mitten in dem Rausch des Balls
Fühl' ich ein unheilvolles Wehen, --

Als huschte durch den Saal ein Echo
Von Worten, Unheil kündend, hart,
So dass inmitten Scherz und Lachen
Die kranzgeschmückte Stirn erstarrt!...

Und während meiner Ahnen Reihe
Vorüberzieht an meinem BLick,
Erweckt des Madrigals Geflüster
Zu neuem Leben ihr Geschick.

Wie stolz, seht, schreitet die Marquise,
Umgeben vom Trabanten Heer,
An des Ministers Arm, o Wunder!
Doch ist ihr Blick von Tränen schwer...

Rinsum Entzücken und Beneiden,
Umworben tritt sie in den Saal, --
Doch trägt Themirens Stirn das Mal
Von Kämpfen und geheimen Leiden. --

Und täglich schickt zur Zauberin
Themira, dass sie Rats erteil:
--"O sag, o sag, was ist mein Schicksal?"
--"Sennora, ihr verfallt dem Beile!..."