Jung Niklas fuhr auf's Meer, Er kam nicht wieder her; Schön Margreth bei der Mutter saß, Das Auge thränenleer. Und als herum ein Jahr, Daß er gestorben war, Sie schleicht hinaus in stiller Nacht. Wie scheint der Mond so klar! -- -- "Wacht auf, ihr Söhne mein, Hört Ihr die Möve schrein? Ach großer Gott im Himmel, Wo ist mein Töchterlein?" -- Sie liefen hin zum Strand, Die Fackeln wohl zur Hand; Ein Nachen schwamm auf hoher Fluth, Im Kreise wie gebannt. Es saßen zwei darein So blaß im Mondenschein, Sie herzten und sie küßten sich, So blaß im Mondenschein. Der Mond versank in's Meer, Schwarz rollt die Fluth daher; Ein Nachen trieb zum Ufer hin, Trug keine Margreth mehr.
Vier vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass , opus 8
by Julius Joseph Maier (1821 - 1889)
1. Jung Niclas fuhr aufs Meer
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), ""Jung Niklas fuhr auf's Meer"", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder]
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Note: modern German would change the following spellings: "thränenleer" -> "tränenleer", "Daß" -> "Dass", "Möve" -> "Möwe", "Fluth" -> "Flut", "blaß" -> "blass". Rheinberger has "Möwen" in his score (stanza 3, line 2).
2. Ach Elslein, liebes Elslein
Language: German (Deutsch)
Ach Elslein, liebes Elslein, wie gern wär' ich bei dir! so sind zwei tiefe Wasser, wohl zwischen dir und mir. Wil du dich lan abwenden d'rum weil sind der Wasser zwei, da doch so mancher stolze Knab' leid't noch so mancherlei! Ach, Lieb', mich schreckt alleine dass ich nicht fahren kann, und wenn dann bräch' das Schifflein, müsst' ich bald untergan. Ach nein, das soll geschehen nit, ich selb hilf rudern dir, damit du nur in kurzer Zeit, Herzlieb, her kommst zu mir!
3. Frühling ohn' Ende
Language: German (Deutsch)
Nun brechen aller Enden Die Blumen aus grünem Plan; Wo ich mich hin mag wenden, Da hebt ein Klingen an! Möcht' dir ein Sträußlein binden, Möcht' dir ein Lied erfinden. Wo aber fang' ich an? Hier blühn Mariensterne, Dort Primeln licht und bunt; Bald ruft ein Horn zur Ferne, Bald rauscht der kühle Grund. Ganz wirr ist mir zu Sinne, Weiß nicht, was ich beginne; Mein Herz ist mir verwund't. Ja, möchtest selbst du kommen, Da wär's wohl gute Zeit, All' Leid’ wär' mir benommen Und lauter Seligkeit: Die Blumen könnten blühen, Die Klänge weiter ziehen, Ist doch die Welt so weit. Wenn sich zwei Augen gefunden, Wer schaut die Blumen an? Wenn sich zwei Mündlein runden, Was braucht's der Lieder dann? Wenn einig Herz und Hände: Welch' Frühling ohne Ende Hebt da zu blühen an!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Frühling ohn' Ende", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
4. Wenn zwei geschieden sind
Language: German (Deutsch)
Wenn zwei geschieden sind von Herz und Munde,
Da ziehn Gedanken über Berg' und Klüfte
Wie Tauben säuselnd durch die blauen Lüfte,
Und tragen hin und wider süße Kunde.
...
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 5. Totenopfer, in Sonette, no. 3
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