Nur selten komm ich aus dem Zimmer, Doch will die Arbeit nicht vom Ort; Geöffnet sind die Bücher immer, Doch keine Seite rück ich fort. Des Nachbars lieblich Flötenspielen Nimmt jetzt mir die Gedanken hin, Und jetzt muß ich hinüberschielen Nach meiner hübschen Nachbarin.
6 Lieder , opus 38
by Robert von Hornstein (1833 - 1890)
1. Schlimme Nachbarschaft  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Schlimme Nachbarschaft", appears in Lieder
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2. Margret' am Thore  [sung text not yet checked]
Das beste Bier im ganzen Nest, Das schenkt Margret am Thore, Derweil das frisch den Gaumen näßt, Spricht hold Margret zum Ohre. Steht vor der Thür ein Lindenbaum, Da schenkt sie mir den kühlen Schaum, Margret, Margret am Thore. Jüngst nächtens hatt ich keine Ruh, Mir war so weh, so bange, Da wandert ich der Linde zu, Mein Leiden währt' nicht lange. Der Mond ging auf so wundersam -- Margret, steh auf! Margreth, sie kam, Margret, Margret am Thore! Und wandr' ich einstens wiedrum aus, Das ganze Nest vergeß ich, Margretlein hold im Lindenhaus, Dein denk ich unablässig! Der Mond, dazu die goldnen Stern', Ach könnten sie's, sie sagten's gern, Margret, Margret am Thore!
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Margret am Thore"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 14-15
Note: in Millöcker's score, stanza 2, line 1, word 2 has the typo "nachtens" instead of "nächtens".
3. Lied des Kreuzfahrers  [sung text not yet checked]
Im rebengrünen Neckartal, Da steht mein Väterschloß, Das jetzt zur Stund' der Abendstrahl Wohl goldig übergoß: Doch ich zieh' fern im Heidenland, In Wüstenglut, in Sonnenbrand: Um Palmenwipfel schwanken Die sehnenden Gedanken. Jetzt reitet wohl durch Wald und Au, Im grünen Jagdgewand Daheim die allerschönste Frau, Den Falken auf der Hand: Doch mir winkt hehr und streng zur Pflicht Der heil'gen Jungfrau Angesicht Herab aus unsern Fahnen, Zu Kampf und Tod zu mahnen. Jetzt tönt daheim im Feierklang Der Abendglocke Lied: - Ins Dorf zurück vom Wiesenhang Die Herde friedlich zieht: Mir aber ruft aus wilder Reih' Der Sarazenen Schlachtgeschrei: - Nicht länger darf ich säumen, Fahr' wohl, du süßes Träumen. Wohlan, ihr Schwaben, frank und frei, Jetzt auf mit Schild und Schaft! Der Heide spüre, was es sei Um deutsche Ritterschaft! Und fall' ich hier im Wüstensand, - O grüßet mir mein Heimatland: Sagt, treu sei ihm geblieben Mein Heimweh und mein Lieben.
Text Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), "Kreuzfahrt"
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4. In der Sierra  [sung text not yet checked]
Dürftig Wasser der Sierra Rinnt in den Guadalquivir, Das Gezack der weißen Gipfel Trübt kein Mittagswölkchen mir. Träumend von Granada's Nächten Schwank' ich auf dem müden Thier, Und es bebt von all dem Zauber Noch das bange Herze mir. Besser in der Berge Wildniß Als dort an Sennora's Thür; Taghell war's in jenen Nächten, Halb im Schlummer zieh' ich hier.
Text Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "In der Sierra", appears in Gedichte, in Lieder
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5. Am Brunnen  [sung text not yet checked]
Unter einem grünen Baum Hatt' ich einen schönen Traum Wohl bei einem rauschenden Brunnen. Der Brunnenquell, [bei dem]1 ich schlief, Läuft noch so schnell, als einst er lief, Und [plaudert]2 viel mit mir. Wann, o süßes Mägdelein, Werd' ich wieder bei dir sein Wohl bei einem rauschenden Brunnen? Bei diesem hier, bei jenem dort, Zu jeder Stund', an jedem Ort, Nur einmal noch bei dir!
Text Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Am Brunnen", appears in Gedichte, in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "At the well", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Martin Greif's Gesammelte Werke. Erster Band. Gedichte, Sechste, reich vermehrte Auflage, Leipzig, C. F. Amelangs Verlag, 1895, pages 40-41 (shown above); and confirmed with Gedichte von Martin Greif, Dritte durchgesehene und stark vermehrte Auflage, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1883, page 54 (see footnote 1).
1 Greif (1883 edition), Umlauft, and probably Hornstein: "wobei"2 Haile: "plauderte"
6. Heimkehr  [sung text not yet checked]
In meine Heimath [kam]1 ich wieder, Es war die alte Heimath noch, Dieselbe Luft, dieselben Lieder, Und alles war ein andres doch. Die Welle rauschte wie vorzeiten, Am Waldweg sprang wie sonst das Reh, Von Fern erklang ein Abendläuten, Die Berge glänzten aus dem See. Doch vor dem Haus, wo uns vor Jahren Die Mutter stets empfing, dort sah Ich fremde Menschen, sah ein fremd gebaren; Wie weh, wie weh mir da geschah! Mir war, als rief es aus den Wogen: Flieh, flieh, und ohne Wiederkehr! Die du geliebt, sind alle fortgezogen Und kehren nimmer, nimmermehr.
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Heimkehr"
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View original text (without footnotes)1 Hornstein: "kehrt' "; further changes may exist not shown above.