Vöglein, lieb Vöglein, Was treibt ihr für Faxen! Singt, wie eu'r Schnäbelein G'rade gewachsen, Immer dasselbe Lied, Und doch wird's Keiner müd. Sagt mir in aller Welt, Wie sich das Ding verhält! Seht, ich Poetlein, Ich muß mich so quälen, Verse Tag aus, Tag ein Tausendmal zählen; Grübl' ich auch noch so sehr, Suche stets Neues her: Macht es doch wenig Spaß; Vöglein, wie kommt denn das? Dichterlein, Dichterlein, Treibe nicht Faxen; Ist nur dein Schnäblein Zum Singen gewachsen, Rührt sich's im Herzen dein, Jauchz' in die Welt hinein! Grübeln, du armer Wicht, Tauget zum Singen nicht.
Zehn Lieder für eine mittlere Stimme mit Begleitung des Pianoforte , opus 2
by D. Rüst
Heft 1 -- 1. Lustiger Rath  [sung text not yet checked]
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- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Der Vöglein Rath", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Heft 1 -- 2. Nachts in der Ferne
Die Nacht ist nicht so schweigsam . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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Heft 1 -- 3. Tagesanbruch  [sung text not yet checked]
Der Mond dort über den Wolken, Die Sterne um ihn her, Sie schwimmen selig durch's dunkle Tief blaue Himmelsmeer. Sie leuchten und sie blinken Und spielen in kindischem Scherz, Und jedem, der sie schauet, Dem wird so fromm um's Herz. Noch schlummert die laute Erde Mit ihrem Ach und Weh, Nur leise Schauer wehen, Verkündend des Tages Näh'. - Da röthet sich's im Osten, Da flammt herauf der Tag: Im Himmel und auf der Erde Wird's hell und laut und wach. Die blinkenden Sterne fliehen Vom Tagesglanz verscheucht, Der Mond zieht still von hinnen, Sein mildes Licht erbleicht. - - O meiner Jugend Träume, Was ist geschehen mit euch? Du meiner Jugend Liebe Wie bist du worden so bleich!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Tagesanbruch", appears in Lieder, in Stimmungen und Gestalten, first published 1844
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Researcher for this page: Harry JoelsonHeft 1 -- 4. Liebestreue  [sung text not yet checked]
»O versenk', o versenk' dein Leid, mein Kind, in die See, in die tiefe See!« Ein Stein wohl bleibt auf des Meeres Grund, mein Leid kommt stets in die Höh'. »Und die Lieb', die du im Herzen trägst, brich sie ab, brich sie ab, mein Kind!« Ob die Blum' auch stirbt, wenn man sie bricht, treue Lieb' nicht so geschwind. »Und die Treu', und die Treu', 's war nur ein Wort, in den Wind damit hinaus.« O Mutter und splittert der Fels auch im [Sturm]1, Meine Treue, die hält ihn aus.
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Onverwoestbare liefde", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Amour fidèle", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Amore fedele", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
1 Brahms: "Wind"
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Heft 1 -- 5. Diebstahl  [sung text not yet checked]
Mädel trug des Wegs daher Einen Korb voll Blüten, Knabe schlich sich hinterher, -- Mädel kann sich hüten! -- Denn der Knabe, der war keck, Stahl die schönsten Blüten weg. O du böser Knabe! Knabe läuft und bringt nach Haus Die gestohlnen Blüten; Doch mit Lachen war es aus, -- Knabe kann sich hüten! -- Denn ein Schelm das Mädel war, Stahl ihm seine Ruhe gar, O du böses Mädel! Drauf, als sie sich wieder sah'n, Wie sie beid' erglühten! Schleicht der Knabe sich heran, -- Mädel kann sich hüten! -- Und eh' sie es nur geglaubt, Hat er Kuß auf Kuß geraubt. O du böser Knabe! Mädel mußt' sich fügen drin, Denn mit Kuß und Blüten Ging auch Herz und Hand dahin, -- Konnt' sich nicht mehr hüten! -- Und so stahlen, auf mein Wort, Beid' am Ende selbst sich fort. [Liebe]1 machet Diebe!
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- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Diebstahl", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "Oh Liebe"
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Heft 2 -- 6. Die Sterne  [sung text not yet checked]
Einst wandert' ich bis in die Nacht, Da blickt' ein Stern in voller Pracht Vom Himmel auf mich nieder. Ich fragte gar nicht, wie er hieß, Woher, wohin und das und dies: Ich nickt' ihm freundlich wieder zu Und sprach: "Du liebes Sternlein du, Sei du mein Freund für diese Nacht, Der mich begleitet, mich bewacht, Und kommst du morgen wieder her, Da sprechen wir mitsammen mehr. Grüß Gott, du liebes Sternlein!" Und als ich kam ein wenig fern, Da schaut ich einen andern Stern Ob eines Haufes Pforten. Ich fragte gar nicht, wie er hieß, Woher, wohin und das und dies, Ich sah bei der Laterne Schein, Da müss' ein gutes Wirthshaus sein, Und sprach: "Du liebes Sternlein du, Gieb mir für heute sanfte Ruh' Und morgen einen guten Wein, So wollen wir zwei Freunde sein. Grüß Gott, du liebes Sternlein!" Und wie ich Morgens aus dem Haus Tret' in die frische Welt hinaus Und will am Born mich laben, Da leuchten dort zwei Sterne gar Aus eines Mädchens Augenpaar. Ich fragte gar nicht, wie sie hieß, Wohin, woher und das und dies, Und sprach: "Ihr Sterne lieb und licht, Euch laß ich nun und nimmer nicht." Da wurden die zwei Sterne mein, Und werden's wohl auf ewig sein. Grüß Gott, ihr lieben Sternlein!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Die Sterne", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Heft 2 -- 7. Trost im Scheiden  [sung text not yet checked]
Du ziehst dahin, der Trennung Schmerz Wie trüg ihn wohl das arme Herz, Wenn nicht ein süßer Trost ihm bliebe? Wo du auch wandelst, bin ich dein, Wo du auch weilst, du bist ja mein, Ich hab' ja dich und meine Liebe! Ich hab' ja meine Lieb' und dich! Wer könnte nur beklagen sich, Dem solch ein Trost noch übrig bliebe. Kann wohl dein Herze was erfreun, Daß ich nicht spräch': es ist auch mein? Ich hab' ja dich und meine Liebe! Die Herrlichkeit der schönen Welt, Die jetzt dein liebes Aug' erhellt, Glaub' nicht, daß dir allein sie bliebe. Und faßt dich Schmerz, was Gott verhüt', Ich trag' ihn still und freudig mit; Ich hab' ja dich und meine Liebe! Die Lieb', die mir in's Herz gebannt, Trägt mich zu dir durch Meer und Land; Wer sagt denn, daß ich einsam bliebe? Ich jauchz' und wein' mit dir zugleich, Bin auch nicht arm, bin ja so reich, Ich hab' ja dich und meine Liebe.
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Trost im Scheiden", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Researcher for this page: Harry JoelsonHeft 2 -- 8. Nachtgesang  [sung text not yet checked]
Die Sterne leuchten am Himmel, Es blinken die Wellen im See; Es lockt und es grüßt aus der Tiefe, Es grüßt und es winkt aus der Höh'. Und leise flüstern die Lüfte, Da schauert in Wonne der See; Rings heilige, selige Liebe, Nur mir in dem Herzen das Weh'. Die Sterne sie wandeln am Himmel, Die Wellen sie ziehn durch den See; Was kümmert es sie, ob auf Erden Ein Herz in Liebe vergeh'!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Nachtgesang"
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Heft 2 -- 9. Jetzt weiss ich's  [sung text not yet checked]
Jetzt weiß ich, warum es mir nirgend gefallt Als einzig allein in dem grünen Wald! - Juchheisa, juchhe, in dem grünen Wald! - Da treibt mich's, wie närrisch zu jauchzen und singen, Als sollt' mir die Kehl in dem Halse zerspringen. Die Leute, die sagen: Ich wär' ein Narr; Thu' nichts darnach fragen! Bin ein lustiger Vogel, - und das ist wahr. Und daß es die Wahrheit, das weiß ich genau, Denn gestern, da kam eine steinalte Frau, - Juchheisa, juchhe! krumm, runzlich und grau! - Die hat mir's gesagt: daß vor tausend von Jahren, Eh' noch meine Seel' in dies Antlitz gefahren, Im Walde leibhaftig Ein Vogel ich war, Und stürbe wahrhaftig Als ein lustiger Vogel, - und das ist wahr! Doch war da noch Eines, das wissen ich wollt', Da war meine Alte zum Kuckuck getrollt! - Juchheisa, juchhe, zum Kuckuck getrollt! - Drum frag' ich es euch nun, ihr seid ja so weise: Ob einst ich ein Spatz, oder Lerch', oder Meise? Doch meint ihr, ich wäre Ein' Nachtigall gar, Dank' schön für die Ehre! Bin ein lustiger Vogel, - und das ist wahr!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Jetzt weiß ich's", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Researcher for this page: Harry JoelsonHeft 2 -- 10. Frühlingsgesang  [sung text not yet checked]
[Wann]1 im Lenz der blaue Himmel Nachts sich schmückt mit seinen Sternen, Daß sie, wie mit Liebesaugen Sich in deine Seele saugen Und dich winken zu den Fernen: Hüte dich fein In dem Lenzen Vor dem Glänzen der Äugelein! Kommt der Morgen, läßt den Blüthen Lichte Perlen niederthauen, Daß ihr Auge voller Thränen Dir erweekt ein heimlich Sehnen, Wann sie dir entgegen schauen: Hüte dich fein In dem Lenzen Vor dem Glänzen der Äugelein! Drauf, wann sich der Mittag breitet, Und es schweiget in die Kunde, Und es flimmert aus der Welle, Und es blinken wunderhelle Augen aus des Wassers Grunde: Hüte dich fein In dem Lenzen Vor dem Glänzen der Äugelein!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Frühlingsaugen", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838
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View original text (without footnotes)1 Rüst: "Wenn"; further changes may exist not noted above.
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