Des Maien liebster Aufenthalt Ist doch der grüne Wald, Da läßt er auf dem Rasen grün Die feinen Lilien blühn, Da singen die kleinen Waldvögelein, Voraus Frau Nachtigall, Ihm seine liebsten Melodei'n Mit süßem Schall, ja Schall. So wandr' ich fröhlich in den Mai, Wohl in den grünen Hain, Doch wär' mein süßes Lieb dabei, Wollt' ich noch froher sein. ,,So nimm mich mit, ich wollte so Maililien pflücken gehn, Ich weiß im Wald die Stelle, wo Die schönsten steh'n, ja stehn.`` Da gingen Beide Hand in Hand Zum Wald im grünen Mai, Doch wie er auch voll Blumen stand, Sie gingen dran vorbei: Sie sprachen viel und hatten bald Zu schweigen noch viel mehr, Sie küßten sich im grünen Wald In aller Ehr', ja Ehr'.
Sechs Lieder für vierstimmigen Männerchor , opus 12
by Richard Wiesner (1851 - 1921)
1. Des Maien liebster Aufenthalt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Des Maien liebster Aufenthalt", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 87
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 95.
2. Ständchen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Dort unterm Lindenbaume In linder Sommernacht Hab ich im süßen Träume, Süß Liebchen, dein gedacht. Und als ich rief im Träume Den liebsten Namen dein, Da rauschten im Lindenbaume Viel liebe Melodein. Die goldnen Äste klangen Gar wundersamen Klang, Die goldnen Vöglein sangen Gar wundersüßen Gesang. Nun bin ich von dem Singen Erwacht im Morgenschein, Und hör' noch immer klingen Den liebsten Namen dein.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Nachklingen", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 103, first published 1848
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
3. Und welche Rose Blüthen treibt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Und welche Rose Blüthen treibt, Und welches Herze freit, Die frei'n und blühen beide Zur rechten Sommerzeit. O blühe, Röslein, blühe, O glühe, Mägdlein, glühe, Dieweil es eben Zeit. Und wer die Rose pflücken will, Pflückt sie zur rechten Stund', Und wen's geliebt zu küssen, Der küßt auf rothen Mund, O pflücke, Knabe, pflücke Und Lipp' an Lippe drücke, Es ist jetzt an der Stund'. Es weht ein kalter Winterwind Wohl über den Blüthenhag, Die Rosen sind verblühet, Eh's Einer denken mag: D'rum herzt sein Lieb von Herzen, Wer nicht will Zeit verscherzen Am schönen Sommertag.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Und welche Rose Blüthen treibt", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 81
See other settings of this text.
4. Der junge Tag erwacht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Der junge Tag erwacht, Der schöne Morgen lacht Und schüttelt sich die Locken; Wie Festgeläut der Glocken Durchbebt die Luft ein Klang Mit lieblichem Gesang. Durch meine Seele ziehn Die alten Melodien Aus meiner Kindheit Tagen, Wie wenn von ferne schlagen Die Nachtigallen sacht In einer Maiennacht. Und in dem Herzen schwillt Und aus dem Auge quillt Ein Bangen und Verlangen, Als wär' schon wieder gangen, Nachdem sie kaum erwacht, Der jungen Sonne Pracht.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Frühe Klage", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 22, first published 1848
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
5. Ade denn, du stolze, blitzaug'ge Maid  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ade denn, du stolze Blitzaugige Magd, Du willst mich nicht haben, Du hast mir's gesagt; Wär' gern noch geblieben, Im Land hier ist's schön -- Doch du willst mich nicht haben, So muß ich wohl gehn. Doch sag' ich Ade nicht Auf Nimmermehrsehn Wer weiß, ei wer weiß, wie Die Wege noch gehn! Dein Stolz kann sich legen, Und du hörst mich noch an -- Doch du willst mich nicht haben, So geh' ich vondann. Und ein Blitzmädel bist doch Und bleibst es fürwahr, Werd' nimmer vergessen Dein nußbraunes Haar, Dein' Wangen, dein Mündlein Zum Küssen so schön -- Doch du willst mich nicht haben, So muß ich wohl gehn.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Ade denn, du stolze", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 60
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 68.
6. Wanderlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Und kommt der Frühling wieder her, und wenn die Bäume treiben, [so]1 kann ich nun und nimmermehr nicht bleiben, nicht bleiben. [Ei]2 komm, du schöne Sommerzeit, [da sich die]3 Vögel freien, und lustig sind, wenn's Blüten schneit im Maien, im Maien. Dann schneid' ich mir vom grünsten Strauch den Wanderstab im Hagen, und wand'r ich [erst]4 verlern' ich auch das Klagen, das Klagen. Und daß ich [nie]5 den Weg verlier' und daß ich weiß zu reisen, das soll [mein Kuß gar balde dir]6. Beweisen, beweisen.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Wanderlied", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 25, first published 1848
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Dresel: "dann"
2 Dresel: "O"
3 Dresel: "da alle"
4 Dresel: "dann"
5 Dresel: "nicht"
6 Dresel: "gar balde dir mein Kuß"