Weit, weit aus ferner Zeit, Aus grüner Jugendwildniß Grüßt mich in Lust und Leid Ein wundersames Bildniß. Wohl kenn' ich gut Der Lippe Glut, Die mit mir pflag zu kosen, Das Auge so hold, Der [Locke]1 Gold Der Wange bleiche Rosen. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe. Spät nach des Tages Streit, Wenn klar erglühn die Sterne, Giebt's mir ein treu Geleit In aller Näh und Ferne. Ich lag bei Nacht Wohl auf der Wacht, Da stand es mit am Feuer, Ich fuhr daher Über's blaue Meer, Und sah es ruhn am Steuer. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe. [Still wie ein schüchtern Kind So]2 blickt's mich an durch Thränen, Will seine Locken lind An meine Schulter lehnen. Es winkt so lieb, Es singt so trüb Von Zeiten, die vergangen; Da schmilzt mein Sinn In Heimweh hin, Bin für und für gefangen. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe.
Vier Lieder für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebegleitung , opus 47
by Karl Appel (1812 - 1895)
1. Weit, weit aus ferner Zeit  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Schottisch", appears in Juniuslieder, in Zu Volksweisen, no. 2
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Zweite Periode, Einundzwanzigste Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1873, pages 28-30.
1 Bruch: "Locken"2 Bruch: Bruch: "Still, still"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
In dir mein Schmerz und meine Ruh', In dir mein Traum, mein Ahnen du! Du bist der Ton, der mich durchbebt, Der Seufzer, der die Brust mir hebt, Mein Frieden, deckt die Nacht mich zu. Du bist mir Frühling, Duft und Licht, Der Tag, der jung aus Rosen bricht; Du hebst der Wimper süßen Saum, Die Nachtigall erjauchzt -- im Traum Von Sternen und Vergißmeinnicht. Wie lichte Nacht -- so strahlt dein Bild, Wie Mond im Äther ziehst du mild; Im Glanz der Sterne glüht dein Kuß, Durch Rosen säuselnd rauscht dein Fu&szli;g. -- O selig, wem sein Wandeln gilt! Wie linde Nacht -- so streu'st du Thau; Dein harrt die Blume auf der Au; In Duft und Stille sehnt sie leis': O brich der Liebe blühend Reis, -- Wie bald bestreifst der Frost es rauh! -- Dir liegt mein Herz, ein still Gebiet, Du bist der Traum, der kam und schied, Das Lebewohl, das fern mir klang, Ein Ton, der sich der Brust entrang -- Voll Schmerz und Glück ein ew'ges Lied.
Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Sehnsucht zu ihm", appears in Gedichte (1851), in Das Kreuz im Altmühlthale
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Confirmed with Georg Scheurlin, Gedichte, Ansbach: F. H. Gummi, 1851, pages 199 - 200. Appears in Das Kreuz im Altmühlthale.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Frühlingsgruß  [sung text not yet checked]
Leise [zieht]1 durch mein Gemüt Liebliches Geläute, Klinge, kleines Frühlingslied, Kling hinaus ins Weite. [Kling]2 hinaus bis an das Haus, Wo die [Blumen]3 sprießen, Wenn du eine Rose schaust, Sag, ich laß sie grüßen.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 6
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Groet", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Marty Lucas) , "Sweet chimes are softly filling my soul", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Un charmant carillon", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Saluto", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POL Polish (Polski) (Aleksander Kraushar) , "Cicho płynie", Warsaw, Gebethner i Wolff, first published 1880
1 Quiteria: "klingt"; further changes may exist not shown above.
2 Grieg: "Zieh"
3 Gade, Grieg, Urspruch: "Veilchen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Trost im Scheiden  [sung text not yet checked]
Du ziehst dahin, der Trennung Schmerz Wie trüg ihn wohl das arme Herz, Wenn nicht ein süßer Trost ihm bliebe? Wo du auch wandelst, bin ich dein, Wo du auch weilst, du bist ja mein, Ich hab' ja dich und meine Liebe! Ich hab' ja meine Lieb' und dich! Wer könnte nur beklagen sich, Dem solch ein Trost noch übrig bliebe. Kann wohl dein Herze was erfreun, Daß ich nicht spräch': es ist auch mein? Ich hab' ja dich und meine Liebe! Die Herrlichkeit der schönen Welt, Die jetzt dein liebes Aug' erhellt, Glaub' nicht, daß dir allein sie bliebe. Und faßt dich Schmerz, was Gott verhüt', Ich trag' ihn still und freudig mit; Ich hab' ja dich und meine Liebe! Die Lieb', die mir in's Herz gebannt, Trägt mich zu dir durch Meer und Land; Wer sagt denn, daß ich einsam bliebe? Ich jauchz' und wein' mit dir zugleich, Bin auch nicht arm, bin ja so reich, Ich hab' ja dich und meine Liebe.
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Trost im Scheiden", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Researcher for this page: Harry Joelson