Ist das die Liebe? Ein lenzhaft frisches Wesen Strömt mir durch Herz und Sinn, Was ist mir denn geschehen Durch dich, o Zauberin! Ist das die Liebe? Im Wachen und im Träumen Nahst du mir friedemild Auf Rosenwolkensäumen, Du holdes Menschenbild! Und will ich dir entrinnen, Weiß nicht wohin ich soll, Und trink' mit allen Sinnen Mich deines Anblicks voll. Ist das die Liebe? Bejahend allerwegen Ruft mir die heit're Welt Den Jubelruf entgegen: Was dich gefangen hält, Es ist die Liebe!
Fünf Lieder , opus 95
by Carl Evers (1819 - 1875)
1. Fragen
Text Authorship:
- by Ludwig Foglár (c1819 - 1889), appears in Minnehof
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2. Märzenschnee
Die Sonn' erglüht, der Tag ist klar, Aufthaut die erstarrte Erde, Da naht der Winter mit schneeigem Haar Und strenger kalter Geberde. Er schüttelt sein mächtiges Wolkenhaupt, Läßt flattern und wehen die Locken, Die Erde, der himmlischen Gluth beraubt, Erbleicht und verhüllt sich erschrocken. Mich aber zieht's zur Liebsten mein, Dem Schneesturm Trotz zu bieten. Dort find ich warmen Sonnenschein Und frische Frühlingsblüthen.
3. O ruhe sanft an meiner Brust
O ruhe sanft an meiner Brust! Ich schau' in's Antlitz dir voll Lust: Kein Stern hat so demant'nen Schein, Als wie dein Auge hell und rein. O ruhe sanft an meiner Brust! Ich streichle deine Hand voll Lust: Nicht ein Jasmin ist mir bekannt, Der weißer ist als diese Hand. O ruhe sanft an meiner Brust! Ich küsse deinen Mund voll Lust: O welche Palm' im Paradies Hat Frucht, wie dieser Kuß so süß?
4. Das flotte Herz
Wann's im Schilfe säuselt, Wann die Flut sich kräuselt, Wird mir flott das Herz, Möcht' aus der Brust mir fliegen, Möcht' auf den Wogen sich wiegen, Unter sich tauchen in Lust und Schmerz. Fischerin, du Kleine, Schiffe nicht alleine In das große Meer! Hinter dir hergezogen Kommt schon mein Herz durch die Wogen: Fischerin, sind deine Netze noch leer? Nimm's in deinen Nachen, 's wird nicht schwer ihn machen, 's ist ja Nichts darin, Als nur du selber alleine, Leichte, luftige Kleine, Du mit dem windigen, flatternden Sinn!
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Das flotte Herz"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The quickened heart", copyright © 2012
5. Erster Verlust
Ach wer bringt die schönen Tage, Jene Tage der ersten Liebe, Ach wer bringt nur eine Stunde Jener holden Zeit zurück! Einsam nähr' ich meine Wunde Und mit stets erneuter Klage Traur' ich um's verlorne Glück. Ach, wer bringt die schönen Tage, Jene holde Zeit zurück!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Erster Verlust", first published 1789
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Eerste verlies", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "First loss", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Premier manque", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Ah, chi mi riporterà i giorni belli", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Det første tap", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
First written 1785 by Goethe for his fragmentary Singspiel "Die ungleichen Hausgenossen" (Arie der Baronesse, Act II), with different stanzas 2 and 3.