Dort unterm Lindenbaume In linder Sommernacht Hab ich im süßen Träume, Süß Liebchen, dein gedacht. Und als ich rief im Träume Den liebsten Namen dein, Da rauschten im Lindenbaume Viel liebe Melodein. Die goldnen Äste klangen Gar wundersamen Klang, Die goldnen Vöglein sangen Gar wundersüßen Gesang. Nun bin ich von dem Singen Erwacht im Morgenschein, Und hör' noch immer klingen Den liebsten Namen dein.
Sechs Lieder , opus 16
by Max Meyer-Olbersleben (1850 - 1927)
1. Dort unterm Lindenbaume  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Nachklingen", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 103, first published 1848
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
2. Komm, o Nacht, und nimm mich hin  [sung text not yet checked]
Komm, o Nacht! - und nimm mich hin, Dass ich schlafend mich vergesse, Länger nicht mit wachem Sinn Meines Kummers Tiefen messe. Schlafe, müdes, wundes Herz Deine Klagen sind vergebens. Schlaf ist Balsam deinem Schmerz, Traum die Blüte meines Lebens.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Komm, o Nacht! -"
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3. Frühling ohn' Ende  [sung text not yet checked]
Nun brechen aller Enden Die Blumen aus grünem Plan; Wo ich mich hin mag wenden, Da hebt ein Klingen an! Möcht' dir ein Sträußlein binden, Möcht' dir ein Lied erfinden. Wo aber fang' ich an? [Hier]1 blühn Mariensterne, Dort Primeln [licht]2 und bunt; Bald ruft ein Horn zur Ferne, Bald [rauscht es im kühlen]3 Grund. Ganz wirr ist mir zu Sinne, Weiß nicht, was ich beginne; Mein Herz ist mir verwund't. [Ja]4, möchtest selbst du kommen, [Da wär's]5 wohl gute Zeit, All' Leid’ wär' mir [benommen]6 Und lauter Seligkeit: Die Blumen könnten blühen, Die Klänge weiter ziehen, Ist doch die Welt so weit. Wenn sich zwei Augen gefunden, Wer schaut die Blumen an? Wenn sich zwei Mündlein runden, Was braucht's der Lieder dann? Wenn einig Herz und Hände: Welch' Frühling ohne Ende Hebt [da]7 zu blühen an!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Frühling ohn' Ende", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder von Robert Reinick, Maler, Sechste Auflage, Berlin: G. Grothe'sche Verlagsbuchhandlung, 1873, pages 92-93.
1 Mottl: "Dort"2 Mottl: "dicht"
3 Maier: "rauscht der kühle"; Mottl: "rauscht's im kühlen"
4 Mottl: "Ach"
5 Mottl: "Dann wär'"
6 Mottl: "genommen"
7 Mottl: "dann"
4. Wenn du ein tiefes Leid erfahren  [sung text not yet checked]
Wenn du ein tiefes Leid erfahren Tiefschmerzlich,unergründlich bang' Dann flüchte aus der Menschen Schaaren Zum Walde richte deinen Gang Die Felsen und die Bäume wissen Ein Wort zu sagen auch vom Schmerz Der Sturm, der Blitz hat oft zerrissen Die Felsenbrust, des Waldes Herz Sie werden dir kein Trostwort sagen Wie [hülfereich]1 die Menschen tun Doch wird [ihr]2 Echo mit dir klagen Und wieder schweigend mit dir ruh'n
Text Authorship:
- by Ludwig August Frankl (1810 - 1894), "Asyl"
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View original text (without footnotes)1 Randhartinger: "hilfefroh"
2 Randhartinger ("Asyl" only): "das"
5. Die Quelle blinkt so klar und rein  [sung text not yet checked]
Die Quelle blinkt so klar und rein Im Sonnenschein; Doch tausendmal so hell und klar Blinkt meiner Liebsten Augenpaar. Ein frisch erblühtes Röslein steht Im Gartenbeet; Die Wange meiner Liebsten glüht Noch schöner, als das Röslein blüht. Die Sonne, die am Himmel rollt, Spinnt klares Gold; Doch was sie spinnt, ist nicht so klar, Als meiner Liebsten goldnes Haar. Im Busche schlägt die Nachtigall Mit süßem Schall; Doch tönt so süß ihr Flöten nicht, Als wenn mein Lieb, ich liebe dich, spricht.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Lied"
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6. O schneller, mein Ross  [sung text not yet checked]
[O]1 schneller, mein Roß, mit Hast, mit Hast, wie säumig dünkt mich dein Jagen! In den Wald, in den Wald meine selige Last, mein süßes Geheimnis zu tragen! Es liegt ein trunkener Abendschein rotdämmernd über den Gipfeln, es jauchzen und wollen mit fröhlich sein die Vögel in allen Wipfeln. O könnt ich steigen mit Jubelschall wie die Lerch empor aus den Gründen, und [droben]2 den rosigen Himmeln all mein Glück, mein Glück verkünden! Oder ein Sturm mit Flügelgewalt zum [Meere]3 hinbrausen, dem blauen, und dort, [was]4 im Herzen mir [glüht]5 und schallt, den verschwiegenen Wellen vertrauen! Es darf mich hören kein menschlich Ohr, ich kann wie die Lerche nicht steigen, ich kann nicht wehn wie der Sturm empor und [kann's]6 doch nimmer verschweigen. So wiss' es, du blinkender Mond im Fluß, so wißt es, ihr Buchen im Grunde; Sie ist mein, sie ist mein! Es brennt ihr Kuß auf meinem seligen Munde.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Liebesglück", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 38
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibels Gesammelte Werke, 1, Bd., Stuttgart, 1893
1 Fürst: "Nur"; further changes may exist not noted above.2 Pfitzner: "da droben"
3 Pfitzner: "Meer"
4 Schachner: "wie's"
5 Pfitzner: "blüht"
6 Pfitzner: "kann es"