O Magdeburg, die Stadt, Die schöne Mädchen hat, Die schöne Frau'n und Mädchen hat, O Magdeburg, die Stadt. Da alles steht im Flor, Der Tilly zieht davor, Durch Garten und durch Felder Flor, Der Tilly zieht davor. Der Tilly steht davor! Wer rettet Stadt und Haus? Geh', Lieber, geh' zum Tor Hinaus und schlag' dich mit ihm draus! Es hat noch keine Not, So sehr er tobt und droht, ich küsse deine Wänglein rot, Es hat noch keine Not. Die Sehnsucht mach mich bleich. Warum bin ich denn reich? Dein Vater ist vielleicht schon bleich, Du, Kind, du machst mich weich. O Mutter, gib mir Brot! Ist denn der Vater tod? O Mutter, gib ein Stückchen Brot! O welche große Not. Dein Vater lieb ist hin, Die Bürger alle fliehn. Schon fließt das Blut die Straße hin, Wo fliehn wir hin, wohin? Die Kirche stürzt in Graus, Da droben brennt das Haus, Es qualmt das Dach, schon flammt's heraus - Nur auf die Straß' hinaus! Ach, keine Rettung mehr In Straßen rast das Heer, Mit Flammen rast es hin und her, Ach keine Rettung mehr! Die Häuser stürzen ein. Wo ist das Mein und Dein? Das Bündelchen, es ist nicht dein, Du flüchtig Mägdelein. Die Weiber bangen sehr, Die Mägdlein noch viel mehr. Was lebt, ist keine Jungfer mehr. So raset Tillys Heer.
Drei Gesänge für Bariton und Klavier , opus 56
by Ernst Křenek (1900 - 1991)
1. Die Zerstörung Magdeburgs  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ô Magdebourg, la ville", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Der neue Amadis  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Als ich noch ein Knabe war, Sperrte man mich ein; Und so saß ich manches Jahr Über mir allein, Wie im Mutterleib. Doch du warst mein Zeitvertreib, Goldne Phantasie, Und ich [ward]1 ein warmer Held, Wie der Prinz Pipi, Und durchzog die Welt. Baute manch kristallen Schloß Und zerstört es auch, Warf mein blinkendes Geschoß Drachen durch den Bauch, Ja, ich war ein Mann! Ritterlich befreit ich dann Die Prinzessin Fisch; Sie war gar zu obligeant, Führte mich zu Tisch, Und ich war galant. Und ihr Kuß war [Himmelsbrod]2, Glühend wie der Wein. Ach! Ich liebte fast mich todt! Rings mit Sonnenschein War sie emailliert. Ach wer hat sie mir entführt? Hielt kein Zauberband [Ihr verräthrisch]3 Fliehn? Sagt, wo ist ihr Land? Wo der Weg dahin?
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der neue Amadis", written c1770, first published 1775
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "When I was still a boy", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le nouvel Amadis", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRL Friulian (Ermes Culos) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Il nuovo Amadis", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Krenek, Schröter (?): "war"
2 Krenek, Wolf: "Götterbrot"; Schröter spells it "Himmelsbrot"
3 Krenek, Schröter, Wolf: "Sie zurück vom schnellen"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Fragment  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Von mehr als einer Seite verwaist, Klag' ich um deinen Abschied hier. Nicht allein meine Liebe verreist, Meine Tugend verreist mit dir. Denn ach, bald wird in dumpfes Unbehagen Die schönste Stimmung umgewandt. Die Leidenschaft heißt mich an frischen Tagen Nach dem und jenem Gute jagen. Und denk' ich es recht sicher heimzutragen, Spielt mir's der Leichtsinn aus der Hand. Bald reizt mich die Gefahr, ein Abenteuer zu wagen. Ich stürze mich hinein und halte mutig stand. Doch seitwärts fährt die Lust auf ihrem Taubenwagen. Die Luft wird balsamreich, mein Herz gerät in Brand! Mein Schutzgeist, eil' es ihr zu sagen, Durcheile schnell das ferne Land! Sie soll nicht schelten, soll den Freund beklagen. Und bitte sie, zu Lindrung meiner Plagen, Um das geheimnisvolle Band...
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]