Fragst du mit den Äugelein, Was glänzt da am Himmelszelt? Kind, es ist das Licht der Welt, Und dein eigen soll es sein; Sonn’ und Mond mit ihrem Schein, Alles ist dein! Schlafe nun ein, schlaf ein! Fragst du mit den Äugelein, Was da draußen blüht und lacht? Kind, es ist des Lenzes Pracht, Und sie blüht für dich allein; Blum’ und Blatt in Flur und Hain, Alles ist dein! Schlafe nun ein, schlaf ein! Fragst du mit den Äugelein, Wer dich wiegt und wer da singt? Kind, o lausche, wie es klingt, Und im Lauschen schlumm’re ein; Lied und Herz und Seele mein, Alles ist dein! Schlafe nun ein, schlaf ein!
Vier Duette für 2 weiblichen Stimme mit Pianoforte , opus 45
by Arnold Krug (1849 - 1904)
1. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Wiegenlied", appears in Gedichte, in 1. Lieder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Peter Cornelius, Gedichte, gesammelt und herausgegeben von Adolf Stern, Leipzig, Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel, 1905.
2. Abendlied  [sung text not yet checked]
Still und ruhig wird's im Walde, Alles schläft auf Berg und Halde, Nur ein lauer Abendwind Flüstert durch die Dämmerungen, Sanft und leise, ungezwungen Wie ein schmeichelnd bittend Kind. Und der Mond steigt auf. Die Wellen Grüßen ihn als Spielgesellen. Doch sein weicher, milder Strahl Legt sich wie ein goldnes Siegel Auf des Stromes glatten Spiegel, Auf die Berge, auf das Thal. Und der trübe, finstre Schleier, Der sich schlingt um meine Leier, Reißt entzwei, und mich umweht Heil'ge Ruhe -- hehre Stille. In mir schweigen Wunsch und Wille, All mein Sein ist nur Gebet.
Text Authorship:
- by Sophie von Sichart (1832 - 1902), "Abendlied"
Go to the general single-text view
Confirmed with Deutsches Dichterheim: Unter Mitwirkung der hervorragendsten Dichter und Schriftsteller, herausgegeben von Paul Heinze. Neunter Jahrgang, Dresden-Striesen, 1889, page 28.
3. Des Edelfalk sein Töchterlein  [sung text not yet checked]
Des Edelfalk sein Töchterlein Saß hoch auf grüner Linde, In Thale sang Frau Nachtigall Das Lied vom "Grafenkinde": "Viel Freier kamen von nah und fern, "Doch keinem war es gewogen, "Es wollte den jungen König han, "Der kam aus dem Krieg gezogen . . ." Des Falken schmuckes Töchterlein Die Neugier plagt' ein wenig, Drum flog es hin zur Nachtigall Und frug: "Wie wird's mit dem König?" Die sprach: "Mein Kind, wenn du warten kannst, "Will ich dir's einmal sagen, "Doch während ich dichte, darfst du mich nicht "Plagen mit allerlei Fragen." Des Falken holdes Töchterlein Flog wieder hinauf zur Linde,-- Es wartet noch heut, daß Frau Nachtigall Das Ende vom Liede finde.
Text Authorship:
- by Theodor Souchay (1833 - 1903), "Des Edelfalk sein Töchterlein", appears in Frisch vom Herzen! Lieder und Dichtungen, in 4. Romanzero
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The noble falcon's little daughter", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Theodor Souchay, Frisch vom Herzen! Lieder und Dichtungen , Stuttgart: Druck und Verlag von Greiner & Pfeiffer, 1886, page 128.
4. Polnisches Erntelied  [sung text not yet checked]
Komm' doch, Herr, und laß dich sehen! Auch du, Herrin, laß die Schlüssel klingen, Auch du, Fräulein, komm' und spiel' mit uns, Denn drei Kränze brachten wir für's Haus. Der eine ist von hundertjähr'gem Eichenlaub, Der zweite von tausendkörnigen Ähren geflochten; Der dritte ist schöner als Eiche und Ähren -- Doch den zeigen wir noch nicht. Und den Kranz von Laub den geben wir dem Herrn, Auf daß er das rüstige Alter der Eiche erlebe; Und den Kranz von Ähren, den geben wir der Frau, Auf daß Überfluß in ihrem Hause gaste. Und den dritten, den flochten die Mädchen dem Mädchen Des Morgens von Blumen und Thau, Auf daß sie frisch wie ein Thautropfen bleibe, Und ihre Äuglein wie Kornblumen glänzend.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Polnisches Ernteliedchen", subtitle: "Volkslieder der Polen, 1833, S. 18 "
Based on:
- a text in Polish (Polski) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
Go to the general single-text view
Confirmed with Die Lieder aller Völker und Zeiten aus 75 fremden Sprachen, in metrischen Übersetzungen und sorgfältiger Auswahl. Nach dem Vorbilde von J. G. von Herder's "Stimmen der Völker". Zusammengestellt und herausgegeben von Hans Grabow, Hamburg, Verlag von G. Kramer, 1882, page 466.