Was hab ich denn meinem [Feinsliebchen]1 getan? Es geht ja vorüber Und schaut mich nicht an; Es schlägt seine Äuglein Wohl unter sich, Und hat einen andern Viel lieber als mich. Das macht ihr stolzer, Hoch mütiger Sinn, Daß ich ihr nicht schön und Nicht reich genug bin; Und bin ich auch nicht reich, So bin ich doch so jung, so jung, Herzallerliebstes Schätzele, Was kümm'r ich mich den d'rum? Die hohen, hohen, Berge, Das tiefe, tiefe Tal, Jetzt seh ich mein Schätzele Zum allerletzten Mal; Die stillen, stillen Wasser, Sie haben keinen Grund, Laß ab von der Liebe, Sie ist dir nicht gesund.
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 10
by Louis Flügge
1. Trennung  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Raddatz: "Herzliebchen"; further changes may exist not shown above.
2. Im Maien  [sung text not yet checked]
[Nun]1 [bricht]2 aus [allen]3 Zweigen Das [maienfrische Grün]4, Die ersten Lerchen steigen, Die [ersten]5 Veilchen blüh'n; Und golden liegen Tal und Höh'n -- O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! Und [wie]6 die Knospen springen, Da regt sich's allzumal; Die [muntren]7 Vögel singen, Die Quelle rauscht [in's]8 Tal; Und freudig [schallt]9 das Lustgetön: O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! [Wie sich die Bäume]10 wiegen Im lieben Sonnenschein! Wie hoch die Vögel fliegen, Ich möchte hinterdrein; Möcht' jubeln über Tal und Höh'n: O Welt, du bist so wunderschön, Im Maien!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Im Maien", appears in Lieder, in Wanderlieder, in Aus den Bergen
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Rodenberg, Lieder, Neue wohlfeile Ausgabe, Hannover: Carl Rümpler, 1862, pages 113-114.
1 Gericke, Schwantzer, Sieber: "Es"; Högg: "Noch"; further changes may exist not shown above.2 Högg: "blüht"; further changes may exist not shown above
3 I. Lachner: "vollen"; further changes may exist not noted above.
4 Hiller: "frische Maiengrün"
5 Billeter: "kleinen"
6 Stöckhardt: "wenn"
7 Hiller, Marx: "muntern"; Stöckhardt: "munter'n"
8 Hiller, Stöckhardt: "zu"
9 Marx: "hallt"
10 Stöckhardt: "Und wie die Bäum' sich"
3. Heute scheid' ich, heute wandr' ich  [sung text not yet checked]
Heute scheid' ich, morgen wandr' ich, Keine Seele weint um mich. Sind's nicht diese, sind's doch and're, Die da trauern, wenn ich wand're, Holder Schatz, ich denk' an dich. Auf dem Bachstrom hängen Weiden; In den Thälern liegt der Schnee; Trautes Kind, daß ich muß scheiden, Muß nun uns're Heimath meiden, Tief im Herzen thut mir's weh. Hundert tausend Kugeln pfeifen Über meinem Haupte hin. Wo ich fall', scharrt man mich nieder, Ohne Klang und ohne Lieder: Niemand fraget, wer ich bin. Du allein wirst um mich weinen, Siehst du meinen Todesschein. Trautes Kind! sollt' er erscheinen, Thu' im Stillen um mich weinen, Und gedenk' auf immer mein. Hörst? die Trommel ruft, zum scheiden; Drück' ich dir die weiße Hand! Still die Thränen! laß mich scheiden! Muß nun für die Ehre streiten, Streiten für das Vaterland. Sollt' ich unter'm freien Himmel Schlafen in der Feldschlacht ein, Soll aus meinem Grabe blühen, Soll aus meinem Grabe glühen, Blümchen süß: Vergiß nicht mein.
Text Authorship:
- by Johann Friedrich Müller (1749 - 1825), "Soldaten-Abschied", subtitle: "Eigene Weise"
See other settings of this text.
Confirmed with Kriegs- und Volks-Lieder, Stuttgart, in der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1824, page 25.
4. Am Aarensee, am Aarensee, da rauschet der vielgrüne Wald  [sung text not yet checked]
Am Aarensee, am Aarensee, Da rauschet der vielgrüne Wald; Da geht die Jungfrau und klagt ihr Weh, Und klagt es dem rauschenden Wald. Was klagt die Jungfrau am Aarensee? Was klagt sie dem vielgrünen Wald? Ach! tief im Herzen da sitzt ihr Weh; Weiß es nur der rauschende Wald. Am Aarensee, am Aarensee, Da rauschet der vielgrüne Wald. Da liegt sie begraben und all ihr Weh. Und drüber der rauschende Wald.
Text Authorship:
- by Ludvig Norman (1831 - 1885)
Based on:
- a text in Swedish (Svenska) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
See other settings of this text.
5. Abschied vom Walde  [sung text not yet checked]
Ade, du lieber Tannenwald, Ade! Wie rief die Scheidestund' so bald, Ade! Schon muß ich fort, zu Hause mein Harr't Schreibepult und Bücherschrein, O weh! Ade, du liebes Waldesgrün, Ade! Ihr Blümlein mögt noch lange blüh'n, Ade! Mögt and're Wand'rer noch erfreu'n, Und ihnen eu're Düfte streu'n, Ade! Ade, ihr Felsen braun und grau, Ade! Weiß Gott, wenn ich euch wieder schau', Ade! Mir ist das Herz so trüb' und schwer, Als rief's, du siehst sie nimmermehr, O weh! Und scheid' ich auch auf Lebenslang, Ade! O Wald, o Fels, o Vogelsang! Ade! An euch, an euch, zu aller Zeit Gedenke ich in Freudigkeit, Ade, ade, ade!
Text Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Abschied", appears in Lyrische Blätter, first published 1802
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Nepomuk Vogl, Lyrische Blätter, Wien: Rohrmann und Schweigerd, 1836, pages 76 - 77.
6. Abschied vom Liebchen  [sung text not yet checked]
Wie wird mir so bang, da ich scheiden soll, Wie wird mir's im Herzen so weh, Weil Liebchen, die Augen von Thränen voll, Ich drüben am Fenster seh; Sie schwenkt das Tüchlein, sie winkt und nickt, Hat tausend Küsse mir nachgeschickt, Und flüstert ein stilles Ade -- Ade, Ade, Und flüstert ein stilles Ade. -- O Schifflein, du, an der Garonne Strand, Du eilst in die wogende Fluth, Du läßt mir mein Liebchen im weiten Land, Mein Liebchen so fromm und gut. Leb wohl, du Mägdlein, mit holdem Blick, Noch schaut dein Treuer nach dir zurück, Und flüstert ein stilles Ade -- Ade, Ade, Und flüstert ein stilles Ade. Behüt' dich der Himmel, du herz'ge Maid, Gedenk' in der Ferne auch mein, Und wär' ich auch viel tausend Meilen weit, Mein Herz wird bei dir stets sein, Im Morgenroth, bei des Abend's grau'n Werd' stets dein liebliches Bild ich schau'n, Auf Wiederseh'n, Liebchen Ade, Ade, Ade, Auf Wiederseh'n, Liebchen Ade.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Abschied vom Liebchen"
See other settings of this text.