Es steigen die Glöckchen Aus schmelzendem Eis Und schütteln die Röckchen, Halb grün und halb weiss. Es knarren die Eichen, Befreit rauscht der Bach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach! Die Mutter Sibylle Tut's Schiebfenster auf Und schaut durch die Brille Zum Giebel hinauf. Zwei Kätzelein schleichen Verliebt über's Dach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach! Was kommt dort getänzelt, Trägt Söckel am Schuh? Es trippelt und schwänzelt Und kichert mir zu. Verheissendes Zeichen, Beherzt folg' ich nach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach!
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 31
by Willem de Haan (1849 - 1930)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Der Frühling wird wach  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der Frühling wird wach", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 70-71.
2. Thautropfen und Quell  [sung text not yet checked]
Es glich dem Maienthaue Vor Zeiten meine Lieb; An jeder Blume der Aue Ein Tropfen haften blieb. Und kann die Sonne gezogen Am blauen Himmelsrund, Der Thau ward aufgesogen Von ihrem heissen Mund. Nun gleicht dem Quell mein Minnen, Der hat der Tropfen viel, Und seine Wellen rinnen Zu einem einz'gen Ziel. Sie rauschen leise Lieder Der schlanken Weide am Rain, Sie neigt sich lauschend nieder. -- Ach Lieb, wann wirst du mein?
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Thautropfen und Quell", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 75.
3. Mai  [sung text not yet checked]
Mit Sturmwind und Regen Verschied der April; Die Stürme sich legen, Die Winde sind still. Ein farbiger Bogen Am Himmel erglüht; Der Mai kam gezogen, Der Hollerbusch blüht. Im Strauch an der Quelle Frau Nachtigall singt; Ein brauner Geselle Sein Mädel umschlingt. Ihr Blut geht in Wogen, Sie küssen sich müd. Der Mai kam gezogen, Der Hollerbusch blüht. Der Nordwind die Blätter Der Waldbäume jagt, Im stürmischen Wetter Sitzt eine und klagt: Verrathen, betrogen! Das uralte Lied -- -- -- Der Mai ist entflogen, Der Holler verblüht.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Mai", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 78-79.
4. Scheiden  [sung text not yet checked]
Fahr wohl mein Lieb, der Morgen graut, Fahr wohl, wir müssen uns trennen. Das Scheiden ist ein bittres Kraut, Von heissen Thränen ist's bethaut, Und seine Blätter brennen. Es spriessen Blumen ohne Zahl, Wo Minne und Jugend werben. Wo zwei in stummer Herzensqual Beisammen stehen zum letztenmal, Die Gräser und Blumen sterben. Schau mich noch einmal lächelnd an, Das will ich zum [letzten bitten]1. Du hast mir viel zulieb gethan, Und treulich wollt' ich zu dir [stahn]2; Die Welt hat's nicht gelitten. Dort drüben am Bach [eine]3 Weide steht, Die Äste neigen sich nieder. Ein Blatt sich wirbelnd zur Erde dreht, Wer weiss, wohin es der Wind verweht, Zurück kehrt's nimmer wieder.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Scheiden", appears in Von der Landstrasse. Lieder.
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Parting", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Von der Landstrasse. Lieder von Rudolf Baumbach, Leipzig, Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 83-84.
1 Flügge: "letzten Mal bitten"1 Flügge: "stehn" (likely a typo in the score)
1 Flügge: "die"