Die Abendglocken [klangen]1 Schon durch das stille Thal, Da saßen wir zusammen Da droben wohl hundertmal. Und unten war's so stille Im Lande weit und breit, Nur über uns die Linde Rauscht' durch die Einsamkeit. Was gehn die Glocken heute, Als ob ich weinen müßt'? Die Glocken, die bedeuten Daß mein Lieb' gestorben ist! Ich wollt', ich läg' begraben, Und über mir rauschte weit Die Linde jeden Abend Von [der alten, schönen]2 Zeit!
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 5
by Alphonse Maurice (1856 - 1905)
1. Vesper  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Vesper", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Vesper", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Joseph Freiherr von Eichendorff, Leipzig: C.F. Amelangs Verlag, 1892, page 262.
1 Spohr: "tönen"; further changes may exist not shown above.2 Thelen: "alter und schöner"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Am Strom  [sung text checked 1 time]
Der [Fluß]1 glitt einsam hin und rauschte, Wie sonst, noch immer, immerfort, Ich stand am Strand gelehnt und lauschte, Ach, was ich [liebt']2, war lange fort! Kein Laut, kein Windeshauch, kein Singen Ging durch den weiten Mittag schwül, Verträumt die stillen Weiden hingen Hinab bis in die Wellen kühl. Die waren alle wie Sirenen Mit feuchtem, langem, grünem Haar, [Und]3 von der alten Zeit voll Sehnen Sie sangen leis und wunderbar. Sing, Weide, singe, grüne Weide! Wie Stimmen aus der Liebsten Grab Zieht mich dein heimlich Lied voll Leide Zum Strom von Wehmut mit hinab.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Am Strom", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au bord du fleuve", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Franz: "Strom"
2 Franz: "liebte"
3 Franz: "Ach"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Vom Berge  [sung text checked 1 time]
[Da]1 unten wohnte sonst mein Lieb, Die ist jetzt schon begraben, Der Baum noch vor der Türe blieb, Wo wir gesessen haben. Stets muß ich nach dem Hause sehn Und seh doch nichts vor Weinen Und wollt' ich auch hinuntergehn, Ich stürb' dort so alleine!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Vom Berge", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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1 Hasse: "Dort"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Schön Elschen  [sung text checked 1 time]
Ich gehe nie vorüber An ihrem Gartenhag, Ich send' ihr stets hinüber Wohl einen guten Tag; Ich ruf' ihr zu von Ferne: Schön Elschen! Sie hört und hört es gerne, Schön Elschen, Sie dreht ihr schmuckes Hälschen Im Nu Und nickt und lacht mir zu. Jüngst steht die Pforte offen, Ich schlüpfe flink hinein. Wie ist so gross mein Hoffen! Ich finde sie allein: Dir hab' ich viel zu sagen, Schön Elschen! Und Manches dich zu fragen, Schön Elschen! -- Sie dreht ihr schmuckes Hälschen: Siehst du! Mein Vater kommt im Nu. Und als ich geh' hernieder Das Dorf am andern Tag, Da komm' ich eben wieder An ihren Gartenhag. Da seh' ich lustig wandern Schön Elschen, Zur Seite eines Andern Schön Elschen! Sie lacht aus vollem Hälschen Im Nu -- Nun einem Andern zu.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Schön Elschen", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Frühling und Liebe, no. 18
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- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Sweet Elsie"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]