O weint um sie, die einst an Babels Strand Geweint, -- ihr Tempel wüst, ein Traum ihr Land! Weint um die Harfe Juda's, die zersprang, -- Abgötter sind, wo einst ihr Gott sich schwang. Wo badet Israel den wunden Fuß? Wann hallt von Zion süßer Liedergruß? Wann wieder wird von Juda's Sang berauscht Das Herz, das sonst dem Himmelston gelauscht? Du Stamm mit irrem Fuß und müder Brust, Wann wirst du eingehn in der Ruhe Lust? Die Taube hat ihr Nest, der Fuchs die [Schluft]1, Der Mensch die Heimat -- Juda nur die Gruft!
Zwölf hebräische Original-Melodien von Byron , opus 30
by Joseph Gall
1. O weint um sie  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "O, weint um sie die einst", appears in Hebräische Melodien, no. 5, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Oh! Weep for those", appears in Hebrew Melodies, no. 5, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Adolf Böttger, Byron's sämmtliche Werke, Erster Band Hebräische Melodien. Stunden der Muße, Leipzig: Verlag von Otto Wigand, 1841, page 9.
1 Hiller: "Kluft"2. Wild springt auf Juda die Gazelle  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wild springt auf Juda die Gazelle Noch froh die Höh'n entlang, Und trinkt noch aus lebend'ger Quelle, Die heil'gem Grund entsprang. Ihr luft'ger Tritt, ihr Blick voll Glut Schweift noch mit ungezähmtem Muth. So flücht'ge Schritt' und hell're Blicke Hat Juda schon gewahrt, Eh' dort gedrückt ward vom Geschicke Ein Volk von schön'rer Art. Zwar Cedern wehn auf Libanon -- Doch Juda's Mädchenschaar entronn. O sel'ger ist die Palm' im Hage, Als Israels Geschlecht, Sie bleibt und senkt in schöner Lage Der Wurzeln fest Geflecht: Nicht scheiden kann sie, wo sie stand -- Nicht blühn will sie in fremdem Land. Wir suchen, nur dem Leid zum Raube, Ein Grab in fremder Welt, Und nicht zu unsrer Väter Staube Wird unser Staub gesellt: Der Tempel fiel und auf dem Thron Von Salem sitzt der bittre Hohn! --
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Wild springt auf Juda die Gazelle", appears in Hebräische Melodien, no. 4, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "The wild Gazelle", appears in Hebrew Melodies, no. 4
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3. Mein Geist ist trüb  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mein Geist ist trüb', den Ton der Saiten, Den jetzt mein wildes Herz erträgt, Laß ihn in meine Ohren gleiten, Von deiner Finger Kunst erregt. Wenn einen Wunsch mein Herz gepflegt, In diesem Ton wird Hoffnung blühen, Die Träne, die das Auge hegt, Wird fließen, statt im Hirn zu glühen. Doch wild und tief mußt du beginnen, Mit keinem Ton, der freudig klingt. In Thränen muß mir das zerrinnen, Wovon [das Herz]1 mir sonst zerspringt. Denn daß es sich zum Schweigen zwingt, Sich nur von Kummer nährt, ist lange; Und jetzt, wo es so schrecklich ringt, Jetzt bricht es, oder schmilzt in Klange.
Text Authorship:
- by Franz Theremin (1780 - 1846), "Mein Geist ist trüb'", appears in Hebräische Gesänge, first published 1820
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "My soul is dark", appears in Hebrew Melodies, no. 9, adaptation of I Samuel 16:14-23, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "My spirit is dull", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission