In den Augen liegt das Herz, In die Augen mußt du sehen, Willst die Mädchen du verstehen, Werben um der Liebe Scherz. Merke was das Auge spricht, Ja, das Auge mußt Du fragen; Was mit Worten sie dir sagen, Freund, das ist das [Beste]1 nicht! O es ist ein lieblich Spiel, Wenn die Augen sich belauschen, Forschend ihre Blicke tauschen, Keine Rede sagt so viel. Sonnenlichtes Farbenschein, Kündet sich dir im Juwele, Farben aus dem Sitz der Seele, Zeigt das Auge [nur]2 allein. Wenn es schwärmt und wenn es lacht, Wenn es schüchtern freundlich bittet, Liebend strahlt und fein gesittet, O wie schön's die Mädchen macht! Drum verletze frevelnd nicht, Schenkt das Auge dir Vertrauen, Kannst den Himmel ja nicht schauen, Trüben Tränen dort das Licht. Mag die Sternwelt untergehn, Will darüber wenig rechten, Darf ich nur in stillen Nächten Liebchens Augensterne sehn.
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 54
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. In den Augen liegt das Herz  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Franz von Kobell (1803 - 1882), "Das Auge", appears in Gedichte in hochdeutscher, oberbayerischer und pfälzischer Mundart, first published 1841
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View original text (without footnotes)1 Hölzel, Randhartinger: "Rechte"
2 Hölzel: "dir"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Liebes‑Wünsche  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Wär' ich ein Vöglein, du herzig süße Maid, wär' ich ein Vöglein zu dieser Zeit, flög' ich zu dir mit schnellen, leichten Schwingen und wollte dir die schönsten Lieder singen. Wär' ich ein Vöglein, ich flöge zu dir. Wär' ich ein Lüftlein, du herzig süße Maid, wär' ich ein Lüftlein zu dieser Zeit, wollt' ich voll Lust in deinen Locken wühlen und kosend dir die Rosenwangen kühlen. Wär' ich ein Lüftlein, ich wehte zu dir. Wär' ich ein Blümlein, du herzig süße Maid, wär' ich ein Blümlein zu dieser Zeit, dann wollt' ich dir gar süße Düfte spenden und still beglückt an deinem Herzen enden. Wär' ich ein Blümlein, ich duftete dir. Wär' ich dein Liebster, du herzig süße Maid, wär' ich dein Liebster zu dieser Zeit, dann wäre mir der Himmel aufgegangen, dann küsst' ich dich, von deinem Arm umfangen. Wär' ich dein Liebster, was wollt' ich mehr?
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Name und Bild  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich möcht ihren Namen schreiben In jed Vergißmeinnicht, Und tief die Feder tauchen Ins goldne Sternenlicht; Denn blau sind ihre Augen Und blau ist meine Treu, Blau wie der junge Himmel, Drin Lenz und Liebe neu. Ich möcht ihr Bildniß malen Auf lichten Himmelsgrund Mit Rosenglut die Wangen Mit Nelkenduft den Mund; Denn roth ist ihre Farbe Und roth ist meine Lieb, Die sie mit Rosendornen Mir tief in Herze schrieb. Ich möcht eine Becher leeren Voll dunklem Traubenblut Und Erd und Himmel stürzen Hinab in heißer Flut; -- Denn, ach, ihr schönes Auge, Ist treulos, wenn es grüßt, Und falsch die süße Lippe, Wie heiß sie immer küßt.
Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Ich möcht ihren Namen schreiben"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Will kein's von euch mein Bote sein?  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wol [diese]1 tausend Vögelein Wohnen und singen im grünen Hain, Sie haben all' zwei Flüglein schön, Zu fliegen über Land und Seen, Sie haben alle süßen Mund, Zu singen hell aus Herzensgrund -- O bitt' euch, liebe Vögelein, Will keins von euch mein Bote sein? Ich will euch senden in ein Thal Mit lust'gen Quellen ohne Zahl, Da blühen Blumen süß und lind Und wiegen sich im Abendwind; Ich will euch senden vor ein Haus, Da lacht der Frühling selbst heraus -- O bitt' euch, liebe Vögelein, Will keins von euch mein Bote sein? Am liebsten flög' ich selber hin, Und sagt' ihr, wie so treu ich bin, Und klagt' ihr meine lange Pein, Daß ich von ihr muß ferne sein; Da läg' ich auch an ihrer Brust, Und Kuß um Kuß und Liebeslust -- O bitt' euch, liebe Vögelein, Will keines mir zwei Flügel leihn?
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Lied", appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch
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View original text (without footnotes)Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 56-57.
Note: The first word is usually modernized to "Wohl."
1 Franz: "viele"; other changes may exist not noted.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Fern  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
In stumme schwarze Wogen Versank der Jugend Stern, Mein Lieb ist fortgezogen In weite, weite Fern. Um ihre Hütte wandl' ich Nun jede liebe Nacht, Zu ihrem Fenster schau ich Empor, ob Liebchen wacht. Das Fenster sieht so traurig, Am Himmel blinkt kein Stern, Die Winde lispeln schaurig: Sie bleibt dir ewig fern.
Authorship:
- by Theodor Amelang , "Fern", first published 1844
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. In der Sterne sanftem Scheine  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
In der Sterne sanftem Scheine Weilet meine Seele gern, Und die Sehnsucht zieht mich leise Zu dem schönen, lichten Kreise, Der mir schimmert, ach, so fern! -- In der Sterne sanftem Scheine Weilet meine Seele gern. Einst in einem bessern Leben Wird mein Geist gleich Strahlen schweben, Hochentzückt von Stern zu Stern. In der Sterne sanftem Scheine Weilet meine Seele gern!
Authorship:
- by Luise von Plönnies, née Leisler (1803 - 1872), "In der Sterne sanftem Scheine", first published 1844
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