Wohl springet aus dem Kiesel Der Funk' in lichter Glut, Wohl quillet aus der Traube Das [heiße]1 Rebenblut, Doch aus dem [dunkeln]2 Auge, Dem holden Auge dein, Da quillet nichts als Liebe Mir tief ins Herz hinein. Seit du zum ersten Male Mich angesehen hast, Da schwärmen meine Gedanken Und haben nicht Ruh' noch Rast; Sie schwärmen wie wilde Vögel Durch Feld und Waldrevier Und über Busch und Wipfel Allein zu dir, zu dir. Und würden die [Berge]3 zu Golde, Und würde das Meer zu Wein: So wollt' ich doch lieber, du Holde, Du solltest mein eigen sein!
6 Lieder , opus 66
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Du solltest mein eigen sein!  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 39
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Fuchs: "edle"
2 Fuchs: "dunklen"
3 Fuchs: "Berg'"
2. Auf ewig dein!  [sung text not yet checked]
Wie möcht' ich hoch mich schwingen In die weite Nacht hinein! Mit Fliegen und mit Singen Durch alle Lüfte dringen, An deiner Brust zu sein! Mein Lieb auf ewig dein, Ja dein! Du mußt jetzt einsam gehen Im dunklestillen Hain; Die Lüfte leise wehen, Du wirst sie wohl verstehen, Sie flüstern: er ist dein! Du bist auf ewig sein, Ja sein! Hochoben wandeln Sterne, Die blicken segnend drein; O, bist du noch so ferne, Ich hab' dich ja so gerne, Werd' balde bei dir sein! Du bist auf ewig mein, Ja mein!
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Sehnsucht", appears in Gedichte [1847], in 1. Lieder und Liebe
Go to the general single-text view
Confirmed with Ludwig Pfau, Gedichte, Frankfurt am Main: J. D. Sauerländer's Verlag, 1847, page 22. Appears in Lieder und Liebe.
3. Lebt wohl, ihr blauen Augen  [sung text checked 1 time]
Lebt wohl, ihr blauen Augen, die mich so oft gegrüßt, ihr frischen Rosenlippen, die ich so warm geküsst! Du allerschönste Freude, mir jetzt zum bitter'n Leide, du all mein Glück, mein stilles Weh', du süße, holde Maid, ade! Lebt wohl, ihr frischen Klänge aus [reiner, warmer]1 Brust, ihr zaubervollen Sänge, die meine Wonnelust! Du allerschönste Freude, mir jetzt zum bitter'n Leide, du all mein Glück, mein stilles Weh', du traute Sangeslust, ade! Lebt wohl, ihr gold'nen Stunden, du Erdenseligkeit, die mir so bald entschwunden, du lichte Frühlingszeit! Du allerschönste Freude, mir jetzt zum bitter'n Leide, du all mein Glück, mein stilles Weh', du Zeit der Liebeslust, ade!
Text Authorship:
- by Caroline Caspari (1808 - 1875)
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Note: the text above is the one Abt set to music; Küster's variation is below.
1 Küster: "einer warmen"4. Wanderlied  [sung text not yet checked]
Ein liebes Bild im Herzen, Ein Röslein auf dem Hut, Wie geht sich's da so fröhlich, Wie singt sich's wohlgemuth! Ei willkommen, ei willkommen, du Wanderstab Und du Ränzel auf dem Rücken, jetzt all' mein Hab'! Des Waldes Sänger wachen Von ihren Träumen auf; Die Lerchen steigen jubelnd Ins Goldgewölk hinauf; Ei willkommen, ei willkommen, du junger Tag, Machst in mir auch die Hoffnung der Zukunft wach! Gar viele zieh'n vorüber Und mancher Klügling lacht; Sie können's nicht begreifen, Was mich so glücklich macht; Ei so lacht nur, ei so lacht nur, ihr könnt nicht versteh'n, Was für Träum' in dem liebenden Herzen sich drehn! Der Tag wird schwül und schwüler, Das Röslein welk und matt, Und mancher Traum verblühet, Der mich beseligt hat: Ei verblüht nur, ei verblüht nur und schrumpfet ein! Wird das Bild doch im Herzen getreu mir sein!
Text Authorship:
- by Gustav Rasmus (1817 - 1900), "Wanderlied am Morgen"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gustav Rasmus, Gedichte, Leipzig: Verlag von Heinrich Hunger, 1841, pages 107-108.
5. Weine nicht  [sung text checked 1 time]
O weine nicht, wenn scheidend dich begrüßet der Sonne liebelächelnd freundlich Bild; wie Blütenkelch mit diesem Gruß sich schließet, so schließ den Kelch, aus dem die Träne quillt, und weine nicht, [o]1 weine nicht! O weine nicht, es bringt der junge Morgen mit seinem Hoffen neue Lebenslust; verzage nicht und leg' die bangen Sorgen in Gottes Hand und eines Freundes Brust, nur weine nicht, nur weine nicht! O weine nicht, es kommt der Tag der Freude, der allem Schmerz und [Gram]2 ein Ende macht; nicht ewig währt die Nacht, und jedem Leide ein tröstend Licht im Glanz der Zukunft lacht, d'rum weine nicht, d'rum weine nicht!
Text Authorship:
- by Caroline Caspari (1808 - 1875)
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Note: the text above comes from the Abt score. Footnotes below describe Küster's changes.
1 Küster: "und"2 Küster: "Harm"
6. Er ist doch so weit!  [sung text not yet checked]
Da sitz' ich und weine Und harre allein, Und fort ist mein Liebster Wol über den Rhein. Es rauschen die Winde, Das Vögelein eilt; Will keines mir sagen, Ach! wo er jetzt weilt. O hätt' ich ein Ränzlein, Am Hütlein ein Band; Könnte fort wie ein Bursche, Den Stock in der Hand! Wollte gehen und wandern Land aus und Land ein, Bis daß ich ihn hätte, Den Herzigen mein! So muß ich jetzt harren Im einsamen Haus; Schau' über die Wege Und Berge hinaus. Und tritt was im Gange, Und rauscht was zur Seit', Gleich mein' ich, er komm', und Er ist doch so weit!
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), no title, appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen, in Mädchenlieder, no. 1
See other settings of this text.