Auf dem Canal grande betten Tief sich ein die Abendschatten, Hundert dunkle Gondeln gleiten Als ein flüsterndes Geheimnis. Aber zwischen zwei Palästen Glüht herein die Abendsonne, Flammend wirft sie einen grellen Breiten Streifen auf die Gondeln. In dem purpurroten Lichte Laute Stimmen, hell Gelächter, Überredende Gebärden Und das frevle Spiel der Augen. Eine kleine, kurze Strecke Treibt das Leben leidenschaftlich Und erlischt im Schatten drüben Als ein unverständlich Murmeln.
Vier Männerchöre a cappella , opus 11
by Volkmar Andreae (1879 - 1962)
1. Auf dem Canale grande  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Auf dem Canale grande"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sur le Grand Canal", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Der Jungschmied
Language: German (Deutsch)
Ein herrisches Handwerk das Eisen zwingen! Wie mag‘s gelingen? Ein Balg, der braust, ein Feuer, das saust, flinke Hand, feste Faust. Ein Hammer lässt sich schwingen, der Amboss tut singen, die Funken spritzen und springen. Tupf ting ping! tupf ting ping! Ta-te-ra-ta-ta, Hei wie das Kühlwasser braust! Ein heisses Tagwerk das Mädel erringen. Wie mag‘s gelingen? Kein Hammer, keine Faust, kein Wasser, was braust, aber Feuer, das braust. Die Lieb kann’s vollbringen, die schmiedet zwei Zwingen, sie schmiedet zwei goldene Ringe. Tupf ting ping! Tupf ting ping! Ta-te-ra-ta-ta! Sie heisst wohl, Annamarie.
3. Die schweren Zeiten  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ach, [ach,]1 wie sind die Zeiten schwer, Man möchte bald vergehen! Flink Wein daher, flink Wein daher, das wir sie überstehen! Flink Wein daher, flink Wein daher, das wir nicht gar vergehen! Der Wein hat Schultern groß und stark, Wirft Sorg' und Plag' und allen Quark, Mit Saus und Braus Zum Haus hinaus!
Text Authorship:
- by August Kopisch (1799 - 1853), "Die schweren Zeiten"
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View original text (without footnotes)1 omitted by Marxsen; further changes may exist not noted.
4. Campo santo di Staglieno  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O Mädchen, das dem Lamme Das zarte Fellchen kraut, Dem beides, Licht und Flamme, Aus beiden Augen schaut, Du lieblich Ding zum Scherzen, Du Liebling weit und nah, So fromm, so mild von Herzen. Amorosissima! Was riß so früh die Kette? Was hat dein Herz betrübt? Und liebtest du, wer hätte Dich nicht genug geliebt?-- Du schweigst -- doch sind die Tränen Den milden Augen nah: -- Du schweigst -- und starbst vor Sehnen, Amorosissima?
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), "Campo santo di Staglieno"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (James Luchte) , "Campo santo di Staglieno", copyright ©
Confirmed with The Peacock and the Buffalo. The Poetry of Nietzsche translated by James Luchte, New York: Continuum International Publishing Group, 2010, page 106