Wir müssen, Geliebteste, leise Hinschreiten, ich und du. Es schläft eine Sangesweise In Waldes nächtlicher Ruh. Verstummt sind Winde und Wellen Und aller Singvögelein Mund, Schweigend rinnen die Quellen Blank über moosigen Grund. Des Mondlichts stiller Reigen Durchspielt das Buchengeheg, Es schlummert in süssem Schweigen Ein silberner Streif am Weg. Die Wolken selber droben Schweben auf Flügeln breit Und schaun von Glanz umwoben In die Waldeseinsamkeit. Wie Wind' und Wellen leise Hinschreiten wir, ich und du. Es schläft eine Sangesweise In Waldes nächtlicher Ruh.
Vier Lieder nach J.P. Jacobsen , opus 14
by Johanna Müller-Hermann (1878 - 1941)
1. Landschaft
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Robert Franz Arnold (1872 - 1938), "Landschaft"
Based on:
- a text in Danish (Dansk) by Jens Peter Jacobsen (1847 - 1885) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
2. Sonnenuntergang
Language: German (Deutsch)
Schwimmende Wolken, schöne Zykladen, Rosen, die des Luftmeeres Brust ihr umsäumt, Inseln in tönender Sphären Kaskaden, Küsten, vom Sonnenlicht brandend umschäumt, Ihr wundersamen Nur dürft den Namen Tragen von Asalis glücklichem Land. Dort mag sie thronen und träumen ihre Träume, Dort knie ich schweigend, ganz ihr geweiht, Dorten vergess' ich, wie ihr zieht durch die Räume. Leben und Welt, Gott und Ewigkeit; Und es füllt nur die hohe, Der Liebe frohe Botschaft in Asalis Namen mein Herz.
Text Authorship:
- by Otto Hauser (1876 - 1944), "Sonnenuntergang"
Based on:
- a text in Danish (Dansk) by Jens Peter Jacobsen (1847 - 1885) [text unavailable]
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3. Den Lenz lass kommen
Language: German (Deutsch)
Den Lenz lass kommen, wenn er mag, Im grünen Kleide, Mit tausend Vöglein in Busch und Hag; Wenn Blumen blühn Auf der weiten Haide, Wenn alles, was schön, Über Täler und Höhn Hinflattert und schwebt mit Freudengetön, In Gärten sprießt und sich birgt in die Wälder, Seinen Duft hinwälzt über Wogen und Felder - Was gilt es mir? Mein Herz ist weder Blatt noch Blüte, Dem Frühling schließt sich mein Gemüte, Eh' nicht sein eigner Lenz begann -- Wann?
Text Authorship:
- by Robert Franz Arnold (1872 - 1938), "Den Lenz lass kommen"
Based on:
- a text in Danish (Dansk) by Jens Peter Jacobsen (1847 - 1885), no title
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4. Polka
Language: German (Deutsch)
Cendrée und klein und Zart und frisch Wie Knospen, die kaum sprangen, Der Blick so rein und Träumerisch, Karminhauch auf den Wangen. Um Arm und Hälschen Goldnen Tand Und in dem Haare Rosen, Ein Schwanenpelzchen Rings als Rand und an der Brust Mimosen. Das Kleid von Schnitte Neu und reich, Ein Stoff mit hellen Streifen, Glatt bis zur Mitte, Wolkengleich Vom goldnen Gürtelreifen. Am Fenster lehnt sie, Wogend geht Die Brust, die Pulse schlagen, So sinnt und sehnt sie, Steht und späht Und fühlt ihr Herzchen schlagen. Die Winde wehen, Regen fegt An die betauten Scheiben. Was macht sie spähen So bewegt? Was sucht sie in dem Treiben? „Ach, der charmante Ballstrauß da Wird, eh wer kommt, vergeh'n! ... Da ist er, Tante! Sicher, -- ja! Ja, hier, hier bleibt er stehen!"
Text Authorship:
- by Otto Hauser (1876 - 1944), "Polka"
Based on:
- a text in Danish (Dansk) by Jens Peter Jacobsen (1847 - 1885), "Polka", written 1875
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