Sommer will aus heißem Herzen Alle seine Lieben grüßen; Sommer naht mit süßen Scherzen, Alles an die Brust zu schließen. Vöglein fliegen in den Lüften, In dem weiten Blau sich wiegen, Trinken Wohllaut aus den Düften Die der thau'gen Blüt' entstiegen. Setzet sich die Nachtigalle Auf den Zweig der blüh'nden Linde, Und vom lockendlieben Schalle Bebt das duft'ge Laubgewinde. Setzet sich ihr süßer Gatte Über ihr auf zartem Zweige, Daß der Zweig ihr freundlich schatte, Und sich zu ihr niederbeuge. Neige liebend dich, o neige, Grüner Zweig der blüh'nden Linde, Neige dich zum andern Zweige, Daß die Liebe Liebe finde. Und es beugt der Zweig sich nieder, Küßt den Zweig mit sanftem Beben, Und es küssen sich die Lieder, Und ein Kuß ist Beider Leben. Holder Zweig, wie wird die Blüte Hell und warm auf dir sich zeigen! Mögst zum liebenden Gemüthe Sie dann mild herniederneigen.
Drei Lieder , opus 13
by Leopold Damrosch (1832 - 1885)
1. Der Lindenzweig  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by August von Arnswaldt (1789 - 1855), as Hans auf der Wallfahrt, "Der Lindenzweig"
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Confirmed with Wünschelruthe: ein Zeitblatt, ed. by H. Straube and Dr. Johann Peter von Hornthal, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 26 Januar 1818, page 52. Appears in issue no. 8.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Ich hatte einst ein schönes Vaterland  [sung text not yet checked]
Ich hatte einst ein schönes Vaterland. Der Eichenbaum Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft. Es war ein Traum. Das küßte mich auf deutsch, und sprach auf deutsch (Man glaubt es kaum, Wie gut es klang) das Wort: "ich liebe dich!" Es war ein Traum.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in In der Fremde, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Once I had a wonderful homeland", copyright ©
3. Die blauen Frühlingsaugen  [sung text not yet checked]
Die blauen Frühlingsaugen Schau'n aus dem Gras [hervor]1; Das sind das [lieben]2 Veilchen, Die ich zum Strauß erkor. Ich pflücke sie und denke, Und die Gedanken all, Die mir im Herzen seufzen, Singt laut die Nachtigall. [Ja,]3 was ich denke, singt sie [Lautschmetternd]4, daß es schallt; Mein zärtliches Geheimnis Weiß schon der ganze Wald.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 13
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les yeux bleus du printemps", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Gli occhi azzurri della primavera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 243
1 Decker: "empor"2 Methfessel: "blauen"
3 Decker: "Und"
4 Methfessel, Thuille: "Und schmettert"
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