Wenn ich an dich gedenke Bei stiller Nacht allein, Das geht mir durch die Seele Wie lichter Mondenschein; Das geht mit durch die Seele Wie lieblich Harfenspiel, Mir ist, ich hatte nimmer Der Freuden also viel. Mein Herz ist wie ein Ringlein Von eitel güldnen Glast, Du bist die klare Perle, Und bist darein gefaßt. So wie die Perl' im Golde, So funkelst du darin, Und trägst auch mich beschlossen So fest in deinem Sinn. O dank' dir's Gott, Herzliebste, Viel tausend, tausendmal, So viel als Veilchen blühen Zu Ostern tief im Thal! So viel als Veilchen blühen, So oft gedenk' ich dein; Das geht mir durch die Seele Wie lichter Mondenschein.
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 12
by Leo Schrattenholz
1. Wenn ich an dich gedenke  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Deutsch", appears in Juniuslieder, in Lieder, in In Volksweisen, no. 5
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2. Nach Süden  [sung text not yet checked]
Dort nach Süden zieht der Regen, Winde brausen südenwärts, Nach des Donners fernen Schlägen, Dort nach Süden will mein Herz. Dort im fernen Ungarlande Freundlich schmuck ein Dörfchen steht, Rings umrauscht von Waldesrande, Mild von Segen rings umweht. An des Dörfchens stillem Saume Ist ein Hüttlein hingestellt, Das in seinem schmalen Raume Wahret meine Herzenswelt. Bäume, die dem Wald entsprungen, Sehnend nach dem Hüttlein sich, Halten Dach und Wand umschlungen Mit den Zweigen inniglich. Aus dem Fenster blickt nun schweigend Lilla nach dem Wald hinaus, Ihr Gesichtchen traurig neigend, Blickt sie nach dem Laubgebraus. Und sie siehts mit stillem Sinnen, Und sie sieht es bang gerührt, Wie die Wasser niederrinnen, Wie der Wind das Laub entführt. Lauter wogt der Bach und trüber, Lauter wird der Lüfte Streit, Hörbar rauscht die Zeit vorüber An des Mädchens Einsamkeit.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Nach Süden", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Vers le sud", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Neuere Gedichte von Nicolaus Lenau, Stuttgart, Hallberger'sche Verlagshandlung, 1838, page 10.
3. Weit, weit aus ferner Zeit  [sung text not yet checked]
Weit, weit aus ferner Zeit, Aus grüner Jugendwildniß Grüßt mich in Lust und Leid Ein wundersames Bildniß. Wohl kenn' ich gut Der Lippe Glut, Die mit mir pflag zu kosen, Das [Auge]1 so hold, Der [Locke]2 Gold Der Wange bleiche Rosen. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe. Spät nach des Tages Streit, Wenn klar erglühn die Sterne, Giebt's mir ein treu Geleit In aller Näh und Ferne. Ich lag bei Nacht Wohl auf der Wacht, Da stand es mit am Feuer, Ich fuhr daher [Über's blaue]3 Meer, Und sah es ruhn am Steuer. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe. [Still wie ein schüchtern Kind So]4 blickt's mich an durch Thränen, Will seine Locken lind An meine Schulter lehnen. Es winkt so lieb, Es singt so trüb Von Zeiten, die vergangen; Da schmilzt mein Sinn In Heimweh hin, Bin für und für gefangen. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Schottisch", appears in Juniuslieder, in Zu Volksweisen, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Zweite Periode, Einundzwanzigste Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1873, pages 28-30.
1 Reinthaler: "Aug'"2 Bruch, Reinthaler: "Locken"
3 Reinthaler: "Wohl übers"
4 Bruch: Bruch: "Still, still"
4. Unbeschreibliche Freude  [sung text not yet checked]
Wer ist denn draußen und wer klopfet an, Der mich so leise, so leise wecken kann? Das ist der Herzallerliebste dein, Steh auf und laß mich zu dir ein! Was soll ich hier nun länger stehn? Ich seh die Morgenröt aufgehn, Die Morgenröt, zwei helle Stern, Bei meinem Schatz, da wär ich gern, bei meiner Herzallerliebsten. Das Mädchen stand auf und ließ ihn ein; Sie heißt ihn auch wilkommen sein. Willkommen, lieber Knabe mein, So lang hast du gestanden! Sie reicht ihm auch die schneeweiße Hand. Von ferne sang die Nachtigall Das Mädchen fing zu weinen an. Ach weine nicht, du Liebste mein, Aufs Jahr sollst du mein eigen sein. Mein Eigen sollst du werden gewiß, Wie's keine sonst auf Erden ist. O Lieb auf grüner Erden. Ich zieh in Krieg auf grüner Heid, Die grüne Heide, die ist so weit. Allwo dort die schönen Trompeten blasen, Da ist mein Haus, von grünem Rasen.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn, earlier title: Unbeschreibliche Freude (Mündlich)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Benoît Rivillon) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elena María Accinelli) , copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
5. So zwischen Herbst und Winterzeit
Im Schein der Herbstessonne klar
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6. Die Stadt  [sung text not yet checked]
Am grauen Strand, am grauen Meer und seitab liegt die Stadt; der Nebel drückt die Dächer schwer und durch die Stille braust das Meer eintönig um die Stadt. Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai kein Vogel ohn' Unterlaß: die Wandergans mit hartem Schrei nur fliegt in Herbstesnacht vorbei, am Strande weht das Gras. Doch hängt mein ganzes Herz an dir, du graue Stadt am Meer; der Jugend Zauber für und für ruht lächelnd doch auf dir, auf dir, du graue Stadt am Meer.
Text Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Die Stadt"
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- ENG English (Emily Ezust) , "The city", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La ville", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission