[Wann die Narzissel]1 schaun durchs Moos -- Juchhei, mit Strunzel übers Feld! -- Da geht vom Jahr das Beste los, Da kommt warm Blut in die Winterkält'. Das weiße Linnen bleicht auf der Heck' -- Juchhei, was singen die Vögel so fein! -- Da wird mein Diebszahn scharf und keck; Denn ein Maß braun Bier schmeckt wie Königswein. Die Lerche mit Trillern säuberlich -- Juchhei, mit Drossel und Häher dabei! -- Macht Sommermusik fürs Bäschen und mich, Derweil wir liegen und kollern im Heu. Doch soll ich darum trauern Schatz? Der blasse Mond scheint helle; Und wandre ich von Platz zu Platz, So komm' ich auch zur Stelle. Wenn Kesselflicker frei ausgehn Mit ihrem Lederranzen, Da kann auch ich wohl Rede stehn Und in der Tretmühl' tanzen.
Drei Lieder für Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 6
by Jan Karol Gall (1856 - 1912)
1. Wenn die Narcissel schau'n durch's Moos  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Otto Gildemeister (1823 - 1902), no title
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in A Winter's Tale, Act IV, Scene 3
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View original text (without footnotes)Confirmed with Das Wintermärchen von William Shakespeare. Übersetzt von Otto Gildemeister. Mit Einleitung und Anmerkungen, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1870, p. 56.
1 Gall: "Wenn die Narcissel"; further changes may exist not shown above.
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2. O wär' mein Lieb der Fliederbusch  [sung text checked 1 time]
O wär' mein Lieb Der Fliederbusch, Der drüben blüht so blau; Und ich ein Vogel, Flög ich [husch]1, In [seinen]2 kühlen Thau. Ich säng' ihm Trost, Stünd er im Frost, Des grünen Laubes bar; [Säng' wieder dann Hell himmelan]3 Im frohen frühen Jahr. Und wär' mein Lieb Die rothe Ros' [An]4 jenem Wiesenrain; Und fiel ich doch [In ihren Schoß Als Abendthau]5 hinein. Wie hätt' ich da Die ganze Nacht In ihrem Duft geruht; Wie hätt' ich [da Mich]6 sanft verhaucht In früher Sonnengluth.
Authorship:
- by L. G. Silbergleit , "O wär' mein Lieb"
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "O were my Love yon lilac fair"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Burns' Lieder und Balladen für deutsche Leser ausgewählt und frei bearbeitet von L.G. Silbergleit, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 96.
1 omitted by Gall2 Gall: "ihren"
3 Gall: "Dann säng ich / Wieder himmelan"
4 Krzyzanowski: "Auf"
5 Krzyzanowski: "Als Abendthau / Ihr in den Schoß"
6 Gall: "mich / So"
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3. Im Hirn spukt mir ein Märchen wunderfein  [sung text not yet checked]
Im Hirn spukt mir ein Märchen wunderfein, Und in dem Märchen klingt ein feines Lied, Und in dem Liede lebt und webt und blüht Ein wunderschönes zartes Mägdelein. Und in dem Mägdlein wohnt ein Herzchen klein, Doch in dem Herzchen keine Liebe glüht; In dieses lieblos frostige Gemüt Kam Hochmut nur und Übermut hinein. Hörst du, wie mir im Kopf das Märchen klinget? Und wie das Liedchen summet ernst und schaurig? Und wie das Mägdlein kichert, leise, leise? Ich fürchte nur, daß mir der Kopf zerspringet -- Und ach! da wär's doch gar entsetzlich traurig, Käm der Verstand mir aus dem alten Gleise.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Sonette, in 4. Fresko-Sonette an Christian S., no. 4
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