Großvater und Großmutter, Die saßen im Gartenhag, Es lächelte still ihr Antlitz, [Wie sonn'ger]1 Wintertag. Die Arme verschlungen, ruhten Ich und der Geliebte dabei, Uns blühten und klangen die Herzen Wie Blumenhaine im Mai. Ein Bächlein rauschte vorüber Mit plätscherndem Wanderlied; Stumm zog das Gewölk am Himmel, Bis unseren Blicken es schied. Es [raschelte]2 von den Bäumen Das Laub, verwelkt und zerstreut, Und schweigend an uns vorüber Zog leisen Schrittes die Zeit. Stumm blickte auf's junge Pärchen Das alte stille Paar; Des Lebens Doppelspiegel Stand vor uns licht und wahr: Sie sahn uns an und dachten Der schönen Vergangenheit; Wir sahn sie an und dachten Von ferner, [künftger]3 Zeit.
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 37
by Wilhelm Kienzl (1857 - 1941)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Familiengemälde  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anton Alexander, Graf von Auersperg (1806 - 1876), as Anastasius Grün, "Familiengemälde"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Retrat de família", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Familieportret", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David K. Smythe) , "Portrait of a family", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Portrait de famille", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Retrato de Família", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Schumann: "Wie'n sonniger"
2 Schumann: "rasselte"
3 Schumann: "künftiger"
2. Triftiger Grund
Language: German (Deutsch)
Dirnlein kommt vom Maientanz, Hat sich müde gesprungen. Fragt die Mutter, "Wo ist dein Kranz, Den ich in's Haar dir geschlungen?" "Als ich schritt durch die Felder hin, Kam der Wind gefahren, Riss mir Myrthe und Rosmarin Ungestüm aus den Haaren." Macht die Mutter ein ernst Gesicht, Legt die Stirne in Falten, "Mädel, hast du zwei Hände nicht Fest dein Kränzel zu halten?" "Musste mit beiden Händen just Meinen Friedel umfassen, Als wir uns küssten nach Herzenslust. -- Konnt' ich ihn fahren lassen?"
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Triftiger Grund", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen, first published 1885
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Frederick W. Bancroft)
- ENG English (Sharon Krebs) , "A compelling reason", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, vierte Auflage, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 124-125.