Das ist im Leben häßlich eingerichtet, Daß bei den Rosen gleich die Dornen steh'n, Und was das arme Herz auch sehnt und dichtet, Zum Schlusse kommt das Voneinandergeh'n. In deinen Augen hab' ich einst gelesen, Es blitzte drin von Lieb' und Glück ein Schein: Behüet dich Gott! es wär' zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden, Ein sturmgeprüfter müder Wandersmann. Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden, Da führte mich der Weg zu dir hinan. In deinen Armen wollt' ich ganz genesen, Zum Danke dir mein junges Leben weih'n: Behüet dich Gott! Es wär' zu schön gewesen! Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter, Ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld, Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter, Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt. Doch wend' es sich zum Guten oder Bösen, Du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein! Behüet dich Gott, es wär zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! --
Fünf Lieder aus dem Trompeter von Säckingen , opus 45
by Josephine Lang (1815 - 1880)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Lied des jungen Werner (Es hat nicht sollen sein)
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 12
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of Young Werner (It was not to be)", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Young Werner"
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , from Il trombettiere di Säckingen, copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Note to the last two lines of each stanza: Most settings use the more common spelling of the word "Behüt."
2. Lied des jungen Werner
Subtitle: (Am Ufer blies ich ein lustig Stück)
Am Ufer blies ich ein lustig Stück, Wie klang die alte Trompete Hell in den Sturm, der das Getön Zum Herrenschloß verwehte! Die Wasserfrau im tiefen Grund Hört Sturm und Töne rauschen, Sie steigt herauf, neugierig will Die Klänge sie erlauschen. Und als sie wieder hinab getaucht, Erzählt sie den Fischen mit Lachen: "O Rheineskinder, man erlebt Doch sonderbarliche Sachen: Sitzt oben Einer im Regensturm, Was glaubt Ihr, daß er triebe? -- Bläst immerzu dasselbe Lied, Das Lied von seiner Liebe."
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 4
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- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "Song of young Werner", subtitle: "(On the riverbank I played a merry piece)", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
3. Einen festen Sitz hab' ich veracht't
Ein' festen Sitz hab' ich veracht't, Fuhr unstät durch's Revier, Da fand ich sonder Vorbedacht Ein lobesam Quartier. Doch wie ich in der Ruhe Schoss Sänftlich zu sitzen wähn', Da bricht ein Donnerwetter los, Muß wieder wandern geh'n. All' Jahr' wächst eine and're Pflanz' Im Garten, als vorher; Das Leben wär' ein Narrentanz, Wenn's nicht so ernsthaft wär'.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 11
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- ENG English (Sharon Krebs) , "I disdained a firm abode", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
4. Als ich zum Erstenmal dich sah
Als ich zum erstenmal dich sah, Es war am sechsten Märze, Da fuhr ein Blitz aus blauer Luft Versengend in mein Herze. Hat All' verbrannt, was drinnen stand, Es ist mir Nichts geblieben, Doch Epheu gleich wächst aus dem Schutt Der Name meiner Lieben.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 2
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- ENG English (Sharon Krebs) , "When I saw you for the first time", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Quando per la prima volta ti ho vista", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
5. Lied des Katers "Hiddigeigei"
An dem Ende seiner Tage Steht der Kater Hiddigeigei, Und er denkt mit leiser Klage, Wie sein Dasein bald vorbei sei. Möchte gerne aus dem Schatze Reicher Weisheit Lehren geben, Dran die Zukunft mancher Katze Haltpunkt fänd' im schwanken Leben. Miau! Miau! Miau! Ach der Lebenspfad ist holpernd, -- Liegen dort so manche Steine, Dran wir Alten, schmählich stolpernd, Oftmals uns verrengt die Beine. Ach, das Leben birgt viel Hader Und schlägt viel unnütze Wunden, Mancher tapf're schwarze Kater Hat umsonst den Tod gefunden. Miau! Miau! Miau! Doch wozu der alte Kummer? Und ich hör' die Jungen lachen, Und sie treiben's noch viel dummer, Schaden erst wird klug sie machen. Fruchtlos stets ist die Geschichte; Mögen seh'n sie, wie sie's treiben! -- Hiddigeigeis Lehrgedichte Werden ungesungen bleiben. die Zukunft mancher
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 2. Lieder des Katers Hiddigeigei, no. 12
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- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "Song of the Tomcat "Hiddigeigei"", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission