Fragst du mit den Äugelein, Was glänzt da am Himmelszelt? Kind, es ist das Licht der Welt, Und dein eigen soll es sein; Sonn’ und Mond mit ihrem Schein, Alles ist dein! Schlafe nun ein, schlaf ein! Fragst du mit den Äugelein, Was da draußen blüht und lacht? Kind, es ist des Lenzes Pracht, Und sie blüht für dich allein; Blum’ und Blatt in Flur und Hain, Alles ist dein! Schlafe nun ein, schlaf ein! Fragst du mit den Äugelein, Wer dich wiegt und wer da singt? Kind, o lausche, wie es klingt, Und im Lauschen schlumm’re ein; Lied und Herz und Seele mein, Alles ist dein! Schlafe nun ein, schlaf ein!
Fünf Lieder für Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 54
by Eduard Lassen (1830 - 1904)
1. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Wiegenlied", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Peter Cornelius, Gedichte, gesammelt und herausgegeben von Adolf Stern, Leipzig, Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel, 1905.
Researcher for this page: Bertram Kottmann
2. Wiegenlied
Schlaf ein, mein Kind, schlaf ein! . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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3. Das verlassene Mägdlein  [sung text not yet checked]
Früh, [wann]1 die Hähne kräh'n, Eh' die Sternlein [verschwinden]2, Muß ich am [Herde stehn]3, Muß Feuer zünden. Schön ist der [Flammen]4 Schein, [Es]5 springen die Funken. Ich schaue so [drein]6, In Leid versunken. Plötzlich, da kommt es mir, Treuloser Knabe, Daß ich die Nacht von dir Geträumet habe. Träne auf Träne dann Stürzet hernieder; So kommt der Tag heran - O ging' er wieder!
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Das verlassene Mägdlein"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het in de steek gelaten meisje", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "The abandoned maid", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La petite femme abandonnée", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "La petite servante délaissée", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lourdes Leon) , no title, copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, pages 61-62.
1 Bock, Feyhl: "wenn"; Senger: "eh' " (further changes may exist not noted above).2 Schumann, Pfitzner (SJ5), Wolf: "schwinden"
3 van Eijken, Schumann: "Heerde steh'n"
4 Schumann, Wetzel: "Flamme"
5 Reinecke: "Hell"
6 Reinecke, Schumann, Pfitzner (SJ5), Wolf: "darein"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Herbstnacht  [sung text not yet checked]
Ich schreit' hinan die Waldesbahn In Finsternis und Schweigen, Da kommt ein Sausen dumpf heran, Da rührt sich's in den Zweigen. Der Geist der Nacht ist aufgewacht, Er singt in dunklen Zungen; Hei, wie so wild das braust und schwillt Von Berg zu Berg geschwungen! Dahin, daher, wie Wogen im Meer, Wiegen die Wipfel und schwanken, Schon rieselt das Laub herab in den Staub, Schon brechen Äst' und Ranken; Der Eiche First erseufzt und birst, Die Fichte kracht vom Hange, Der Waldbach zischt, verkehrt in Gischt, Wie eine bäumende Schlange. Im Busch verirrt die Eule schwirrt, Die Augen rot ihr funkeln, Der Damhirsch setzt, vom Sturm gehetzt, Quer über den Steig im Dunkeln. Das kreischt und ruft aus Fels und Kluft! Das ist ein Flattern und Rasen! Dazwischen schallt aus hoher Luft Des wilden Jägers Blasen. Laß schallen sein Horn, laß sieden den Born! Laß Busch und Wipfel brausen! Laß krachen die Tann' in des Windes Zorn! Mir soll darob nicht grausen. Ich weiß einen Bann, der zwingen kann Den Nachtgeist, wie er wüte: Von dir ein Lied, Geliebte, zieht Mir wonnig durchs Gemüte. Beim Lampenschein jetzt harrst du mein Im warmen Erkersaale, Aus rankendem Grün rings Blumen glühn, Von Düften qualmt die Schale; Du horchst empor mit leisem Ohr: «So war's der Nachtsturm wieder?» Entfesselt rollt der Locken Gold Dir über die Stirn hernieder. Gott grüß' dich, Kind! Ich schreite geschwind, Wie der Pilger zum tröstenden Bilde. Deine Hand so weiß, wie wird sie mit Fleiß Das Haar mir schlichten, das wilde! Wie wird dein Mund bis zum Herzensgrund Mit Küssen den Frost mir zertauen! O selige Rast! - Drum weiter in Hast Durch die Nacht, durch den Sturm, durch das Grauen!
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Herbstnacht"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Im Verborgenen  [sung text not yet checked]
Die Welt weiß Deinen Namen nicht, Sie kennt auch nicht Dein lieb' Gesicht, Die Welt ist zu beklagen, Es sollen d'rum zu jeder Frist, Wie lieblich Du, mein Schätzchen, bist, Ihr meine Lieder sagen. Manch' Veilchen, das im Grünen blaut, Von keinem Auge wird geschaut, Der Wind nur hat's gefunden Und trägt den wonniglichen Duft In's Weite hin auf weicher Luft, Bis Jeder ihn empfunden. Zur Ferne wird mit duft'ger Spur Durch Haus und Stadt, durch Wald und Flur Dein süßer Zauber gehen, Ob Keiner Dich gesehen auch, Sie fühlen Deiner Schönheit Hauch In meinen Liedern wehen.
Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Im Verborg'nen"
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Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 119.
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