Ich ging den Weg entlang, der einsam lag, Den stets allein ich gehe jeden Tag. Die Heide schweigt, das Feld ist menschenleer; Der Wind nur weht im Knickbusch um mich her. Weit liegt vor mir die Straße ausgedehnt; Es hat mein Herz nur dich, nur dich ersehnt. Und kämest Du, ein Wunder wär's für mich, Ich neigte mich vor dir: ich liebe dich. Und im Begegnen, nur ein einzger Blick, Des ganzen Lebens wär er mein Geschick. Und richtest du dein Auge kalt auf mich, Ich trotze Mädchen dir: ich liebe dich. Doch wenn dein schönes Auge grüßt und lacht, Wie eine Sonne mir in schwerer Nacht, Ich zöge rasch dein süßes Herz an mich Und flüstre leise dir: ich liebe dich.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 10
by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949)
1. Sehnsucht  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Sehnsucht", appears in Haidegänger
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Deler", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Hunkering", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "Longing", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Longing", first published 1897
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Désir intense", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Desiderio", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
2. Müde  [sung text checked 1 time]
Auf dem Wege vom Tanzsaal nach Haus Ruht [sich auf dem Steine]1 aus Die hübsche Margreth. Sie öffnet ein wenig das stramme Mieder, Daß kühl über die weißen Glieder Der Nachtwind weht. [Desselben Weges]2 kommt auch der Junker, Mit Troddeln am [Hut]3 und vielem Geflunker, Und sieht den Stein, Und auf dem [Steine das schmucke]4 Kind; Und wie der Blitz geschwind Fällt ihm was ein. Das liebe Mädchen hatte geschlafen, Doch [wie]5 sie des Junkers Augen trafen, [Ist]6 sie erwacht. Erst schreit [sie]7 und will feldein; Ich denke, wir lassen die beiden allein In der Sommernacht.
Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Müde", appears in Adjudantenritte
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Weary", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, pages 48-49.
1 Leberl: "auf dem Stein"2 Leberl: "Desselbigen Morgens"
3 Leberl: "Hute"
4 Leberl: "Stein das schmucke"; Pfitzner: "Stein das hübsche"
5 Pfitzner: "als"
6 Leberl: "Da ist"
7 Leberl: "sie auf"
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3. Zum Abschied meiner Tochter  [sung text checked 1 time]
Der Herbstwind schüttelt die Linde, Wie geht die Welt so geschwinde! Halte dein [Kindlein]1 warm. Der Sommer ist hingefahren, Da wir zusammen waren -- Ach, die sich lieben, wie arm! Wie arm, die sich lieben und scheiden! Das haben erfahren wir beiden, Mir graut vor dem stillen Haus. Dein Tüchlein noch läßt du wehen, Ich kann's vor Tränen kaum sehen, Schau still in die Gasse hinaus. Die Gassen schauen noch [nächtig]2, Es rasselt der Wagen bedächtig - Nun plötzlich rascher der Trott Durchs Tor in die Stille der Felder, Da grüßen so mutig die Wälder, Lieb Töchterlein, fahre mit Gott!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Zum Abschied meiner Tochter", appears in Gedichte, in 2. Sängerleben
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- ENG English (Jakob Kellner) , "Farewell to my daughter", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Adieux à ma fille", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Wetzel: "Kindelein"
2 Pfitzner: "nächtlich"
Researcher for this page: Jakob Kellner