Ach, was wird mir wohl im tollen Tanz der Tage noch erblüh'n! Immer will mir aus dem vollen Leben neue Liebe glüh'n. Bin ich nicht der früchtereichen Erde echtes Enkelkind, Die sich Jahr für Jahr den gleichen Blütenduft der Ernte spinnt?
Sieben Gedichte , opus 17
by August Reuss (1871 - 1935)
1. Erneuerung der Liebe  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Ludwig Jacobowski (1868 - 1900), "Erneuerung der Liebe"
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]2. So, wie am hochgereckten Blütenschaft  [sung text checked 1 time]
So wie am hochgereckten Blütenschaft, Von dem ein Pfauenauge [fortgeflogen]1, Die Blüten leise sich noch niederbogen, Geängstigt unter rückgeblieb'ner Kraft, So zittert meine Seele lange nach, Wenn deine Blicke von mir [fortgezogen]2, Und nur des Innersten bewegte Wogen Verkünden heimlich, wer den Frieden brach.
Authorship:
- by Ludwig Jacobowski (1868 - 1900), "Zittern"
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View original text (without footnotes)1 Reuss: "weggeflogen"
2 Reuss: "weggezogen"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Allein  [sung text checked 1 time]
Fern singt ein Mädchen in die Nacht hinaus, Zum Kinderstimmchen der Harmonika. Ich lausche still. -- Mein Herz springt mir heraus. O Gott, wie einsam ist mein weites Haus, Und keine Seele da! . . . Und jeder Ton, der sich ins Zimmer schleicht, Macht mir die Finsternisse doppelt bang. Ich lausche still . . . Der Abend ist so lang. In meinen Augenlidern zittert's feucht. O, ein Hund nur, der mein Knie umstreicht!
Authorship:
- by Ludwig Jacobowski (1868 - 1900), "Allein", appears in Ausklang: Neue Gedichte aus dem Nachlass, in Tagebuch
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Alone", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ludwig Jacobowski, Ausklang: Neue Gedichte aus dem Nachlass, Herausgegeben und mit Einleitung versehen von Dr. Rudopf Steiner, Minden in Westfahlen: J.C.C. Bruns Verlag, 1901, page 181.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Ich liebte es  [sung text checked 1 time]
Ich liebte es, recht kalt zu scheinen, Als rührte mich kein Kummer an. Ich hasste es, wenn Männer weinen Und war [ein nie]1 bewegter Mann! Was heute mir im Busen dröhnte, Nach Freiheit schrie und Tränen sehnte, Das brach sich los mit einem Schlag, Dass ich am Fensterpfosten lehnte Den ganzen fürchterlichen Tag.
Authorship:
- by Ludwig Jacobowski (1868 - 1900), "Ich liebte es"
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View original text (without footnotes)1 Reuss: "nie ein"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Lohn  [sung text checked 1 time]
Es ist kein Tag an dem ich dich nicht rief, Und mitten in der Wirrnis grauer Stunden Mein ganzes Sehnen [jäh]1 von dannen lief, Bis du es vor der Schwelle aufgefunden. Und keine Nacht sinkt über mich herein, In der sich meine Hände nicht erheben, Als säh' ich aus dem Dämmermondenschein Dein bleiches Haupt zu mir hernieder schweben. Verdürstet schlepp' ich mich in deine Näh'! O, ein paar Tropfen, um das Herz zu laben! Laß mich den Becher, den ich vor mir seh', Den Cypernwein der Liebe laß mich haben, Du aber lächelst grausam meinem Weh' Und hast mir einen andern Trunk beschlossen[:] Der Freundschaft abgestand'nen Fliedertee, Lauwarm gereicht, und bitterlich genossen.
Authorship:
- by Ludwig Jacobowski (1868 - 1900), "Lohn"
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View original text (without footnotes)1 Reuss: "mir"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Nachtgebet  [sung text checked 1 time]
Gib mir im Traume die Hand Und küsse mich sacht, Wenn durchs dunkelnde Land Wandert die Nacht. Küss' mir mit liebendem Mund Die Augen zu, Meine Seele ist wund Und sehnt sich nach Ruh'. Gib nur die deine mir ganz, Die mir sich neigt, Wenn in silbernem Glanz Der Vollmond steigt, Dass du in mir lebst Wie ein Gedicht Und mit mir dich hebst Zum Sonnenlicht!
Authorship:
- by Franz Evers (1871 - 1947), "Nachtgebet"
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]7. Ruhe  [sung text checked 1 time]
[Hälst]1 mich nun ganz in den Armen, bin deine süsse Last, hast mit den Küssen, den warmen, meine Welt umfaßt; hast mich ganz genommen -- und die Stunden, die kommen, ziehn verschüchtert vorbei -- und die Sehnsucht wird frei... Licht und Liebe decken uns zu in [seliger]2 Ruh.
Authorship:
- by Franz Evers (1871 - 1947), "Ruhe", appears in Eva. Eine Überwindung
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Pau", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Franz Evers, Eva, Leipzig, Verlag "Kreisende Ringe" (Max Spohr), 1894, page 43.
1 Reger: "Hältst"2 Gunkel: "sel'ger"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler