Die Liebe saß als Nachtigall Im Rosenbusch und sang, Es flog der wundersüße Schall Den grünen Wald entlang. Und wie er klang, da stieg im Kreis Aus tausend Kelchen Duft, Und alle Wipfel rauschten leis', Und [leise]1 ging die Luft; Die Bäche schwiegen, die noch kaum Geplätschert von den Höh'n, Die Rehlein standen wie im Traum Und lauschten dem Getön. Und hell und immer heller floß Der Sonne Glanz herein, Um Blumen, Wald und Schlucht ergoß Sich [goldig rother]2 Schein. Ich aber zog den Weg entlang Und hörte auch den Schall -- Ach, was seit jener Stund' ich sang, War nur sein Wiederhall.
Zwei Gesänge für Sopran-Solo, Frauenchor und Orchester oder Pianoforte , opus 19
by Ernst (Friedrich Karl) Rudorff (1840 - 1916)
1. Die Liebe sass als Nachtigall  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 17
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David Kenneth Smith) , no title, copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Rakkauden taikaa", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Magie de l'amour", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibel, Gedichte, Vierte Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1845, page 72.
1 C. Schumann: "leiser"2 Backer-Grøndahl: "goldigrother"
2. Romanze  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es stand ein Fräulein auf dem Schloß, Erschlagen war im Streit ihr Roß, Schnob wie ein See die finstre Nacht, Wollt' überschrei'n die wilde Schlacht. Im Tal die Brüder lagen tot, Es brannt' die Burg so blutigrot, In Lohen stand sie auf der Wand, Hielt hoch die Fahne in der Hand. Da kam ein röm'scher Rittersmann, Der ritt keck an die Burg hinan, Es blitzt sein Helm gar mannigfach, Der schöne Ritter also sprach: »Jungfrau komm in die Arme mein! Sollst Deines Siegers Herrin sein. Will bau'n Dir einen Pallast schön, In prächt'gen Kleidern sollst Du geh'n. Es tun Dein' Augen mir Gewalt, Kann nicht mehr fort aus diesem Wald, Aus wilder Flammen Spiel und Graus Trag' ich mir meine Braut nach Haus!« Der Ritter ließ sein weißes Roß, Stieg durch den Brand hinauf ins Schloß, Viel' Knecht' ihm waren da zur Hand, Zu holen das Fräulein von der Wand. Das Fräulein stieß die Knecht' hinab, Den Liebsten auch ins heiße Grab, Sie selbst dann in die Flammen sprang, Über ihnen die Burg zusammen sank.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Die deutsche Jungfrau"
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