[Zurückgekehrt zum]1 Heimathsort, Seh' endlich ich im Thale dort Die alten dunkeln Linden! Dort hat sie mich zuletzt geküßt, Hat mir noch lange nachgegrüßt! Bald werd' ich sie nun finden. Und doch ist mir das Herz so schwer. Welch' tiefe Stille rings umher! Es rauschen nur die Linden; Und aus dem süßen [Blüthenduft]2 Ein kleiner Vogel lockt und ruft, Als müßt' ich dort sie finden. Das war des Liebchens liebster Schall, Der Sang der lieben Nachtigall In einer dunkeln Linden; [Das]3 war von je ihr liebster Baum, Da träumten wir [so schönen]4 Traum, Da war sie stets zu finden! -- Und als ich kam dem Orte nah, Manch schwarzes [Kreuz erblickt']5 ich da, Umrauscht von dunkeln Linden; Dazu ein Grab, noch frisch umblüht, Da sang die Nachtigall ihr Lied, -- Da war mein Lieb zu finden!
4 Lieder für Bariton (oder Mezzo-Sopran) mit Pianoforte , opus 17
by Ferdinand Sieber (1822 - 1895)
1. Heimkehr  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- sometimes misattributed to Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Unter den dunkeln Linden", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1838
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder von R. Reinick, Maler, Berlin: Verlag von Carl Reimarus, Gropius'sche Buch- und Kunsthandlung, 1844, pages 135-136.
1 Hartung: "Sei mir gegrüsst, mein"2 Würst: "Blumenduft"
3 Gumbert: "Da"
4 Gumbert: "solch' schönen"; Hartung: "den schönsten"
5 Gumbert: "Kreuzlein sah"
2. An die Wolke  [sung text not yet checked]
Zieh nicht so schnell vorüber An dieser stillen Haide, Zieh nicht so scheu vorüber An meinem tiefen Leide, Du Wolke in der Höh', Steh still bei meinem Weh! O nimm auf deine Schwingen Und trag zu ihr die Kunde: Wie Schmerz und Groll noch ringen, Und bluten aus der Wunde, Die mir [durch ihren]1 Trug Die Ungetreue schlug. Und kommst auf deinen Wegen Du an vor ihrem Hause, So stürze dich als Regen Herunter mit Gebrause, Daß sie bei dunkler Nacht Aus ihrem Traum erwacht. Schlag' [an die Fensterscheibe]2, Und schlag' an ihre Thüre, Und sei dem falschen Weibe Ein Mahner an die Schwüre, Die sie mir weinend sprach, Und die sie lächelnd brach. Und will sie das nicht hören, So magst von deinem Sitze, Du, Donner, dich empören, Dann rüttelt, all' ihr Blitze, Wenn ihr vorüberzieht, An ihrem Augenlied [sic]!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An die Wolke", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Heidebilder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (E. S. Willcox) , "The cloud"
- ENG English (Sharon Krebs) , "To the cloud", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au nuage", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau's sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [1883], pages 48-49.
Note provided by Sharon Krebs:
Lenau originally published this poem with a different second stanza, but later he wrote: "Mein Herz eine Waise zu nennen, und obendrein eine verblutende, war von mir weichlich und läppisch, und ich schäme mich sechstausendmal beim Wiederlesen dieser verunglückten Zeilen, denn eben so oft sind sie gedruckt in der Leute Händen." Here is the original second stanza:
Und nimm auf deine Reise Mit fort zu ihr die Kunde: Mein Herz, die arme Waise, Verblutet an der Wunde, Die mir durch ihren Trug Die Ungetreue schlug.1 Franz: "mit ihrem"
2 Franz: "Regen an die Scheibe"
3. Stille Sicherheit  [sung text not yet checked]
Horch, wie still es wird im [dunkeln]1 Hain, Mädchen, wir sind sicher und allein. Still versäuselt hier am Wiesenhang Schon der Abendglocke müder Klang. Auf den Blumen, die sich dir verneigt, Schlief das letzte Lüftchen ein und schweigt. Sagen darf ich dir, wir sind allein, Daß mein Herz ist ewig, ewig dein.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Stille Sicherheit", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Melissa Malde) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Tranquille certitude", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Schoeck, Wolf: "dunklen"
4. Wanderers Morgenlied  [sung text not yet checked]
Ein frohes Herz und frischen Mut, was brauch' ich wohl noch mehr? Ich schwinge jauchzend meinen Hut und blicke um mich her: Hoch über mir ein Himmel rein, am Horizonte Purpurschein und rings ein Nebelmeer. Tief unter mir die schöne Welt liegt noch in tiefer Ruh'; bald ruft der Lerche Sang im Feld den Morgengruß ihr zu. Ein Sehnen zieht durch meine Brust; o Wandern, Wandern, meine Lust, mein höchstes Glück bist du!