O, bist Du, wie ich Dich träume, Und lügt Dein Auge nicht Und hält die Seele Alles, Was Deine Schönheit verspricht: Dann bist Du die Erfüllung Des Wunsches, welcher tief In meiner tiefsten Seele Träumend und dämmernd schlief. Dann bist Du des Herzens Heimath, Nach der es sich immer gebangt, Dann bist Du, was ich nicht kannte, Und was [ich]1 immer verlangt. Dann ist zu [meinem]2 Fühlen, Zum Streben hier und dort, Zu allen meinen Gedanken Dein Bild das richtige Wort. Dann bist Du schon lange mein Himmel Und lange mein [größter]3 Schmerz, Bist meiner Liebe Lieben Und meines Herzens Herz.
Sieben Lieder für 1 tiefere oder mittlere Singstimme mit Pianoforte , opus 43
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. O bist du, wie ich dich träumte  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by August Wolf (1816 - 1861), "O, bist Du, wie ich Dich träume" [author's text checked 1 time against a primary source]
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View original text (without footnotes)1 Wallnöfer: "mich"
2 Wallnöfer: "all' meinem"
3 Wallnöfer: "größester"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Weltlauf  [sung text checked 1 time]
Wohin das Auge dringt, Ist Schuld und Leiden, Und was der Zeitlauf bringt Ist Fliehn und Scheiden. Dazwischen hat der Traum Von Glück und Liebe, Nur noch so viel an Raum, Daß er zerstiebe.
Authorship:
- by Heinrich Landesmann (1821 - 1902), as Hieronymus Lorm [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Fremd in der Heimath  [sung text checked 1 time]
In der Heimat war ich wieder, Alles hab ich mir besehn, Als ein Fremder, auf und nieder, Mußt ich in den Straßen gehn. Nur im Friedhof fern alleine Hab ich manchen Freund erkannt, Und bei einem Leichensteine Fühlt ich eine leise Hand.
Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Fremd in der Heimat", appears in Gedichte, in Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler4. Ihr Grab  [sung text checked 1 time]
Es blüht ein Grab in treuer Hut, Das beste Herz darinnen ruht. Zu oberst blühen Rosen rot- Dein Mund so manchen Kuß mir bot. Und weiter ab die Lilie blüht- Dein Herz hat rein für mich geglüht. Zu Füßen liegt ein grüner Kranz- Ich schwang dich oft im Maientanz. Die Leute gehen dran vorbei, Mir aber bricht das Herz entzwei.
Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Ihr Grab", appears in Gedichte, in Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Ein kurzes Glück  [sung text checked 1 time]
[Kurz ist dein Glück]1, o Nachtigall, Und traumhaft wie die Frühlingsnacht, Die dir in süßem Widerhall Die Liederbrust ertönen macht. Doch wie's auch schnell vorüber zieht, Mir zeigt's [erst recht, wie arm]2 ich bin! --- Ein kurzes Glück, --- ein schönes Lied, --- Ich gäb' darum mein Leben hin!
Authorship:
- by Siegfried Kapper (1821 - 1879), "Für ein kurzes Glück " [author's text checked 1 time against a primary source]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode, neue Ausgabe, zwölfte verbesserte Auflage, Leipzig: Philipp Reclam jun., 1886. page 277.
1 Wallnöfer: "Dein Glück ist kurz"2 Wallnöfer: "erst, wie so arm"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Johann Winkler
6. Die Nacht  [sung text checked 1 time]
Aus dem Walde tritt die Nacht, Aus den Bäumen schleicht sie leise, [Schaut]1 sich um [im weiten]2 Kreise, Nun gib Acht! Alle Lichter dieser Welt, Alle Blumen, alle Farben Löscht sie aus und stiehlt die Garben Weg vom Feld. Alles nimmt sie, was nur hold, Nimmt das Silber weg des [Stromes,]3 Nimmt vom Kupferdach des [Domes]4 Weg das Gold. Ausgeplündert steht der Strauch: Rücke näher, Seel' an Seele, O die Nacht, mir bangt, sie stehle Dich mir auch.
Authorship:
- by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), "Die Nacht", appears in Die letzten Blätter [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Sílvia Pujalte Piñán) , "La nit", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De nacht", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) (Rebecca Plack) , "The night", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (David Paley) , "Night", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Night", first published 1897
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La nuit", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "La notte", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Natalia Vyshynska) , "Ночь", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , "La noche", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Hermann von Gilm, Erster Band, Wien: Verlag von Carl Gerold's Sohn, 1864, pages 249-250.
1 Thuille: "Sieht"2 Strauss: "in weitem"
3 Strauss: "Stroms"
4 Strauss: "Doms"
Research team for this text: Lawrence Snyder , Sharon Krebs [Guest Editor]
7. Abendfriede  [sung text checked 1 time]
Schwebe, Mond, im tiefen Blau Über [Berg und Höhn]1, [Sprudle Wasser]2, blinke Thau! Nacht, wie bist du schön! Spiegle See den reinen Strahl! Friedeathmend lind Durch das wiesenhelle Thal Walle, weicher Wind! Wie durch einen Zauberschlag Bin ich umgestimmt Von Gedanken, die der Tag Bringt und wieder nimmt. Daß es auch ein Sterben gibt, Fühl ich ohne Schmerz, Was ich liebe, was mich liebt, Geht mir still durchs Herz.
Authorship:
- by Ludwig Eichrodt (1827 - 1892), "Abendfriede" [author's text checked 1 time against a primary source]
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View original text (without footnotes)1 Reinthaler, Wallnöfer: "Bergeshöh'n"
2 Reinthaler: "Flüstre Welle"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler