Zum letztenmal, o Schweizerland! Blick' ich von diesem Bergesrand In deine sel'gen Gauen. Bald liegst du meinem Auge fern, Drum will ich dir noch einmal gern Recht tief ins Herze schauen! Das Hochgebirg' da drüben winkt, Das dir zu Häupten silbern blinkt, Ein Diadem, so prächtig! Dort schaut mir nach ein blauer See, Dein feuchtes Aug' voll Abschiedsweh, Wie rührt es mich so mächtig! Mich hob der Alpen Silberknauf Zu Anbetung, zu Gott hinauf, Wie eine Himmelsleiter. Ich geh' zu deinem Tor hinaus, Gleich wie man geht aus Gottes Haus, Erbaut und seelenheiter.
Vier Lieder , opus 7
by Emilie Zumsteeg (1796 - 1857)
1. Abschied von der Schweiz
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Ludwig) Adolf Stöber (1810 - 1892), probably from Reisebilder aus der Schweiz : in Gedichten, first published 1850
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2. Heimat
Language: German (Deutsch)
Gottlob! da geh'n die Sterne auf, Sie scheinen hell und schön. Sie nehmen ihren Himmelslauf, Wie Er sie lehrte geh'n. Ich schaue zu dem Sternenheer, Und wohl wird mir und leicht, Und keine Sorge drückt mich mehr, Und jeder Kummer weicht. Ist's doch derselben Sterne Licht, Das in der Heimat scheint, Das dort auch durch die Wolken bricht Und Freundes Blick vereint! Ach, manches Auge blickt wohl jetzt Auch still zu euch empor, Und manche Sehnsuchtsträne netzt Der Wimper dunkeln Flor! Drum das Gemüt bleibt hier und dort Sich nah und findet sich. Der Stern, der hell dort oben glüht, Vereinet dich und mich. Noch sind auf Gottes Erde wir, Sei's wohl auch noch so fern, Und schützend über dir und mir Schwebt noch die Hand des Herrn. Er, der der Sterne Bahnen mißt, Er mißt auch meinen Weg. Er weiß, wo für mich Irrpfad ist, Und wo der rechte Steg. Er führt zur Heimat wiederum Auch meinen Pilgerlauf. Dann blicken wir entzückungsstumm Vereint zu Sternen auf!
Text Authorship:
- by Karl Gottfried Theodor Winkler (1775 - 1856), as Theodor Hell
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3. Lied aus Friedrich Kinds Erzählung Der Engel und die Schäferin
Language: German (Deutsch)
Weine nicht! Weine nicht, Du mein süßes Leben! Laß dein Aug' zu jenem Licht Ungetrübt sich heben! Schau empor, schau empor Durch die Nebelhüllen, Dorthin, wo den Sternenchor Engel Gottes füllen. Freundlich lacht durch die Nacht Mondenlicht am Himmel, Feiernd ruht bei Sternenpracht Irdisches Gewimmel. Rein're Lust hebt die Brust Über Erdenleiden. Ihrer Abkunft sich bewußt, Will die Seele scheiden.
Text Authorship:
- by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843), appears in Der Engel und die Schäferin
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4. Sängers Trost
Language: German (Deutsch)
Weint auch einst kein Liebchen Tränen auf mein Grab, Träufeln doch die Blumen Milden Tau hinab; Weilt an ihm kein Wandrer Im Vorüberziehn, Blickt auf seiner Reise Doch der Mond nach ihm. Denkt auf diesen Fluren Bald kein Erdner mein, Denkt doch mein die Aue Und der stille Hain. Blumen, Hain und Aue, Stern und Mondenlicht, Die ich sang, vergessen Ihres Sängers nicht.
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Sängers Trost"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El conhort del cantaire", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Troost voor de zanger", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "Singer's [Poet's] comfort", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Minstrel's Consolation"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Consolation du barde", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission