Schwarzschattende Kastanie, Mein windgeregtes Sommerzelt, Du senkst zur Flut dein weit Geäst, Dein Laub, es durstet und es trinkt, Schwarzschattende Kastanie! Im Porte badet junge Brut Mit Hader oder Lustgeschrei, Und Kinder schwimmen leuchtend weiß Im Gitter deines Blätterwerks, Schwarzschattende Kastanie! Und dämmern See und Ufer ein Und rauscht vorbei das Abendboot, So zuckt aus roter Schiffslatern' Ein Blitz und wandert auf dem Schwung Der Flut, gebrochen Lettern gleich, Bis unter deinem Laub erlischt Die rätselhafte Flammenschrift, Schwarzschattende Kastanie!
Fünf Lieder , opus 16
by Julius Weismann (1879 - 1950)
1. Schwarzschattende Kastanie  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Schwarzschattende Kastanie"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Châtaignier à l'ombre noire", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Hirtenfeuer  [sung text not yet checked]
Ließest unter uns dich nieder, Liebe, liebenswerte Frau, Aber heute ziehst du wieder, Wie die Sterne ziehn im Blau. Siehst den Abendstern du blinken Dort vor seinem Untergang? Einen Augenblick im Sinken Ruht er auf dem Bergeshang. In der flüchtigen Minute, In dem eilenden Moment Ist's, als ob er gastlich ruhte, Wie ein Hirtenfeuer brennt. Aber nur die kleinste Weile Bringt er auf der Erde zu, Sieh - er zittert ja vor Eile Und verschwindet, Frau, wie du.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Hirtenfeuer"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Feu de berger", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Das Kornschiffchen  [sung text not yet checked]
Um Mitternacht im Mondenschein wogen im Winde die Ähren; Leise huscht drüber das Kornschifflein, wie wenn es Seefluten wären. Um Mitternacht im Mondenschein schaukelt's im Kornwellentanze, seine Maste schimmern wie Elfenbein und im Perlmutterglanze. Um Mitternacht im Mondenschein wiegt sich's bald unten, bald oben: Seine Segel Libellenflügelein, seine Taue von Spinnenweb gewoben. Um Mitternacht im Mondenschein die Segel schillernd schwellen, Nachts fährt der König der Korngeistlein auf den bleichen, den silbernen Wellen.
Authorship:
- by Heinrich Wilhelm Vierordt (1855 - 1945)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Im Spätboot  [sung text not yet checked]
Aus der Schiffsbank mach ich meinen Pfühl. Endlich wird die heiße Stirne kühl! O wie suß erkaltet mir das Herz! O wie weich verstummen Lust und Schmerz! Über mir des Rohres schwarzer Rauch Wiegt und biegt sich in des Windes Hauch. Hüben hier und drüben wieder dort Hält das Boot an manchem kleinen Port: Bei der Schiffslaterne kargem Schein Steigt ein Schatten aus und niemand ein. Nur der Steurer noch, der wacht und steht! Nur der Wind, der mir im Haare weht! Schmerz und Lust erleiden sanften Tod. Einen Schlummrer trägt das dunkle Boot.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Im Spätboot", appears in Gedichte, in 2. Stunde
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Al darrer vaixell", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "In de laatste boot", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "In the last boat", copyright ©
- FRE French (Français) (Nicolas Certenais) , "Dans le Bateau tardif", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Nella barca della sera", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Conrad Ferdinand Meyer, Gedichte, fünfte vermehrte Auflage, Leipzig: H. Haessel, 1892, page 39. Appears in 2. Stunde. Reprint, ed. by Karl Maria Guth, Berlin: Hofenberg, 2015.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
5. Das Mädchen am Teiche singt  [sung text not yet checked]
Fische, Fische [feine]1 Schwimmen in meinem Teiche; Über dem Wasser im Sonnenscheine Hängt eine grüne Weide. Leise, leise, leise Ründen sich Wellenkreise, Wenn ein Fischlein sprang. Bald ist mir lustig, bald ist mir bang. Ein Ringlein laß ich sinken Tief auf den Grund. Thut aus der Tiefe blinken Ringlein rot und rund. Wie wenn ein Fischlein sprang, Gehn von dem Ring die Kreise; Ach Gott, wie ist mir bang.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Das Mädchen am Teiche singt", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La fille chante au bord de l'étang", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Sinding: "kleine"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]