Ich pflanzte eine Rose, eine zarte, Im Friedhof, als mein Liebster zog in's Weite; Doch wenn er wiederkehrt, wie ich erwarte, Sühr' ich ihn auf die Stätte, die geweihte, Und werd' ihm sagen: Sieh, wie blaß, wie leidend Zum frühen Tod geneigt ist diese Rose! So, süßes Leben! hast du, von mir scheidend, Mich überlassen einem gleichen Loose; Doch nun, da wiederum nach bangem Warten Dein Arm mir Zuflucht ist vor allem Leide, Pflanz' ich die Rose heim in ihren Garten, Daß wir durch dich aufblühen alle beide.
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 2
by Julius Weismann (1879 - 1950)
1. Die Rose  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Die Rose"
Based on:
- a text in Italian (Italiano) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Die verschneite Bank  [sung text not yet checked]
Da steht die Bank rings eingeschneit, Auf der so gern wir saßen, Wann wir im Traum der Jugendzeit Die Welt umher vergaßen. Und doch, wie licht und lockend lag Sie damals uns zu Füßen -- O könnt' ich sie nur einen Tag So wiederum begrüßen! Ja, als die Herzen uns geglüht, Da war es schön und wonnig, Und wann der Frühling uns umblüht, Da war es doppelt sonnig. Doch heute kann ich nicht so sehr Dem Winter es verargen, Daß er mich will nicht dulden mehr, Wo wir im Glück uns bargen.
Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Die verschneite Bank", appears in Gedichte, in Lieder
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Das Matrosenlieb  [sung text not yet checked]
Mein Schatz, der läßt flattern Sein Hemd hin und her, Er trägt ein schwarz Hütlein Und fährt auf dem Meer. Seine Stimm' ist so helle, Sein Auge so blau, Daß ihm ich auf immer Und immer vertrau'. Er sitzt in dem Mastkorb Und schaut wohl hinaus -- Wach' droben, o Herre, Und führ' ihn nach Haus!
Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Das Matrosenlieb ", appears in Gedichte, in Stimmen und Gestalten
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Martin Greif, Sechste, reich vermehrte Auflage, Leipzig, C. F. Amelangs Verlag, 1895, page 199.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Am Waldbach  [sung text not yet checked]
Am Waldbach sitz' ich in der Sonnen Mir ist mein ganzes Glück zerronnen! Es fließt so leicht der Bach vorbei, So leicht zerfließt die Lieb', die Treu'?! Es rauscht um mich der Morgenwind, Die Jugend auch verrauscht, verrinnt. Es rieselt gelbes Laub vom Baum; Wird alles welk, ist alles Traum? Ich sitz' am Waldbach in der Sonnen, Mir ist mein ganzes Glück zerronnen!
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Am Waldbach", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 6. Lieder im Volkston
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Zwei Segel  [sung text not yet checked]
Zwei Segel erhellend Die tiefblaue Bucht! Zwei Segel sich schwellend Zu ruhiger Flucht! Wie eins in den Winden Sich wölbt und bewegt, Wird auch das Empfinden Des andern erregt. Begehrt eins zu hasten, Das andre geht schnell, Verlangt eins zu rasten, Ruht auch sein Gesell.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Zwei Segel", appears in Gedichte, in 5. Liebe
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , "两个帆", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Deux voiles", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Conrad Ferdinand Meyer, Gedichte, Leipzig: H. Haessel, 1882, page 150. Appears in 5. Liebe.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
6. Geistesflug  [sung text not yet checked]
Gebirg und Wolkenzug erhaben glühn; wär dort des Adlers Flug auch mir verliehn! Wär ich ins Element der Luft gebannt, daß ich mich heben könnt über Meer und Land! Schwebt ich im Abendrot der Bande frei! Noch fänd ich wie dem Tod zu trotzen sei. Tät nicht der Sonne gleich die dort noch blinkt und trüb ins Nebelreich hinunter sinkt. Gebirg und Wolkenzug erhaben glühn; wär dort des Adlers Flug auch mir verliehn!
Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Geistesflug", appears in Gedichte, in Lieder
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]