Treib' hin, du letzte Scholle Eis, Brich' auf, du junges braunes Reis, Ich hab' genug an all dem Weiß, Säh's gerne grünen und blühen. Der Lenz steht draußen vor dem Thor, Das Veilchen spitzt sein blaues Ohr, Wie sehr es auch die Nacht noch fror, Es fühlt ein Schwellen und Glühen. Ich athme Würz' und Wonnen ein, Umfaßt von goldnem Sonnenschein, Schon grüßte mich ein Vögelein, Das schüttelte sein Gefieder. Mir selber wird so federleicht, Als ob ins Herz die Liebe schleicht, Der Frühling kommt und lacht und reicht Mir Blumen und neue Lieder.
Fünf Lieder für Männerchor , opus 17
by Ernst Frank (1847 - 1889)
1. Frühling  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Frühling", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Springtime", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Wohlauf, du frische Jugend  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wohlauf, du frische Jugend, Du König ohne Land! Wie Maienfrost hält Tugend In deinem Herzen Stand. Du willst dich ja nicht härmen, Willst singen und willst lärmen Und überschäumend schwärmen An deines Glückes Hand. O vireat, o floreat, O gaudeat juventus! Warm Blut will frei sich regen, Und Wanderlust zieht aus Und pflückt sich an den Wegen Den schönsten Blumenstrauß. Kommt, ihr in jungen Jahren, Vaganten und Scholaren, Wir wollen fürrbaß fahren Durchs weite Weltenhaus. O vireat, o floreat, O gaudeat juventus! Wo sind die höchsten Berge? Wo schafft ein Lindwurm Leid? Wo halten Riesen und Zwerge Gefangen eine Maid? Frau Ehre soll uns führen, Frau Minne soll uns schüren, Frau Sälde woll'n wir küren, Den drei'n thun wir Bescheid. O vireat, o floreat, O gaudeat juventus! Mägdlein, bei Mond und Sternen! Euch naht ein kühn Geschlecht, Ihr Schenken und Tavernen, Schließt auf, es wird gezecht! Sich Lieb' und Lust erneuen, Mit Rosen sich bestreuen Und sich des Lebens freuen, Das ist der Jugend Recht. O vireat, o floreat, O gaudeat juventus!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Wohlauf, du frische Jugend!", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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3. Wenn's möglich ist  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun sinket die Sonne, die heute so heiß, Und wenn sie sich morgen erhoben, Sind Alle hier, die wir hier sitzen im Kreis, Schon in die vier Winde verstoben. Bald sprengt die Stunde Die trauliche Runde, Drum wollen wir in der bemessenen Frist Noch näher uns rücken, wenn's möglich ist. Nur spreche mir keiner ein trauriges Wort Und rede von Scheiden und Meiden, Damit wir uns nicht den vergnüglichen Ort Mit Trennungsgedanken verleiden. So frei wir uns gaben, So lieb wir uns haben, Wir wollen, dass Keiner den Andern vergisst, Noch lieber uns haben, wenn's möglich ist. Geselle du rechts und du Mägdelein links, Stoßt an! wir sehen uns wieder! Bewahrt es im Herzen und denket des Winks, Ich flecht' in den Kranz euch der Lieder. Wir halten uns heute, Wir balde Zerstreute, Und werden, wo Glück einst die Wimpel uns hißt, Noch fester uns halten, wenn's möglich ist.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Wenn's möglich ist!", appears in Singuf: Rattenfängerlieder
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4. Das wohlbekannte Brüderlein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ein wohlbekanntes Brüderlein Fuhr auf und ab die Straßen, Beliebt im Land bei Groß und Klein Und lustig aus der Maßen. War ein vielkund'ger Fabelschmied Mit Lügen und mit Lehren, Und keine Jungfer, wenn er schied, Könnt' einen Kuß ihm wehren. Das Dom das Dom das Dedededelein, Das wohlbekannte Brüderlein. Sein Lied stand nicht auf Pergament, Er nannte nichts sein eigen, Nicht Hind, nicht Kind, nicht Losament, Nichts, als ein' alte Geigen, Wenn er die strich, so fielen dicht Zum Zechen ihm die Batzen, Und trank er nicht, so sang er nicht, Dann pfiff er was den Spatzen, Das Dom das Dom das Dedededelein, Das wohlbekannte Brüderlein. Drei Würfel zucket er und lacht: Zink, quater, sechs ums Häufel! Da war um Halbermitternacht Das Tagelohn zum Teufel. Ei! rief er da, das riecht ja fein Nach Finkenfahn und Rupfen, Da muß ich armes Brüderlein Wo anders unterschlupfen. Das Dom das Dom das Dedededelein, Das wohlbekannte Brüderlein. Wohl unter eim Wachholderstrauch Liegt's Dedelein begraben, Uns' Herrgott wird mit ihm ja auch Ein billig Einsehn haben. Da lehnt im Gras ein Quaderstein, Von Immergrün umzogen, Darauf seht ihr zwei Maßkrüglein Und einen Fiedelbogen, Das Dom das Dom das Dedededelein, Das wohlbekannte Brüderlein.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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5. Valet  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun trinke Valet und fahre dahin! Frisch an, Geselle, frisch an! Ein tapferes Herz und ein fröhlicher Sinn, Das hilft in den Sattel dem Mann. Was rüstig begonnen, Ist halb schon gewonnen, Drum vorwärts! und biete dem Glücke die Hand Zu Wege, zu Stege, zu Wasser und Land. Wenn dich in der Ferne die Schwalbe umkreist, Dann denke, so fliegt sie auch hier, Das Tischlein, an dem du noch gestern gespeist, Giebt heut einem Andern Quartier. So werden getrieben, Die gerne geblieben, Es rostet kein Riegel, es bindet kein Band Zu Wege, zu Stege, zu Wasser und Land. Wenn sauer der Wind um die Nase dir weht, Was thut es nur immer grad' aus! Und hat dir ein Mädel den Kopf verdreht, Reich ihr den Vergißmeinnichtstrauß. Wo immer auch winken Dir Becher zum Trinken, Da schüttle nicht, lösch' in der Kehle den Brand Zu Wege, zu Stege, zu Wasser und Land. Nun werde gesprochen das letzte Wort, Valet, Geselle! Valet! Was hier verwelket, das blühet dort, Und einmal wird Alles wett. Wenn lange verklungen, Was einst wir gesungen, So hält doch in Stürmen die Treue noch Stand Zu Wege, zu Stege, zu Wasser und Land.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Valet!", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Adéu!", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Farewell!", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission