Weißt du noch, wie ich am [Felsen]1 Bei den Veilchen dich belauschte? Weißt du noch den Fliederstrauch, Wo der Strom vorüber rauschte? Weißt du noch den Bergespfad, Wo ich um den Strauß dich bat, Weißt du noch? Ach, es war ein süßes Bild, Als du da errötend standest Und zur Erde all die Blumen Fielen, die zum Strauß du [wandest]2! Deine liebe kleine Hand Spielte mit dem blauen Band, Weißt du noch? Und es sahen Fels und Strom Dein Erröten und dein Beben, Sahen auch den ersten Kuß, Halb genommen, halb gegeben! Und des Himmels goldner Strahl Ueberflog Gebirg und Thal; Weißt du noch?
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebleitung
Song Cycle by Olivier Lebierre
1. Weisst Du noch, wie ich am Felsen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Weißt du noch?"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "Remember"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 57-58
1 Abt, Fischer, Fischhof, Lammers, Pauls: "Fels" (according to Hofmeister) ; further changes may exist not shown above.2 Blumenthal: "bandest"
Research team for this page: Alberto Pedrotti , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Vertraue Dich dem Licht der Sterne  [sung text not yet checked]
Vertraue dich dem Licht der [Sterne]1, Beschleicht dein Herz ein bittres Weh, Sie sind dir nah' in [weiter]2 Ferne, Wenn Menschen fern in nächster Näh'; Und hast du Thränen noch, so weine, O, weine satt dich ungesehn, Doch vor dem [Aug']3 der Menschen scheine, Als wär' dir nie ein Leid geschehn! Verdammt die Welt dich in Verblendung, So such' auf stillem Waldespfad Dir neuen Muth für deine Sendung, Für starke Treu' und freie That; Um vor dir selber zu bestehen, Trägst du den Sieger in der Brust, Doch nicht die Menschen laß es sehen, Wie schweren Kampf du kämpfen mußt. Ist dir ein schönes Werk gelungen, So sei's zu [neuem]4 dir ein Ruf, Hast du ein treues Herz errungen, So [denke,]5 daß es Gott dir schuf; Wenn deine süß entzückte Seele Ganz voll von heil'ger Freude ist, O, nicht den Neid der Menschen wähle Zum Zeugen, daß du glücklich bist! Verachte kühn der Selbstsucht Streben, Wie oft sie dir Verfolgung schwur; Vor keinem Throne steh' mit Beben, Furcht hegt ein bös Gewissen nur. Demüthig wirf in nächt'ger Stille Vor deinem Gott dich auf die Knie' Und bete: "Es gescheh' dein Wille!" Doch vor den Menscheu beug' dich nie. Und wenn dir Gottes Rathschluß sendet Der schwersten Prüfung höchste Pein, Dann hast du's, [ganz ihm]6 zugewendet, Mit ihm zu thun und dir allein; Davon laß nie die Lippen sprechen, Ob dir das Herz auch brechen will! Laß es in tausend Stücke brechen, Doch vor den Menschen schweige still!
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), "Schweige still!", appears in Schau um dich, und schau in dich, in Heiße Tage
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Remain silent!", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Schau um dich und Schau in dich. Dichtungen von Julius Hammer, Zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1853, page 94-95.
1 van der Weg: "Stern' "2 Lang: "später" (but only in the published version; both 1870 manuscripts have "weiter")
3 van der Weg: "Auge"
4 Lang: "neuen" (but only in the published version; both 1870 manuscripts have "neuem")
5 Lang: "danke" (amibiguous in 1861 and the two 1870 manuscripts)
6 Lang: "ihm ganz" (but only in the 1870 version)
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]