Ich habe keinen Schatz, Und mag auch keinen haben; Die Muhmen und die Basen, Die rümpfen ihre Nasen, -- Für hergelauf'ne Knaben Weiß ich bei mir nicht Platz. Die Andern mögen lachen Und mir Gesichter machen, -- Ich habe keinen Schatz, Und mag auch keinen haben. Ich will den freien Blick Vor Keinem niederschlagen; Mein Mund will gar nichts wissen Von bärtigen Stachelküssen, Es thut mir wohl behagen Mein lediges Geschick. Mich soll man nicht bethören, Ich will davon nichts hören, Ich will den freien Blick Vor Keinem niederschlagen. Auch könnt' ich kaum besteh'n Vor einem Schönheitskenner, Weil meine braunen Augen Zum Schmachten wenig taugen; Zwar denk' ich: für die Männer Bin ich noch viel zu schön! Zum Schmuck für meine Haare Entbehr' ich fremder Waare, Doch könnt' ich kaum besteh'n Vor einem Schönheitskenner. Schlag' Er sich's aus dem Sinn, Ich nehm' Ihn nicht, Herr Vetter! Die kleinen Kinder wiegen, Das ist ein schlecht Vergnügen. Ich wünsch' Ihm gutes Wetter Zur Weiterreise hin. Mir weiß ich bess're Wochen Als Thee und Milchbrei kochen -- Schlag' Er sich's aus dem Sinn, Ich nehm' Ihn nicht, Herr Vetter!
Acht Lieder von M. Kalbeck für 1 hohe Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Louis Rée (1861 - 1939)
?. Der Korb  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Max Kalbeck (1850 - 1921), "Der Korb"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The rejection", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Fliegende Blätter, München: Braun & Schneider. No. 1479, 1873, pages 161 - 162.
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1. Er kommt  [sung text not yet checked]
Mein Liebster ist ein heißes Blut, Ein Held von jungen Jahren, Sein Sinn ist treu, und fest sein Muth; Keck sitzt der schwarze Federhut Auf seinen blonden Haaren. Da sieht hervor ein Auge, blau, Das kennt nicht Noth noch Leiden, Es blitzt so hell, es winkt so schlau! Wohl muß ihn jede schöne Frau Um solche Zier beneiden! Sein Gang ist gar von edler Art; Zu Füßen soll ihm liegen Die Welt, wenn er sich streicht den Bart, Da denkt er mancher lust'gen Fahrt Und träumt von neuen Siegen. Ach, Freundin, dir vertrau' ich's an, Wie leicht er mich bezwungen: Um allen Stolz war's gleich gethan, Als er zu Nacht mir am Altan Sein schönstes Lied gesungen. Beim Versperkirchgang kommt er heut' Die Straße uns entgegen, Schon ist verhallt das Spätgeläut, -- Nun weißt du, was ich mich gefreut Auf diesen Abendsegen! Siehst du im Dämmer die Gestalt? Ich fühle seine Nähe! Mich überläuft es heiß und kalt, Er kommt! er kommt! sein Tritt erschallt, -- O hilf mir, ich vergehe!
Text Authorship:
- by Max Kalbeck (1850 - 1921), "Er kommt"
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Confirmed with Die deutsche Kunst in Bild und Lied, siebzehnter Jahrgang, ed. by Albert Traeger, Leipzig: Julius Klinkhardt, 1875, page 86.
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2. Ohne Hoffnung
Die Blumen seh' ich blühen
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3. Weit hinaus  [sung text not yet checked]
Ich weiß wohl, wen ich nehmen wollt, Daß müste sein ein Reiter Auf hohem Rosse, dem wär' ich hold! -- Wir reisten mitsammen weiter. Weit weg aus dieser grämlichen Stadt Mit ihren winkligen Gassen, Wo das Herz seine rechte Lust nicht hat, Und die Leute lauern und passen. Mein Reiter gäbe dem Rößlein die Spor'n, Er würde nicht lang sich besinnen, -- Trarah! hell klänge sein glänzendes Horn, Da flögen wir lustig von hinnen. Wir flögen bis an den rauschenden Wald, -- Nun Reiter, laß' ab vom Blasen! Wohl unter den Bäumen machten wir Halt, Da ginge das Rößlein grasen.
Text Authorship:
- by Max Kalbeck (1850 - 1921)
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Confirmed with Fliegende Blätter, LIX. Band, ed. by Kaspar Braun und Eduard Ille, München: Braun & Schneider, 1873, page 189. Appears in Issue no. 1482.
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5. Heimkehr  [sung text not yet checked]
Entfernte Glocken klangen Herauf den stillen See, - Weiß nicht, woher sie drangen, Weiß nicht, was sie mir sangen, - Mir ward so wohl, so weh! Verworr'ne Stimmen riefen; Das Ufer lag so fern, Der Wind, die Wellen schliefen, Und durch des Himmels Tiefen Schoß ein verirrter Stern. Der Mond mit hellem Bicke Durchmaß die Fluten weit, - Wohl auf der Strahlenbrücke Ging sanft gelöst zurücke Ein Herz zur Ewigkeit.
Text Authorship:
- by Max Kalbeck (1850 - 1921), "Heimkehr"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. An die Nacht  [sung text not yet checked]
Breitest wieder, o Nacht, Freundliche Trösterin, Deine friedliche Macht Über die Erde hin! Leichte Nebel entsteigen, Und die Scheibe des Mondes lacht. Was entschwunden mir war Flüchtig im Tageslauf, Komme ruhig und klar Wieder mit dir herauf! Nicht verdunkle den Morgen Früh ausschwärmender Sorgen Schaar! Deiner Fittige Zug wehen von Haus zu Haus, Lösch' im schwebenden Flug Leise die Lichter aus! Manch ein trauerndes Auge Ist verwacht und verweint genug! Doch befor du den Saum Deines Gewandes hebst Und im ewigen Raum Über die Sterne schwebst, Weile bie der Geliebten, Bring' ihr Grüße von mir im Traum!
Text Authorship:
- by Max Kalbeck (1850 - 1921), "An die Nacht"
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Confirmed with Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft, Band X, siebentes Heft, ed. by Julius Rodenberg, Leipzig: A. H. Payne, 1872, page 156.
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7. Ein Blick in deine Augen  [sung text not yet checked]
Ein Blick in deine Augen Ist wie ein Blick ins Meer hinaus: Die Tiefe ruht; darüber hin Gehn Wellenschlag und Sturmgebraus. Ein Blick in deine Augen Ist wie ein Blick zum Himmelszelt: Das lächelt klar und still herab Auf die verworr'ne, trübe Welt. O Meer, in deiner Tiefe Laß mich versenken alles Leid! O Himmel, meiner Seele gib Den Abglanz deiner Heiterkeit!
Text Authorship:
- by Max Kalbeck (1850 - 1921), "Ein Blick in deine Augen"
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Confirmed with Dichtergrüsse: Neuere deutsche Lyrik von Elise Polko mit 16 Dichterbildnissen, 313.-317.Tausend, C. F. Amelangs Verlag, Leipzig, no date, p. 58.
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8. Neuer Frühling  [sung text not yet checked]
Nun bricht die Sonne mit einem Mal Hervor in lichtem Scheinen, Da geht von den Bergen über das Thal Ein leises wonniges Weinen. Ein Schauer durchrinnt die ganze Welt, Ein dunkles, süßes Sehnen, Sie lächelt, vom Frühlingsschimmer erhellt, In tausend seligen Thränen. Da rührt sich manch ein dürrer Strauch Und läßt von den Lüften sich kosen, Er weiß: für seine Dornen auch Kommt wieder die Zeit der Rosen. So tröste dich, banges Menschengemüt, Gib dich in Thränen zufrieden: Ein Glück, das nicht zu ferne mehr blüht, Ist wohl auch dir beschieden!
Text Authorship:
- by Max Kalbeck (1850 - 1921), "Neuer Frühling"
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Confirmed with Ein deutsches Dichterbuch, ed. by Max Kalbeck, Stuttgart: C. F. Simon, 1873, page 191. Researcher for this page: Melanie Trumbull