Ich glaube in alten Tagen, daliebt ich ein Mägdelein. Mein Herz ist krank und Trübe, es mag wohl ein Märchen sein. Ich glaube in alten Tagen, da sonnte sich einer im Glück, war ich's oder war es ein andrer, vergebens sinn ich zurück. Ich glaube in alten Tagen, da sang ich, ich weiss nicht was, hab' ich denn alles vergessen, seitdem sie mich vergass?
Fünf Gedichte von Paul Heyse für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Franz (August Julius) Schreker (1878 - 1934)
1. In alten Tagen  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914) [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Peter Donderwinkel2. Im Lenz  [sung text checked 1 time]
Im Lenz, im Lenz, Wenn Veilchen blühn zuhauf, Gib acht, gib acht, Da wachen die Tränen auf. Im Herbst, im Herbst Fiel alles Laub vom Baum. Ach, Lieb' und Glück Vergangen wie [ein]1 Traum! Gib acht, gib acht, So ist der Dinge Lauf: Blumen und Wunden Brechen im Frühling auf.
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Im Lenz", appears in Gedichte, in Jugendlieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "In spring", copyright ©
- ENG English (Sharon Krebs) , "In spring", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Zemlinsky (1892 version): "im"
Researcher for this text: Jakob Kellner
3. Das Glück  [sung text checked 1 time]
Ich sah mein Glück vorübergeh'n, ich konnt' es am Stirnhaar fassen und blieb wie ein törichter Träumer steh'n und hab' es vorbeigelassen. Ich sah mein Glück auf der Wiese ruh'n, ich konnt's auf die Lippen küssen und starrt es nur an, vom Hut zu den Schuh'n, und habe mich losgerissen. Ich harrte ob es mit holdem Blick nicht selbst sich meiner erbarme ich dachte: ist es ein rechtes Glück, so läuft dir's frei in die Arme. Und sieh' wie am Abend ich sass zu Haus, und an nichts fröhliches dachte da pocht's , da stand's an der Schwelle drauss' und flog mir an's Herz und lachte.
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Skizzenbuch. Lieder und Bilder, in Neues Leben [author's text not yet checked against a primary source]
4. Es kommen Blätter  [sung text checked 1 time]
Es kommen Blätter, es kommen Blüten, doch keinen Frühling erlebt mein Herz, ich sitzte trauernd ein Grab zu hüten, und in Cypressen schweift mein Schmerz. Die sanften Lüfte, fühl wie sie kosen, die hohen Sterne, sieh' wie sie glüh'n, der neue Sommer bringt neue Rosen, und nur für Einen soll keine blüh'n? Für mich wird nimmer ein Kranz gewunden, an meinem Herzen sind all' verdorrt, wohl wächst ein Kräutlein, das heilt die Wunden, das Kraut"Vergessen"wer kennt den Ort? Wer darf vergessen der je besessen, was tief im Herzen, so teuer war. Doch gibt's ein Gärtchen, da stehn Cypressen, die tragen Rosen im dunklen Haar.
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914) [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Peter Donderwinkel5. Umsonst  [sung text checked 1 time]
An Dich verschwendet hat mein Herz Sein bestes Gut und Blut, Sein Träumen, Lachen und Weinen, Sein Zagen und seinen Mut. Und Du - Du gehst und blickst vorbei, Du stolze Königin, Du weisst, und willst [nicht]1 wissen, Wie ganz verarmt ich bin; Wie [bettelarm, wie]2 bettelstolz Ich meine Strasse zieh'! [Zum]3 Bettler bin ich geworden, Doch betteln werd' ich nie!
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Umsonst", appears in Gedichte, in Margarete [author's text checked 1 time against a primary source]
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View original text (without footnotes)1 Schreker: "es nicht"
2 Schreker: "bettelarm und"
3 Schreker: "Ein"
Researcher for this text: Peter Donderwinkel
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