Sie haben sich nichts zu sagen, Sie sitzen still und stumm Und hören die Stunden schlagen, Die Langeweil' geht um. Die Liebe ist längst gegangen, Und auch das Glück ist hin, Und hin ist das Verlangen Mitsamt dem Jugendsinn. Missmut sitzt ihm zur Seite, Die Sehnsucht sitzt bei ihr, Und traurig alle beide, Ach, bis zu Thränen schier. Keins bricht das tiefe Schweigen, Kein Laut dringt in den Raum, Nur schwere Seufzer steigen, Verstohlen, hörbar kaum. Und die Gewohnheit leise Schwingt ihren Zauberstab Und zwingt in ihre Kreise Die beiden still hinab.
Am Scheidewege. 14 [23] Gesänge von Thekla Lingen
by Adolf Paul Böhm (1878 - 1911)
1. Ehe  [sung text not yet checked]
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Ehe", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, page 9.
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2. Unrast  [sung text not yet checked]
Schon harrst du gesattelt, mein wildes Ross, Hier drinnen ist's schwer und schwül! Hinaus, hinaus! ... Es schläft mein Genoss Tiefatmend auf heissem Pfühl. Hinaus, hinaus ohne Zügel und Zaum Und ziellos im sausenden Ritt! Frau Sehnsucht, die kennet nicht Zeit und nicht Raum, Frau Sehnsucht, sie reitet ja mit! Hinweg über Tiefen, durch Schatten der Nacht Hinüber zu leuchtenden Höhn, Dahin, wo Gottvater am Lebensquell wacht, Gottvater ins Auge zu sehn. Und weiter und weiter im sausenden Ritt Mit Sonnen und Sternen im Spiel! Frau Sehnsucht, die Süsse, sie reitet ja mit -- Wo ist ihren Wünschen ein Ziel? Und wir irren und suchen, bis Morgenrot Die bleichenden Sterne grüsst, Bis mir der Schlummer all meine Not Von pochender Schläfe küsst.
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Unrast", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, page 8.
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3. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
So still und heiss ist die Sommernacht, Da bin ich jäh aus dem Schlaf erwacht, Am Fenster duften die Linden -- Die Sehnsucht sitzt auf des Bettes Rand Und winkt und winkt mit verstohlener Hand, Und ich kann keinen Schlaf mehr finden. Von fernher das Meer herüberrauscht, Es zittert mein banges Herz und lauscht, Kann nimmer den Morgen erwarten -- Weich geht der Nachtwind und seufzt und klagt, Und ich folge hinaus, hinaus in die Nacht, In den sommerduftenden Garten ...
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Sehnsucht", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, page 12.
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4. Guter Rat  [sung text not yet checked]
Steck dir die Rose an die Brust, Lache und tanze in junger Lust, Lass es flattern, dein duftend Haar - Bist ja nicht immer zwanzig Jahr! Streue mit reichen Händen aus Deiner Jugend Blütenstrauss, Lasse schäumen den goldenen Wein - Wird ja nicht immer so köstlich sein! Lass dir küssen den jungen Mund! Kommt einmal deine dunkle Stund, Wirst du wissen, wie schön es war - Bist ja nur einmal zwanzig Jahr!
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Guter Rat", appears in Am Scheidewege, first published 1900
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Zweite und vermehrte Auflage, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1900, page 14.
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5. Zigeunerliebe  [sung text not yet checked]
Bin eine schwarze Rose, Erblüht in dunkler Nacht, Die Locken flattern lose - Gieb acht, mein Lieb, gieb acht! Mein Herz kennt keine Treue, Und willst du meine Huld, Mein Herz kennt keine Reue - Dein eigen sei die Schuld! Bin eine schwarze Rose, Gott hat mich so gemacht, Die Locken flattern lose - Gieb acht, mein Lieb, gieb acht!
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Zigeunerliebe", appears in Am Scheidewege, first published 1900
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Zweite und vermehrte Auflage, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1900, page 15.
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6. Fahrender Sänger
Kam einmal ein Sänger
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7. Herbst
Stille Weiden trauern am Teich
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8. Wandlung  [sung text not yet checked]
Da ist nun einer gekommen, Mit dem ich nicht spielen kann; Er hat mir mein Lachen genommen, Ein stiller, ein schöner Mann. Wenn mich die Andern umringen Mit Scherzen und leerem Gethu, Dann folgt er mit schweren Blicken Und schweigt und lächelt dazu. Wie ferner Blitze Leuchten Trifft mich der mahnende Blick -- Ich fühle mein Wesen erzittern, Als suche mich mein Geschick. Ich hör' meine Stunde nahen Und lausche mit zager Lust Hinab auf ihr süsses Drängen Tief innen in meiner Brust. Uralte Weisen erklingen, Umrauschen den bangen Sinn -- Wie ist es mir nur geschehen, Dass ich nicht mein eigen bin?
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Wandlung", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, page 22.
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9. Erwartung  [sung text not yet checked]
Mein still Gemach füllt deiner Rosen Duft, Und meine Sehnsucht webt in Träumen Dein Bildnis in die Luft - O kämst du doch! Was soll dein Säumen? Führt dich kein Wunsch in meine Nähe? Ich drücke an die Scheiben mein Gesicht Und spähe - - Der Mond steht längst im Garten, Durch stille Zweige bricht sein weisses Licht - Dich seh ich nicht!
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Erwartung", appears in Am Scheidewege, first published 1900
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Zweite und vermehrte Auflage, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1900, page 34.
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10. Stumme Bitte  [sung text not yet checked]
Er nimmt mir meine beiden Hände Und hält sie fest mit langem Kuss, Bis ich mich bebend von ihm wende Und sage, dass er gehen muss. Da leuchtet tief in seinen Blicken Der heisse Glanz, der mich erschreckt - Es wagt sein Auge auszudrücken, Was ich erschauernd längst entdeckt. Es zwingt mich dieses stumme Flehen, Ich geb mich hin dem starken Blick Und fühl mich langsam untergehen In wunderseligem Liebesglück.
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Stumme Bitte", appears in Am Scheidewege, first published 1900
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Zweite und vermehrte Auflage, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1900, page 37.
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11. Geständnis  [sung text not yet checked]
Fein bist du und jung, und die Lippen sind rot, Und du fragst mich, warum ich dich liebe? Ich that nur, was dringend Natur mir gebot, Und folgte dem köstlichen Triebe. Und kommst du geschritten, und schaust du mich an, So beb' ich vor Lust und Verlangen, Und gehst du, du junger, du kraftschöner Mann, So wein' ich vor Sehnen und Bangen. So wandl' ich in steter, sich mehrender Pein, Von Lieb' und von Reue getrieben - Dein darf ich nicht werden und bin ja schon dein Und finde so süss, dich zu lieben.
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Geständnis", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, page 29.
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12. Versuchung  [sung text not yet checked]
Man hatte getollt und gelacht - Es war nach Mitternacht. Da gingen sie nach Haus, Die Kerzen brannten aus. Dunkel war es und leer, Dunkel und schwer - Sie blieb allein Bei eines Lichtes Flackerschein. Und auf der nächtlichen Gasse ein Mann Starrt zu dem schimmernden Fenster hinan. - Wie sprach er: "Bist du mein, So zeige mir deines Lichtes Schein; Bist du es nicht, So lösch aus dein Licht!" - Lösch aus dein Licht? … Was zögerst du junges Weib? Bebt vor der Sünde dein Leib? Was bebst du zurück? Öffne die Thür dem Glück, So erstrahlen mit einem Mal Tausend Kerzen in deinem Saal, Willst du folgen der Pflicht, So lösch aus dein Licht. - Lösch aus dein Licht? … Und auf der nächtlichen Gasse der Mann Starrt zu dem schimmernden Licht hinan. Schon drängt der Zeiger die Zeit, Und ihre Seele schreit, Schreit nach Glück, Schreit nach lebendigem Glück. Schreit in lebendiger Qual: "Einmal, nur ein einzig Mal An Licht und Freude satt mich trinken!" Zum Fenster hob sie ihr Licht empor - Da schlug ein Wort an ihr Ohr: "Mutter, lösch aus dein Licht!" Da hat sie verhüllt ihr Gesicht - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Und auf der nächtlichen Gasse der Mann Starrt zu dem schwarzen Fenster hinan.
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Versuchung", appears in Am Scheidewege, first published 1900
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Zweite und vermehrte Auflage, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1900, pages 41-42.
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13. Ohnmacht  [sung text not yet checked]
Du Ungeheuer, Zehrend Feuer du! Was streckst du lechzend deine Zunge aus? Hinweg - Ich will dir nicht zu Willen sein! Sieh, wie sie locken mit den heissen Blicken, Sieh, wie sie suchend ihre Finger spreizen, Mit kundiger Hand den Gürtel mir zu lösen - Und siedend steigen Wünsche in mir auf! Ich sinke hin, Ich muss in Schmach vergehn! ... O, welche Kraft hat dich mir eingegeben, Und welche Macht hat Sünde dich genannt! - Und ist's denn Sünde, Was so heiss und mächtig In meinen Adern nach Befreiung schreit - Wohlan, Natur, Dich ruf ich klagend an! Was gabst du mir den Bau der schlanken Glieder, Der Lippen Rot, des Nackens Lilienweiss, Der Augen Leuchten und des Mundes Lächeln, Ein Herz, das mit gewaltigen Schlägen pochend In junger Brust vor Lust und Wonne jauchzt - Wenn du mir nicht der Keuschheit kühles Siegel Als stumme Wehr auf meine Stirn gedrückt! ... So muss ich trauern ob der reichen Gaben, Die überfliessend Gram um mich verbreiten Gleich jenem Trank, der perlenüberschäumend Zur Lache ward auf reichbesetzter Tafel, Den nimmersatten Fliegen näschige Speise ... Du wusstest Mass zu halten nicht, Du Weise, - Und dein Geschöpf soll weiser sein als du! ... So werf ich blutend meine Waffen hin, Genug der Qual - Ich will nicht stärker sein, als du mich machtest! Nimm deinen Sieg! Schweigend knie ich nieder Und beug' mein Haupt und weine still - Ein Weib ...
Text Authorship:
- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Ohnmacht", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, pages 37-38.
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14. Zur Dämmerstunde war's, zur schlimmen Zeit  [sung text not yet checked]
Zur Dämmerstunde war's, Zur schlimmen Zeit -- Und deine Rosen dufteten im Zimmer, Ins Fenster brach der letzte Abendschimmer -- Und meine Sehnsucht ging so weit. Sie suchte dich -- Wie dufteten die Rosen! Und lechzend barg ich mein Gesicht hinein Und sog die süssen, süssen Düfte ein -- Wie fühlt' ich deine Wünsche mich umkosen! O kämst du jetzt, Wie würde ich dich lieben! ... Ich ging und sperrte weit mein Fenster auf -- O Lust! da kamst die Strasse du herauf, Von gleicher Sehnsucht zu mir hergetrieben. Und wie im Traum blieb ich am Fenster stehn Und nickte stumm - Du stürmtest in das Haus, Breitetest schweigend deine Arme aus - - Es musste sein -- So ist es denn geschehn!
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Zur Dämmerstunde war's --", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, page 33.
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15. Erfüllung  [sung text not yet checked]
Kamst du, mein Frühling? Stunde meines Herzens, hast du geschlagen? Bist du mein, den ich gekannt, Noch eh' mein Auge dich gesehn, Den ich gesucht in hoffnungsheissem Bangen Auf meines Lebens wirren Wanderwegen? Wie lag mein Herz in schwerem Dämmerschlummer, Bedeckt vom Staub der schalen Alltagsliebe, Bis du mir kamst - Dahin ist nun mein Kummer, Mein Herz erglüht in deinen Liebesstrahlen, Die süss befruchtend du in mich gesenkt, Erblüht zu einer lichten Wunderblume, Die duftend Wünsche dir entgegenströmt ... O komm, o komm, auf dass sie dich erfülle Mit ihrem Duft und deinem sich vermähle. O komm, o komm, dass ich dich zehrend küsse, Und lass in stillem Kuss uns ruhen Und schliess die Augen ... Lass uns schweigend lauschen, Wie tief in uns des Lebens Quellen rauschen, In seligem Erkennen still sich grüssen Und überströmend ineinander fliessen O Stunde der Erfüllung, Heilige Stunde, Sieh mich in Andacht, da ich dich empfange Aus meines Schicksals rätselschwerer Hand ...
Text Authorship:
- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Erfüllung", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, pages 78-79.
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16. Hilf mir  [sung text not yet checked]
Du musst mich küssen, wie die Sonne glüht, Hoch wie das Meer muss deine Liebe rauschen, Wie Orgelbrausen durch die Kirche zieht, Wie Glockenklang so stark und hehr zu lauschen. Ich hab in dich mein ganzes Sein gesenkt, Und wie die Erde musst du Kraft mir geben, Zu tragen, was mir das Geschick verhängt, In meiner eigenen Sonne Licht zu leben. Dann findet mich der Spott der Menge nicht, Dann lass sie schmähen und mein Thun verhöhnen - Was ihres Alltags kalte Stimme spricht, Soll unserer Liebe Jauchzen übertönen.
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Hilf mir!", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, page 35.
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17. Traum
Wir gingen über ein weites Feld
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18. Abschied  [sung text not yet checked]
Hast mit heissem Kuss Meinen Leib umfangen, Doch der Seele bist Du vorbeigegangen. Und ich suchte wohl, Suchte Deine Seele, Dass zur Stunde sie Meiner sich vermähle. Doch du bargst sie mir Unter dichten Schleiern, Und du wolltest nicht Diese Stunde feiern. Sieh, nun ist es aus, Meine Glut verglommen, Meiner Liebe Tod Ist so schnell gekommen. Und nun muss ich gehn, Von dir gehn und weinen, Darf mich nie und nie Dir in Liebe einen. Kann dir nie und nie Meinen Leib mehr geben, - Meine Seele wird Suchend weiterschweben ...
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Abschied", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, pages 41-42.
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19. Reue  [sung text not yet checked]
Nun muss ich liegen und weinen Die schweren Nächte lang, Nur immer das Eine denken Und seufzen tief und bang. Es ist meine Sonne gesunken, Es rauscht eine dunkle Flut, Ich bin so müde geworden, Gefallen mein hoher Mut. Ich soll dem Einen folgen Und kann nicht mit ihm gehn, -- Es bleibt die zage Seele An des Hauses Schwelle stehn.
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Reue", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, page 40.
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20. Schatten  [sung text not yet checked]
Was war es nur? ... Ich kann nicht lachen, Auf meine Freude legt sich eine Hand, Ein Blick, den ich einmal gekannt, Hält mich zurück ... Was war es nur? ... Ein altes Lied klingt an mein Ohr, Ein Kleinod, das ich einst verlor, Es blinkt auf dunklem Grunde Und harrt und winkt ... Was war es nur? ... Es kommt aus Nacht und Schweigen, Ich sehe es aus allen Winkeln steigen Und kommt und sieht mich klagend an - Und hab' doch keinem eine Schuld gethan, Als mir allein! ... Was war es nur? ... Es geht mit müdem Schritt, Trägt schwere Last auf schwacher Schulter mit, Trägt Weibeswunsch und Weibessehnen Und Thränen ... Was war es nur? ... Es geht so scheu herum, Gespenstergleich und kommt so still und stumm Und kauert Nachts auf meinem Ehelager Und wimmert leise ... Was war es nur?
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- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Schatten", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Verlegt bei Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, 1898, pages 46-47.
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21. Um Mitternacht
Es kam in tiefer Mitternacht
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22. An den Tod  [sung text not yet checked]
Nun komm, du Einziger, Grosser, Stiller -- Ich liebe dich! Ich bange nach dir In langen schweren, In thränenfeuchten, Durchweinten Nächten -- Komm, küsse mich! Du bist der Eine, Der mir geblieben Von allen Wünschen, Von allen Küssen, Von allen schweren Brennenden Leiden -- Komm, liebe mich! Du bist der Eine, Den ich ersehne -- Sieh, wie ich harre, In bangen Schmerzen Mich weinend winde -- Komm, küsse mich! Komm, neig dein schönes, Dein schwarzgelocktes, Dein stilles Haupt. Ich will dich umschlingen Mit weissen Armen, Ich will mich bergen An deine Brust, Ich will dir alles Und alles geben -- Komm, liebe mich! Nimm meinen jungen, Von tausend Wünschen So heiss begehrten, Nimm meinen Leib! ... Nimm meines Herzens Zehrendes Sehnen, All meine Thränen, All mein Ringen, All meine grosse Unüberwundene Lodernde Lust -- Komm, liebe mich! Sieh, wie ich kniee Vor deinem Willen! Sieh, wie ich weine In brünstigem Flehn! ... Neige dich, neige dich, Grosser, Stiller, -- Lass mich in deinem Kusse vergehn! ...
Text Authorship:
- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "An den Tod", appears in Am Scheidewege, first published 1898
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Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Berlin und Leipzig, Verlegt bei Schuster & Loeffler, 1898, pages 54-56.
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23. Gebet
O Nacht, nimm mich in deinen Frieden
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