Wandl' ich [in dem]1 Wald des Abends, In dem träumerischen Wald, Immer wandelt mir zur Seite Deine zärtliche Gestalt. Ist es nicht dein weißer Schleier? Nicht dein sanftes Angesicht? Oder ist es nur der Mondschein, Der durch Tannendunkel bricht? Sind es meine eignen Tränen Die ich leise rinnen hör'? Oder gehst du, Liebste, [wirklich]2 Weinend neben mir einher?
"Sonnennachtigallen sind es ..." : sechs Gedichte aus "Seraphine" von Heinrich Heine
Song Cycle by Erwin Ernst Wilhelm Meier (b. 1937)
1. Wandl' ich  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English (Emily Ezust) , "When I wander in the evening woods", copyright © 2012
- SPA Spanish (Español) (Elena María Accinelli) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Lassen: "den" (further changes may exist not noted above); Zemlinsky: "im"
2 Zemlinsky: "weinend"
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3. Graue Nacht liegt auf dem Meere  [sung text not yet checked]
Graue Nacht liegt auf dem Meere, Und die kleinen Sterne glimmen. Manchmal tönen in dem Wasser Lange hingezogne Stimmen. Dorten spielt der alte Nordwind Mit den blanken Meereswellen, Die wie Orgelpfeifen hüpfen, Die wie Orgelpfeifen schwellen. Heidnisch halb und halb auch kirchlich Klingen diese Melodeien, Steigen mutig in die Höhe, Daß sich drob die Sterne freuen. Und die Sterne, immer größer, Glühen auf mit Lustgewimmel, Und am Ende groß wie Sonnen Schweifen sie umher am Himmel. Zur Musik, die unten tönet, Wirbeln sie die tollsten Weisen; Sonnennachtigallen sind es, Die dort oben strahlend kreisen. Und das braust und schmettert mächtig, Meer und Himmel hör ich singen, Und ich fühle Riesenwollust Stürmisch in mein Herze dringen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 8
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Das ist eine weiße Möwe  [sung text not yet checked]
Das ist eine weiße Möwe, Die ich dort flattern seh Wohl über die dunklen Fluten; Der Mond steht hoch in der Höh. Der Haifisch und der Roche, Die schnappen hervor aus der See, Es hebt sich, es senkt sich die Möwe; Der Mond steht hoch in der Höh. Oh, liebe, flüchtige Seele, Dir ist so bang und weh! Zu nah ist dir das Wasser, Der Mond steht hoch in der Höh.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 3
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- ENG English (Emma Lazarus) , "Das ist eine weiße Möwe", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, page 202, first published 1887
5. Wie neubegierig die Möwe  [sung text not yet checked]
Wie neubegierig die Möwe Nach uns herüberblickt, Weil ich an deine Lippen So fest mein Ohr gedrückt! Sie möchte gerne wissen, Was deinem Mund entquillt, Ob du mein Ohr mit Küssen Oder mit Worten gefüllt? Wenn ich nur selber wüßte, Was mir in die Seele zischt! Die Worte und die Küsse Sind wunderbar vermischt.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 5
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- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
6. An dem stillen Meeresstrande  [sung text not yet checked]
An dem stillen Meeresstrande Ist die Nacht heraufgezogen, Und der Mond bricht aus den Wolken, Und es flüstert aus den Wogen: Jener Mensch dort, ist er närrisch, Oder ist er gar verliebet, Denn er schaut so trüb und heiter, Heiter und zugleich betrübet? Doch der Mond, der lacht herunter, Und mit heller Stimme spricht er: Jener ist verliebt und närrisch, Und noch obendrein ein Dichter.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 2
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- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
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