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Fünf Gesänge

Song Cycle by Ernst-Lothar von Knorr (1896 - 1973)

1. Lied vom Meer  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Uraltes Wehn vom Meer,
Meerwind bei Nacht:
  du kommst zu keinem her;
wenn einer wacht,
so muß er sehn, wie er
dich übersteht:
  uraltes Wehn vom Meer,
welches weht
[nur wie für]1 Ur-Gestein,
lauter Raum
reißend [von]2 weit herein . . .

O wie fühlt dich ein
treibender Feigenbaum
oben im Mondschein.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Lied vom Meer", subtitle: "Capri. Piccola Marina", appears in Der neuen Gedichte anderer Teil

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "Song of the Sea", subtitle: "Capri. Piccola Marina", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)

Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die Gedichte, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1997, pages 546-547.

1 Jarnach: "wie nur für"; Zinsstag: "nur für die"
2 Apostel, Paulsen: "wie"

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Joost van der Linden [Guest Editor]

2. Pont du carroussel  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Der blinde Mann der auf der Brücke steht,
grau wie ein Markstein namenloser Reiche,
er ist vielleicht das Ding, das immer gleiche,
um das von fern die Sternenstunde geht,
und der Gestirne stiller Mittelpunkt.
Denn alles um ihn irrt und rinnt und prunkt.

Er ist der unbewegliche Gerechte,
in viele wirre Wege hingestellt;
der dunkle Eingang in die Unterwelt
bei einem oberflächlichen Geschlechte.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Pont du Carrousel"

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Das Buch der Bilder, Leipzig: Axel Junker Verlag, 1906, p.41


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

3. Archäischer Torso Apollos  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
darin die Augenäpfel reiften. Aber
sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt, 

sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug 
der Brust dich blenden, und im leisen Drehen
der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen
zu jener Mitte, die die Zeugung trug. 

Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz
unter der Schultern durchsichtigem Sturz
und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle; 

und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Archaischer Torso Apollos"

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte. Der Neuen Gedichte anderer Teil, Frankfurt am Main, Insel Verlag, 1976, page 83.


Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

4. Aus dem Leben eines Heiligen  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Er kannte Ängste, deren Eingang schon
wie Sterben war und nicht zu überstehen.
Sein Herz erlernte, langsam durchzugehen;
er zog es groß wie einen Sohn.

Und namenlose Nöte kannte er,
finster und ohne Morgen wie Verschläge;
und seine Seele gab er folgsam her,
da sie erwachsen war, auf daß sie läge

bei ihrem Bräutigam und Herrn; und blieb
allein zurück an einem solchen Orte,
wo das Alleinsein alles übertrieb,
und wohnte weit und wollte niemals Worte.

Aber dafür, nach Zeit und Zeit, erfuhr
er auch das Glück, sich in die eignen Hände,
damit er eine Zärtlichkeit empfände,
zu legen wie die ganze Kreatur.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Aus dem Leben eines Heiligen", written 1907, appears in Der neuen Gedichte anderer Teil

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Der neuen Gedichte anderer Teil, Leipzig : Insel-Verlag, 1918, p.42


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

5. Herbsttag  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los. 

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein. 

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. 

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbsttag", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Fall day", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Jour d'automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Φθινοπωρινή μέρα", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Total word count: 405
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