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Liebeslyrik von Rilke

Song Cycle by Ingo Höricht (b. 1955)

1. Das Märchen von der Wolke  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Der Tag ging aus mit mildem Tone,
so wie ein Hammerschlag verklang.
Wie eine gelbe Goldmelone
lag groß der Mond im Kraut am Hang.

Ein Wölkchen wollte davon naschen,
und es gelang ihm, ein paar Zoll
des hellen Rundes zu erhaschen,
rasch kaut es sich die Bäckchen voll.

Es hielt sich lange auf der Flucht auf
und sog sich ganz mit Lichte an; --
da hob die Nacht die goldne Frucht auf:
Schwarz ward die Wolke und zerrann.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Das Märchen von der Wolke", appears in Erste Gedichte, in Larenopfer, first published 1895

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, page 42.


Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]

2. Die Liebende  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ja, ich sehne mich nach dir. Ich gleite
mich verlierend selbst mir aus der Hand,
ohne Hoffnung, dass ich Das bestreite,
was zu mir kommt wie aus deiner Seite
ernst und unbeirrt und unverwandt.

... jene Zeiten: O wie war ich Eines,
nichts was rief und nichts was mich verriet;
meine Stille war wie eines Steines,
über den der Bach sein Murmeln zieht.

Aber jetzt in diesen Frühlingswochen
hat mich etwas langsam abgebrochen
von dem unbewussten dunkeln Jahr.
Etwas hat mein armes warmes Leben
irgendeinem in die Hand gegeben,
der nicht weiß, was ich noch gestern war.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Die Liebende", appears in Der neuen Gedichte anderer Teil, no. 9, first published 1908

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La dona enamorada", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Sharon Krebs) , "The loving one", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Rainer Maria Rilke, Das Buch der Bilder, Leipzig : Im Insel-Verlag, 1923, page 12.


Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Joost van der Linden [Guest Editor]

3. Die Stille  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Hörst du Geliebte, ich hebe die Hände - 
hörst du: es rauscht... 
Welche Gebärde der Einsamen fände 
sich nicht von vielen Dingen belauscht? 
Hörst du, Geliebte, ich schließe die Lider 
und auch das ist Geräusch bis zu dir. 
Hörst du, Geliebte, ich hebe sie wieder...... 
... aber warum bist du nicht hier. 
Der Abdruck meiner kleinsten Bewegung 
bleibt in der seidenen Stille sichtbar; 
unvernichtbar drückt die geringste Erregung 
in den gespannten Vorhang der Ferne sich ein. 
Auf meinen Atemzügen heben und senken 
die Sterne sich. 
Zu meinen Lippen kommen die Düfte zur Tränke, 
und ich erkenne die Handgelenke 
entfernter Engel. 
Nur die ich denke: Dich 
seh ich nicht. 

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Die Stille", appears in Das Buch der Bilder, no. 11

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Das Buch der Bilder, Leipzig : Im Insel-Verlag, 1923, p.14


Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

4. Der Panther  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
       Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Der Panther", appears in Neue Gedichte, first published 1892

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La panthère", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

5. Das Karussell  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur daß er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
und hält sich mit der kleinen heißen Hand,
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber -

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, daß es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel...

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Das Karussell", subtitle: "Jardin du Luxembourg", appears in Neue Gedichte, first published 1892

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le carrousel", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

6. Die Liebende  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?

Ich könnte meinen, alles
wäre noch Ich ringsum;
durchsichtig wie eines Kristalles
Tiefe, verdunkelt, stumm.

Ich könnte auch noch die Sterne
fassen in mir, so groß
scheint mir mein Herz; so gerne
ließ es ihn wieder los

den ich vielleicht zu lieben,
vielleicht zu halten begann.
Fremd, wie niebeschrieben
sieht mich mein Schicksal an.

Was bin ich unter diese
Unendlichkeit gelegt,
duftend wie eine Wiese,
hin und her bewegt,

rufend zugleich und bange,
daß einer den Ruf vernimmt,
und zum Untergange
in einem Andern bestimmt

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Die Liebende", appears in Der neuen Gedichte anderer Teil

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, rilke.de/gedichte/die_liebende_neue_gedichte.htm


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Total word count: 667
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