Tage fliehen, Jahre rollen Schnell zur Ewigkeit hinab! Eh' wir wissen, was wir wollen, Öffnet sich für uns das Grab! ... ... Oft erträumen wir uns Freuden Einer fernen Wonnezeit; Sie erscheint, ihr folgt das Leiden Der verlornen Seligkeit. ... Ja, von unsern schönsten Tagen, Ernten wir oft herbe Pein! Froh genossen, leicht getragen Will das kurze Leben seyn. ... ...
Drei Lieder mit Begleitung des Pianoforte oder der Guitarre
by Justin Heinrich Knecht (1752 - 1817)
1. Lebens‑Philosophie
Text Authorship:
- by Elisa (Elisabeth) Charlotte Konstantia von der Recke (1756 - 1833), "Zum Jahresschluß"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed wtih Gedichte der Frau Elisa von der Recke, gebornen Reichsgräfin von Medem, herausgegeben von C.A. Tiedge, Halle: in der Rengerschen Buchhandlung, 1806, pages 138-140.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "öffnet" becomes "Oeffnet", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography; so since the lower-case version is not "oeffnet", we use "Öffnet".
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler2. Trost
Wenn alles eben käme, wie du gewollt es hast, und Gott dir gar nichts nähme und gäb dir keine Last, wie wär's dann um dein Sterben, du Menschenkind bestellt? Du müsstest gar verderben, so lieb wär dir die Welt! Nun fällt, eins nach dem andern, manch süßes Band dir ab, und heiter kannst du wandern gen Himmel durch das Grab, dein Zagen ist gebrochen, und deine Seele hofft; dies ward schon oft gesprochen, doch spricht man's nie zu oft.
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Trost"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2025
3. An die Hoffnung
...
Die du so gern in stillen Nächten feierst
Und sanft und weich den Gram verschleierst,
Der eine zarte Seele quält,
O Hoffnung! Laß, durch dich empor gehoben,
Den Dulder ahnen, daß dort oben
Ein Engel seine Tränen zählt!
Wenn, längst verhallt, geliebte Stimmen schweigen;
Wenn unter ausgestorb'nen Zweigen
Verödet die Erinn'rung sitzt:
Dann nahe dich, wo dein Verlaßner trauert
Und, von der Mitternacht umschauert,
Sich auf versunk'ne Urnen stützt.
Und blickt er auf, das Schicksal anzuklagen,
Wenn scheidend über seinen Tagen
Die letzten Strahlen untergehn:
So laß' ihn um den Rand des Erdentraumes
Das Leuchten eines Wolkensaumes
Von einer nahen Sonne seh'n!
Text Authorship:
- by Christoph August Tiedge (1752 - 1841), no title, appears in Urania, in Erster Gesang (Klagen des Zweiflers)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan de hoop", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To Hope", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À l'espérance", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission