In diesen welken Tagen, wo Alles bald zu Ende ist, sturmzerfetzte Sonnenblumen über dunkle Zäune ragen, Wolken jagen und den Boden flammenfarbne Blätterstürze schlagen: da müssen wir nun tragen, was wir uns mußten sagen [in]1 diesen welken Tagen.
Dehmel Lieder
Song Cycle by Marie Cornélie Cathérine Reynvaan (1854 - 1934)
1. Klage  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Klage", appears in Weib und Welt
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Lament", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Plainte", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Richard Dehmel, Weib und Welt, Berlin: Verlag von Schuster u. Loeffler, 1896, page 47.
1 Móry: "an"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Ein Stelldichein  [sung text not yet checked]
So war's auch damals schon. So lautlos verhing die dumpfe Luft das Land, und unterm Dach der Trauerbuche verfingen sich am Gartenrand die Blütendünste des Hollunders; stumm nahm sie meine schwüle Hand, stumm vor Glück. Es war wie Grabgeruch ... Ich bin nicht schuld! Du blasses Licht da drüben im Geschwele, was stehst du wie ein Geist im Leichentuch -- lisch aus, du Mahnbild der gebrochnen Seele! Was starrst du mich so gottesäugig an? Ich brach sie nicht! sie that es selbst! Was quäle ich mich mit fremdem Unglück ab ... Das Land wird grau; die Nacht bringt keinen Funken, die Weiden sehn im Nebel aus wie Rauch, der schwere Himmel scheint ins Korn gesunken. Still hängt das Laub am feuchten Strauch, als hätten alle Blätter Gift getrunken; so still liegt sie nun auch. Ich wünsche mir den Tod.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Ein Stelldichein", appears in Weib und Welt
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Un rendez-vous", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
3. Gesang vor Nacht  [sung text not yet checked]
Im großen Glanz der Abendsonne schauert die See; sacht steigt die Flut. Im großen Glanz der Abendsonne ergreift auch mich die weite Glut. Im großen Glanz der Abendsonne braust immer feuriger mein Blut: Noch steigt die Flut - im großen Glanz der Abendsonne.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Gesang vor Nacht", appears in Weib und Welt
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant avant la nuit", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Stimme im Dunkeln  [sung text not yet checked]
Es klagt im Dunkeln irgendwo. Ich möchte wissen, was es ist. Der Wind klagt wohl die Nacht an. Der Wind klagt aber nicht so nah. Der Wind klagt immer in der Nacht. In meinen Ohren klagt mein Blut, mein Blut wohl. Mein Blut klagt aber nicht so fremd. Mein Blut ist ruhig wie die Nacht. Ich glaub, ein Herz klagt irgendwo.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Stimme im Dunkeln"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Voix dans le noir", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Note: in stanza 2, line 3, word 3 is "klingt" in the Szymanowski score (probably a typo).
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Dichters Arbeitslied  [sung text not yet checked]
Geh hin, mein Blick, über die grünen Bäume! Da huscht ein Vogel, der nimmt dich mit, Märchenvogel Edelschwarz. Bleib nicht zu lange im Reich der blauen Träume! Hier rasten Menschen am Straßenrand, ihre Hände sind vom Alltag schwarz. Bring ihnen her den Abglanz der freien Räume! Sie möchten alle gern in ein Märchenland, ihr Sonntagskleid ist edelschwarz.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Dichters Arbeitslied"
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Confirmed with Richard Dehmel, Gedichte, Project Gutenberg
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
6. Furchtbar schlimm  [sung text not yet checked]
Vater, Vater, der Weihnachtsmann! Eben hat er ganz laut geblasen, viel lauter als der Postwagenmann. Er ist gleich wieder weitergegangen, und hat zwei furchtbar lange Nasen, die waren ganz mit Eis behangen. Und die eine war wie ein Schornstein, die andre ganz klein wie'n Fliegenbein, darauf ritten lauter, lauter Engelein, die hielten eine großmächtige Leine; und seine Stiefel waren wie Deine. Und an der Leine, da ging ein Herr, ja wirklich, Vater, wie'n alter Bär, und die Engelein machten hottehott; ich glaube, das war der liebe Gott. Denn er brummte furchtbar mit dem Mund, ganz furchtbar schlimm! ja wirklich! und – "Aber Detta, du schwindelst ja; das sind ja wieder lauter Lügen!" Na, was schad't denn das, Papa? Das macht mir doch soviel Vergnügen! "So? – Na ja."
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Furchtbar schlimm", appears in Weib und Welt
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Confirmed with Richard Dehmel, Weib und welt, Schuster und Loeffler, Berlin : 1896, p.86
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
7. Die Reise  [sung text not yet checked]
Tipp, tapp, Stuhlbein, hüh, du sollst mein Pferdchen sein! Klipp, klapp, Hutsche, du bist meine Kutsche, wutsch! Wipp, wapp, zu langsam, hott, wir fahren Eisenbahn! Alle meine Pferde, um die ganze Erde, rutsch! Tipp tapp, zipp zapp, halt, wann geht das Luftschiff ab! Fertig, Kinder, eingestiegen, wollen in den Himmel fliegen, futsch!
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Die Reise", appears in Weib und Welt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]