Wiege sie sanft, o Schlaf, die holde Kleine. Durch die zarte Verhüllung deines Schleiers Lächelt sie; so lächelt die Rose still durch Abendgedüfte. Wiege sie sanft und lege deinem Bruder Sie, dem ernsteren, leise in die Arme, Ihm, durch dessen dichteren Schleier uns kein Lächeln mehr schimmert! Denn mit gezücktem Dolche harrt der Kummer An der seligen Kindheit Pforte meines Lieblings, wo der Friede sie scheidend küßt und Schwindet auf immer.
Traumgewalten und andere Gedichte
Song Cycle by Natanael Berg (1879 - 1957)
1. Am Bette eines Kindes  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Am Bette eines Kindes", written 1822-5, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Oden
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Bitte  [sung text not yet checked]
Weil' auf mir, du dunkles Auge, Übe deine ganze Macht, Ernste, milde, [träumerische]1, Unergründlich süße Nacht! Nimm mit deinem Zauberdunkel Diese Welt von hinnen mir, Daß du über meinem Leben Einsam schwebest für und für.
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Bitte", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Linger on me, dark eyes", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Stay with me, endarkened vision", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "S'il te plait", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau's sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [1883], page 11.
1 Bolko von Hochberg: "zauberische"; Sjögren: "träumereiche"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Traumgewalten  [sung text not yet checked]
Der Traum war so wild, der Traum war so schaurig, So tief erschütternd, unendlich traurig. Ich möchte gerne mir sagen: Daß ich ja fest geschlafen hab', Daß ich ja nicht geträumt hab', Doch rinnen mir noch die Tränen herab, Ich höre mein Herz noch schlagen. Ich bin erwacht in banger Ermattung, Ich finde mein Tuch durchnäßt am Kissen, Wie man's heimbringt von einer Bestattung; Hab ich's im Traume hervorgerissen Und mir getrocknet das Gesicht? Ich weiß es nicht. Doch waren sie da, die schlimmen Gäste, Sie waren da zum nächtlichen Feste. Ich schlief, mein Haus war preisgegeben, Sie führten darin ein wüstes Leben. Nun sind sie fort, die wilden Naturen; In diesen Tränen find' ich die Spuren, Wie sie mir Alles zusammengerüttet Und über den Tisch den Wein geschüttet.
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Traumgewalten", written 1838, appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Neuere Gedichte von Nicolaus Lenau, Stuttgart, Hallberger'sche Verlagshandlung, 1838, page 172.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]